Duisburg, 17. November 2015
Viele Menschen zwischen Flensburg und Berchtesgaden haben keinen abgeschlossenen Berufsabschluss. Rund zwei Millionen junger Menschen im Alter von 20 bis 34 sind es, die nach einer Berechnung des Bundesinstitus für Berufsbildung über keinen Berufsabschluss verfügen, allerdings seit Jahren im Job stehen. Ein Aufstieg auf der beruflichen Karriereleiter fällt ihnen schwer, ist oftmals verbaut.
Für diese Gruppe soll jetzt eine neue Möglichkeit geschaffen werden ihre gelernten Kompetenzen anerkannt zu bekommen. Auch ohne formelle Qualifikation die durch Zertifikate oder Dokumente belegt sind. Und auch ohne abgelegte und vor allem bestandene Prüfung.
Jetzt wurde eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) ins Leben gerufen unter dem Namen „Pilotinitiative ValiKom“.
Das Ziel des Projekts ist es für Menschen ohne Berufsabschluss neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu erproben. Dabei sollen die erlernten Kompetenzen festgestellt und geprüft werden mit dem Ziel ob diese mit einem formellen Abschluss gleichgestellt werden können. Instrumente aus dem Anerkennungsgesetz für ausländische Berufsabschlüsse kommen dafür zum Einsatz.
„Wir wollen die beruflichen Kompetenzen der großen Zahl von Menschen ohne formalen Berufsabschluss sichtbar machen. Es geht darum, alle Potentiale zur Überwindung des absehbaren Fachkräftemangels zu heben. Und es geht um den Einzelnen, der seine Stärken bisher nicht hinreichend nachweisen kann“, stellte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka zum Pilotprojekt fest.