Duisburg, 18.März 2016
Der MSV Duisburg hat trotz einer halbstündigen Überzahl den möglichen Auswärtssieg beim SC Paderborn verschludert. Die Chance ein Auswärtsspiel in dieser Saison zu gewinnen war nie größer als an diesem tristen Freitagabend in Ostwestfalen. Das Team von Trainer Ilia Gruev muss sich den Vorwurf gefallen lassen, in der Schlussphase nicht auf Sieg gespielt zu haben. Die Luft im Abstiegskampf wird nun leider immer dünner.
Beim MSV Duisburg begannen Thomas Meißner und Dan-Patrick Poggenberg für die gesperrten Kevin Wolze und Rolf Feltscher. Und es war ein durchaus flotter Beginn in der Benteler-Arena. Nach nur vier Minuten ging der Drehschuss von Koc knapp daneben. Ein abgefälschter Distanzschuss von Giorgi Chanturia segelte ebenfalls knapp neben den Kasten. Nur eine Minute später hätte Koc den SCP eigentlich in Führung bringen müssen. Alleine vor Ratajczak kullerte sein Versuch aber hauchdünn am Pfosten vorbei.
Danach beruhigte sich die Partie auf dem glitschigen Untergrund, beide Teams dokumentierten eindrucksvoll ihre Tabellenplätze. Stoppelkamp probierte es mal aus spitzem Winkel, Ratajczak stand aber erfolgreich im Weg (23.). Nach 37 Minuten scheiterte Steffen Bohl mit seinem Kopfball am aufmerksamen Heuer Fernandez. Auch wenn der MSV gegen Ende der ersten Halbzeit etwas besser in die Partie fand, war es eine insgesamt ziemlich bescheidende erste Hälfte.
Die zweite Hälfte begann für den MSV ungleich besser. Nach knapp 80 Sekunden hätte James Holland auch mit seinem Schussversuch von der Strafraumlinie die Führung besorgen können, seine ungenügende Schusstechnik, und der Acker in Paderborn sollten dies aber verhindern. Nach 52 Minuten wurde ein Schuss von Chanturia leider noch entscheidend abgefälscht. Von Paderborn war nun überhaupt nichts mehr zu sehen.
Und die Voraussetzungen verbesserten sich nach 58 Minuten noch einmal enorm. Narey holte die Sense gegen den ansonsten unsichtbaren Tomané raus, und sah verdientermaßen die Ampelkarte. Also eine knappe halbe Stunde Überzahl um endlich den ersten Auswärtssieg der Saison zu feiern.
Die letzte halbe Stunde war auch geprägt von totaler Dominanz. Leider agierten die Meidericher aber trotz der offensiven Wechsel extrem ängstlich, limitiert und mutlos. Der MSV kämpfte um jeden Ball, schaffte es aber einfach nicht Kapital aus der deutlichen Überlegenheit zu schlagen. Immer wieder rollte das Leder durch die kompletten Reihen, der entscheidende Pass wurde aber verweigert. Es sprangen lediglich Halbchancen für Iljutcenko (75.) und Chanturia (80.) heraus.
Das vierte Auswärtsremis in Serie war komplett unnötig. Der Sieg war möglich, allerdings ließ der MSV den letzten Willen vermissen die Partie mit aller Macht gewinnen zu wollen. Der Punkt dürfte definitiv zu wenig sein, um noch einmal entscheidend in den Abstiegskampf einzugreifen. Am Ende war es ein ernüchternder Abend in Ostwestfalen.
SC Paderborn : MSV Duisburg 0:0 (0:0)
SC Paderborn: Heuer Fernandes, Narey, Sebastian, Wahl, Hartherz, Wydra, Bakalorz, Koc (85. Krauße), Stöger (61. Heinloth), Stoppelkamp, Helenius (73. Bertels)
MSV Duisburg: Ratajczak, Bohl, Meißner, Bajic, Poggenberg, Bröker (66. Klotz), Holland (78. Onuegbu), Özbek, Chanturia, Iljutcenko, Tomané
Gelbe Karten: Stöger, Heinloth, Holland
Gelbrote Karte: Narey (58.)
Schiedsrichter: Osmers (Hannover)
Zuschauer: 10.828