Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit in NRW auf hohem Niveau

Duisburg, 05. Februar 2021

Trotz des Lockdowns hat sich im Januar die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen (NRW) saisonüblich entwickelt. Mit 768.512 Personen waren 34.128 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat Dezember, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf veröffentlichte. Dieser Anstieg entsprach dem langjährigen Schnitt im Januar. Allerdings lag die Zahl der Arbeitslosen mit 108.893 Personen noch um 16,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres; eine Auswirkung der Corona-Virus-Pandemie, die im Frühjahr 2020 zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt hatte.

Auf die neuerlichen Eindämmungsmaßnahmen ist die im Vergleich zum Vorjahr mit 30.943 um 1.163 Personen niedrigere Zahl der Menschen zurückzuführen, die einen neuen Job aufnahmen. Positiv ist, dass im Vergleich zum Vorjahr und trotz der Einschränkungen durch die Pandemie mit 61.992 Personen 2.841 Menschen weniger ihren Arbeitsplatz verloren haben.

„Obwohl in NRW aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen auch das wirtschaftliche Leben in Unternehmen und Betrieben stark eingeschränkt ist, waren die Auswirkungen der Maßnahmen im Januar auf den Arbeitsmarkt verhältnismäßig moderat. Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich typisch für die Jahreszeit, und nahm im Januar mit rund 34.000 Personen nicht stärker zu als im langjährigen Durchschnitt. Mit den Erfahrungen, die wir mittlerweile haben, können wir allerdings sagen: Typisch für den Lockdown ist der im Januar zu beobachtende Rückgang an gemeldeten freien Stellen sowie eine sinkende Zahl von Menschen, die einen neuen Arbeitsplatz finden konnten“, zog Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf sein Fazit.

Eine positive Nachricht ist, dass die Zahl der Menschen, die sich aus der Erwerbstätigkeit arbeitslos melden mussten, im Vergleich zum Vorjahr niedriger lag: Im aktuellen Januar meldeten sich 2.841 Personen oder 4,4 Prozent weniger arbeitslos als vor zwölf Monaten. Im Vergleich zum Dezember stieg diese Zahl durchaus saisonüblich um 19.087 Personen oder 44,5 Prozent auf 61.992 Personen.

Auch die Unterbeschäftigung nahm im Januar zu. Als unterbeschäftigt, aber nicht arbeitslos galten im abgelaufenen Monat 209.486 Personen. Zählt man die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen hinzu, erhält man die gesamte Unterbeschäftigung: Landesweit galten im ablaufenden Monat 977.998 Menschen als unterbeschäftigt. Das waren 20.793 Personen oder 2,2 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl unterbeschäftigter Menschen um 78.115 Personen oder 8,7 Prozent.

Im Vergleich zum Vormonat Dezember hat die Zahl der Unternehmen in NRW, die mögliche verkürzte Arbeit angezeigt haben, leicht zugenommen, während die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sank, die davon betroffen sein können. Die Anzeigen auf Kurzarbeit bei den Agenturen für Arbeit lagen im Januar bei 15.463, das waren 1.042 mehr als im Dezember. Die Zahl der Personen in Anzeigen, also der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die verkürzt arbeiten würden, wenn das Unternehmen die Möglichkeit nutzt, lag mit 182.289 um 12.760 Personen unter dem Dezember. Zum Vergleich: Im März und April 2020 hatten knapp 160.000 Unternehmen Kurzarbeit für fast 2,3 Millionen Personen angezeigt.

Sichtbar werden am Arbeitsmarkt die Auswirkungen der Pandemie bei der Nachfrage nach Arbeitskräften. Im Januar wurden mit 23.010 Stellenmeldungen 3.258 Stellen oder 12,4 Prozent weniger gemeldet als vor einem Jahr, als die Pandemie NRW noch nicht erreicht hatte. Im Vergleich zum Vormonat Dezember wurden 4.138 Stellen oder 15,2 Prozent weniger gemeldet.