Duisburg, 29. März 2012
Die Reallöhne sind in Deutschland im
vergangenen Jahr 2011 prozentual um 1,1 Prozent gestiegen. Allerdings
nur rechnerisch, denn gerade gegen Jahresende fraß die Inflation, also
die Preiserhöhungen für die Verbraucher, das Lohnplus völlig auf.
Im Durchschnitt stiegen die Reallöhne – das sind die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer – 2011 um 3,4 Prozent, allerdings gerechnet auf alle Branchen. So stiegen alleine die Löhne in der Autoindustrie im Durchschnitt um 8,3 Prozent und hoben damit den Lohnzuwachs rechnerisch für alle anderen Branchen eben auch mit an.
In vielen anderen Branchen und Bereichen sah es da schon wesentlich weniger arbeitnehmerfreundlich aus. Denn auch die Inflationsrate stieg ständig an, im Jahresdurchschnitt erhöhten sich die landesweiten Verbraucherpreise um 2,3 Prozent. Und vor allem da, wo von den Arbeitnehmern Mobilität gefordert ist, hauen die exorbitanten Preiserhöhungen für Sprit ein tiefes Loch in den Geldbeutel der Arbeitnehmerschaft.
Gegen Ende des Jahres fraßen die Verbraucherpreise die nominellen Lohnerhöhungen sogar komplett auf, und das auch nur durchschnittlich gerechnet, denn tatsächlich hat so mancher Arbeitnehmer weniger Geld zur Verfügung.
Im Durchschnitt entwickelten sich die Reallöhne zuletzt 2009 schlechter, als vor drei Jahren sogar ein rechnerisches Lohnminus von 0,4 Prozent als Bilanz zu Buche stand. Zwei wesentliche Gründe für den Reallohnanstieg des vergangenen Jahres waren im Abbau der Kurzarbeit und an deutlich höheren Sonderzahlungen zu finden.
Der durchschnittliche Verdienst eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers in Deutschland inklusive Sonderzahlungen lag übrigens 2011 bei 43.925 Euro brutto. Auch das ist nur eine rechnerische Größe, denn für viele Arbeitnehmer liegt das Jahreseinkommen eben auch deutlich darunter.