Pilotprojekt in NRW: Minijobs in Vollzeitstellen umwandeln

Duisburg, 19. Juni 2012

Duisburg, 20. Juni 2012

Ein ehrgeiziges Pilotprojekt, dass in
Nordrhein-Westfalen (NRW) gestartet wurde, soll deutschlandweit Schule
machen. Die Jobcenter haben ihre Bemühungen verstärkt Minijobs von
Hartz-IV Empfängern in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
umzuwandeln.

Oftmals ist der Minijob besonders für Langzeitarbeitslose aber auch für Geringqualifizierte der einzige Einstieg in den Arbeitsmarkt. Häufig kehren Minijobber erneut in die Arbeitslosigkeit zurück.

Deswegen wurde im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW ein Pilotprojekt durch ausgewählte Jobcenter – wie Dortmund und Duisburg – aus der Taufe gehoben, bei dem die Jobcenter bei Unternehmen werben Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln.

Die Jobcenter hoffen, dass davon am Ende beide Seiten profitieren werden. So sollen zum einen Hartz-IV Bezieher in existenzsichernde Beschäftigung gebracht werden, zum anderen erhalten die Betriebe und Unternehmen hoch motivierte und eingearbeitete Beschäftigte, die möglichst lange an das jeweilige Unternehmen gebunden werden. Davon profitieren aber auch die Sozialkassen von Städten und Gemeinden, die natürlich dadurch entlastet werden.

Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA) sieht dem Pilotprojekt jedenfalls gespannt und hoffnungsvoll entgegen: „Es geht nicht darum, Minijobs schlecht zu machen. Minijobs sind ein fester Bestandteil des Arbeitsmarktes. Für Unternehmen ist es wichtig, flexibel zu sein. Für Menschen, die lange Zeit außerhalb der Arbeitsgesellschaft standen, können Minijobs der erste Schritt sein, um wieder Teil der Arbeitswelt zu werden. Es darf sich aber kein dauerhaftes Erwerbsprinzip daraus entwickeln, denn Minijob heißt auch Minirente. Auch vor dem Hintergrund fehlender Fachkräfte müssen sich Minijobs stärker zu einem Bestandteil eines längerfristigen beruflichen Integrationsprozesses entwickeln. Die Jobcenter können hier als Brückenbauer unterstützen. Ich bin sicher, wenn betriebliche Arbeitsorganisation und Arbeitsabläufe weiter entwickelt werden, erreichen wir eine stärkere Durchlässigkeit von Minijobs hin zu anschließender sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung“, glaubt Alt an einen Erfolg des Projektes.