DIW-Studie: Informationen zu Nutzen und Kosten eines Studiums

Duisburg, 30. Juni 2018

Duisburg, 17. Juli 2018

Nach wie vor nehmen junge Erwachsene direkt nach erfolgreich bestandenem Abitur ein Studium auf, wenn ihre Eltern einen gleichen Bildungsgrad erreicht haben. Dazu führen Informationen über Nutzen und Kosten eines Studiums, die SchülerInnen ein Jahr vor dem Abitur in Form eines Workshops in der Schule vermittelt werden, zu einer Steigerung der Studienaufnahme. 

Das sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Studie des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Die Informationen bestärken demzufolge vor allem SchülerInnen, die bereits vor dem Abitur eine Studienabsicht äußern, diese später tatsächlich umzusetzen.

Das gilt vor allem besonders für AbiturientInnen, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben.  Rund 48 Prozent der Infoworkshop-TeilnehmerInnen schreiben sich direkt nach dem Abitur an einer Hochschule ein und damit fast zehn Prozentpunkte mehr als unter den SchülerInnen, die den Workshop eben nicht besuchten.

Betrachtet man nicht nur die Studienaufnahme direkt nach dem Abitur, sondern innerhalb des ersten Jahres, steigt der Anteil der StudienanfängerInnen unter den WorkshopteilnehmerInnen um knapp sechs Prozentpunkte auf etwa 64 Prozent.

Deutlich größer ist der Effekt des Workshops bei den AbiturientInnen, die bereits zuvor beabsichtigten, nach dem Abitur zu studieren.

In der Gruppe derer, die eine Studienabsicht äußern und aus nichtakademischem Elternhaus kommen, steigt die Studienaufnahmequote innerhalb des ersten Jahres nach dem Abitur um knapp 15 Prozentpunkte auf fast 80 Prozent.

„Gezielte Informationen zum Studium sind ein effektives Mittel, um Bildungsungleichheiten in der Studienaufnahme zu reduzieren. Entsprechende Infoworkshops sollten daher von Ländern, Kommunen und Schulen verstärkt in Betracht gezogen werden, zumal sie eine vergleichsweise kostengünstige und wenig zeitintensive bildungspolitische Maßnahme sind. Besonders Kinder mit Nichtakademikereltern, die nach dem Abitur studieren möchten, werden infolge des Infoworkshops offenbar derart in ihrem Vorhaben bestärkt, dass sie tatsächlich deutlich häufiger ein Studium beginnen,“, fasste Katharina Spieß, Leiterin der Abteilung Bildung und Familie am DIW Berlin gemeinsam mit den Autorinnen Frauke Peter und Vaishali Zambre die Inhalte der aktuellen Studie zusammen.

57.000 studieren ohne Abi in Deutschland

Duisburg, 16. Mai 2018

Duisburg, 17. Mai 2018

Die Zahl der Personen, die ohne Abitur in Deutschland studieren hat sich zuletzt stark erhöht. Und sind so viele wie noch nie. So sind es momentan rund 57.000 die ohne eine allgemeine Hochschulreife oder eine Fachhochschulreife ein Studium aufgenommen haben, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) bekannt gab. Seit 2010 hat sich ihre Anzahl verdoppelt. 

Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Untersuchung ergaben, dass fast jeder zweite Studierende ohne Hochschulreife oder Fachhochschulreife älter als 30 Jahre alt ist.

Ebenfalls nehmen Studienanfänger auch immer häufiger ein Studium ohne Abitur auf. Frauen stellen bei den Studienanfänger ohne Abitur mit rund 45 Prozent einen etwas geringeren Teil, als Männer mit rund 55 Prozent. Auch in zulassungsbeschränkten Fächern wie Medizin und Pharmazie ist die Zahl der Studierenden ohne Abi angestiegen.

„Die Kombination von Berufs- und Hochschulbildung wird immer mehr zum Normalfall. Man muss sich nicht mehr für nur einen Weg entscheiden. Gelernte Krankenpfleger oder Handwerks-meisterinnen sind heute keine Exoten mehr auf dem Campus, sondern gehören zur selbstverständlichen Vielfalt der Studierenden an deutschen Hochschulen,“ stellte CHE-Geschäftsführer Frank Ziegele zur Untersuchung fest.

Besonders stehen allerdings bei Studierenden ohne Abitur die Fächer Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, sowie Ingenieurwissenschaften und Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften hoch im Kurs.

Möglich ist das durch den dritten Bildungsweg. So kann man sich über Berufspraxis die nötige Qualifikation für ein Studium holen, wie über eine Meister- oder auch eine Fachwirtprüfung.

In den Bundesländern Hamburg mit 4,6 Prozent, Nordrhein-Westfalen (NRW) mit 4,2 Prozent und Berlin mit 3,6 Prozent ist der Anteil der Studienanfänger ohne Abitur am Höchsten, im Saarland dagegen mit 0,8 Prozent von allen Bundesländern am Niedrigsten.

