Im Vergleich zum Vormonat April sank die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen um 15.312 Personen auf 733.916 Arbeitslose. Ein Rückgang im Zuge der Frühjahresbelebung ist im Mai üblich, in diesem Jahr lag er jedoch über dem langjährigen Mittel berichtete die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf. Landesweit waren weniger Menschen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr, als die Arbeitslosigkeit im Zuge der Auswirkungen der Corona-Virus-Pandemie und der ersten Lockdownphase angestiegen war. Regional fiel diese Entwicklung in NRW allerdings unterschiedlich aus. Von der neuen Dynamik am Arbeitsmarkt konnten besonders junge Menschen unter 25 Jahren profitieren. Die Arbeitslosenquote sank in NRW um 0,2 Punkte auf 7,5 Prozent.
„Im Mai entwickelte sich der Arbeitsmarkt in NRW für Menschen ohne Beschäftigung ausgesprochen positiv. Die Arbeitslosigkeit ist saisonüblich zurückgegangen. Dieser Rückgang fiel jedoch stärker aus als durchschnittlich in den Jahren vor der Pandemie. Landesweit liegt die Zahl der Arbeitslosen auch wieder unter dem Niveau von Mai 2020, als die Auswirkungen des 1. Lockdowns den Arbeitsmarkt stark beeinflussten. Die Aussicht auf deutliche Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen und auf eine Belebung der Wirtschaft bewegt die Unternehmen in NRW jetzt wieder dazu, mehr freie Arbeitsstellen zu melden. Zur insgesamt positiven Bilanz passt gut, dass auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in NRW weiter steigt“, fasste Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit seine Bilanz zusammen.
Im Vergleich zum Vorjahr sank in NRW die Arbeitslosigkeit um 3,1 Prozent oder 23.202 Personen. Von der wachsenden Einstellungsbereitschaft in den Unternehmen und Betrieben profitieren besonders jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unter 25 Jahren. Die Jugendarbeitslosigkeit sank innerhalb eines Monats um 4,1 Prozent oder 2.530 Personen auf 59.451 arbeitslos gemeldete Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen Rückgang von 13,5 Prozent oder 9.318 Personen.
Auch die Unterbeschäftigung sank im Mai. Als unterbeschäftigt, aber nicht arbeitslos galten 214.217 Personen. Zählt man die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen hinzu, erhält man die gesamte Unterbeschäftigung: Landesweit galten im abgelaufenen Monat 948.133 Menschen als unterbeschäftigt. Das waren 12.902 Personen oder 1,3 Prozent weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl unterbeschäftigter Menschen um 16.730 Personen oder 1,7 Prozent.
Im Mai wurden in NRW 34.126 offene Arbeitsstellen neu gemeldet. Das waren 11.911 Stellen oder 53,6 Prozent mehr als vor einem Jahr, als die Stellenmeldung aufgrund der Pandemie stark eingebrochen war. Vor einem Monat waren noch 3.525 oder 11,5 Prozent weniger Stellen zur Besetzung angeboten worden.
Die positive Entwicklung bei der Nachfrage nach Arbeitskräften wird auch deutlich im Vergleich zu schwächeren Jahren der Vergangenheit. Zwar lag im Monat Mai die Zahl der neu gemeldeten Stellen im Vergleich zu den jeweils entsprechenden Monatszahlen der Boom-Jahre 2015 bis 2018 um rund 8.000 Stellen niedriger. Doch waren beispielsweise in der Finanzkrise im Mai 2009 mit rund 26.700 Stellen deutlich weniger Stellen neu gemeldet worden als im aktuellen Jahr. Sogar im Mai 2019 und damit vor der Pandemie wurden 799 Stellen weniger gemeldet als im vergangenen Monat.