Robuste Entwicklung trotz Lockdown am deutschen Arbeitsmarkt im Januar

Duisburg, 31. Januar 2021

Im Zuge der Winterpause ist die Arbeitslosigkeit von Dezember 2020 auf Januar 2021 deutschlandweit deutlich angestiegen. Mit 2.901.000 lag die Anzahl der Arbeitslosen um rund 193.000 höher als im Vormonat, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg bekannt gab. Saisonbereinigt hat sie sich allerdings verringert. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf jetzt 6,3 Prozent. Im Vergleich zum Januar des vorigen Jahres hat sich die Arbeitslosenzahl um rund 475.000 Arbeitslose erhöht. Die Arbeitslosenquote verzeichnet im Vorjahresvergleich ein Plus von einem Prozentpunkt. 

„Der Arbeitsmarkt zeigte sich im Januar alles in allem weiter in einer robusten Verfassung. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hinterlassen aber Spuren.“, fasste der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele in Nürnberg die derzeitige Situation am deutschen Arbeitsmarkt aus seiner Sicht zusammen.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Januar 2021 bei 3.679.000 Personen. Das waren rund 354.000 Unterbeschäftigte mehr als noch vor einem Jahr.

Im Januar waren 566.000 offene Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, und damit 102.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 1.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA‑X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – sank im Januar 2021 um einen Punkt auf 98 Punkte. Er liegt damit 19 Punkte unter dem Vorjahreswert.

In der Nachvermittlungszeit am Ausbildungsmarkt für einen sofortigen Ausbildungsbeginn waren von Oktober bis Januar coronabedingt mit 77.000 rund 12.000 junge Menschen mehr auf Ausbildungssuche als im letzten Jahr. Dem standen 73.000 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen gegenüber, 8.000 mehr als noch im Vorjahr. 33.000 Bewerberinnen und Bewerber und damit knapp die Hälfte waren im Januar noch unversorgt und weitere 23.000 suchten trotz Alternative weiterhin eine Ausbildungsstelle. Gleichzeitig waren knapp 12.000 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

Am Ende des Nachvermittlungszeitraums befanden sich 14.000 Bewerberinnen und Bewerber in einer Berufsausbildung. Für das neue Berichtsjahr 2020/21 sind bislang aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen 11 Prozent weniger Bewerberinnen und Bewerber gemeldet als im Januar des Vorjahres. Die Zahl der Ausbildungsstellen unterschreitet den Vorjahreswert um acht Prozent.