„Die Zahlen zeigen, dass Angebote zum lebenslangen Lernen im Hochschulbereich immer mehr Zuspruch finden. So war rund ein Drittel der Personen, die ohne vorherigen Erwerb einer allgemeinen Hochschulreife oder einer Fachhochschulreife im Jahr 2016 ein Studium erfolgreich abschließen konnten, älter als 40 Jahre. Von der mitgebrachten Berufs- und Lebenserfahrung können im Seminar-Alltag sowohl Kommilitoninnen und Kommilitonen, die direkt nach der Schule ins Studium gewechselt sind, als auch Lehrende profitieren“, fasste Sigrun Nickel, Leiterin Hochschulforschung beim CHE ihre Ergebnisse zusammen.

Turbo-Abitur bleibt in NRW

Duisburg, 23. Oktober 2014

Duisburg, 05. November 2014

Papier ist geduldig, oftmals sehr geduldig. Eine Expertenkommission in Nordrhein-Westfalen (NRW) aus Lehrern, Eltern und Schülern hat sich in der Mehrheit dafür ausgesprochen das Turbo-Abitur (G8) zu behalten und nicht auf die neunjährige Gymnasialzeit zurück zukehren. Darauf verständigte sich das Gremium aktuell mit Schulministerin Sylvia Löhrmann.

Dafür sollen oder müssen allerdings Verbesserungen im tagesaktuellen Schulgeschehen eintreten. So sollen die Hausaufgaben begrenzt werden und auch die Anzahl der Klassenarbeiten pro Woche reduziert werden. Ebenso soll der verpflichtende Nachmittagsunterricht eingeschränkt werden. So die Empfehlungen, allerdings ist Papier ja geduldig. Und geht oft an der Wirklichkeit vorbei.

Denn die tagtägliche Schulrealität sieht heute anders aus und wird sich auch morgen nicht ändern. Denn immer mehr und zunehmend wird die Schularbeit nach Hause verlagert, auch das ist Realität. Um den vorgeschriebenen Schulunterricht statistisch durchzubringen ist es leider heute an der Tageordnung, das fachfremde Vertretungslehrer, die anstelle des Fachlehrers den „Unterricht halten“ genau eben diese Aufgaben nach Hause verlagern. Das wird im Übrigen auch von den Fachlehrern so praktiziert.

Was natürlich eben genau dazu führt, dass außerschulische Interessen wie Sport oder Musik entweder nur noch stark eingeschränkt stattfinden können oder eben ganz eingestellt werden. Zugunsten von Schulaufgaben und damit verbunden oftmals Nachhilfeunterricht. Ohne den das Klassenziel oftmals nicht erreicht werden kann.

Kein Einzelfall, sondern traurige Realität. Denn diese angestrebten Maßnahmen oder Verbesserungen hätten schon lange kommen müssen. Ob sie jetzt dann wirklich auch so kommen bleibt zumindest zweifelhaft.

Was bleibt ist häufig eine „verlorene Kindheit“. Der Politik sei Dank. Ein Zurückrudern hätte vielleicht zu viel Gesichtsverlust der Verantwortlichen bedeutet.

Das es auch anders geht und zum Wohl der Kinder und Jugendlichen hat das Bundesland Niedersachsen gezeigt. Denn die Norddeutschen haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und sind zum G9 zurück gekehrt. 

Und es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die „Verbesserungen“ natürlich nicht direkt eintreten sollen und werden, sondern erst zum Schuljahr 2015/16. Wer’s glaubt!

Über zehn Prozent ohne Abitur oder Berufs­aus­bildung

Duisburg, 13. September 2014

Duisburg, 16. September 2014

In Deutschland lag der Prozentsatz der frühen Schulabgänger 2012 bei 10,4 Prozent. Als frühe Schulabgänger werden in der Europäischen Union (EU) junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren bezeichnet, die weder über eine Hochschulzugangsberechtigung noch über eine Berufsausbildung verfügen und auch derzeit nicht an Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen.

Nach einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden liegt Deutschland damit nur knapp oberhalb des Zielwerts der EU, der bei allen EU-Mitgliedstaaten durchschnittlich bei 13,5 Prozent liegt. Das Ziel der EU ist es bis 2020 den Anteil der frühen Schulabgänger auf unter 10 Prozent zu senken.

Große Unterschiede bei der Anzahl der frühen Schulabgänger gibt es zwischen den einzelnen Bundesländern in Deutschland. So sind schon jetzt in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Sachsen und Thüringen der Prozentsatz unter zehn Prozent gesenkt worden.

Über der von den Ländern und der EU angestrebten Norm liegen dagegen die Bundesländer Bremen, Berlin, Saarland und Nordrhein-Westfalen mit Anteilen früher Schulabgänger zwischen 12,8 und 13,3 Prozent.

Verbesserte Lage für Migranten in Deutschland

Duisburg, 04. Juli 2012

Duisburg, 20. Juli 2012

Die Lage der Migranten in Deutschland hat
sich nach Meinung der Bundesregierung leicht bis deutlich verbessert.
Das ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Situationsberichtes der
Bundesregierung, der den Zeitraum von Frühjahr 2010 bis Frühjahr 2012
umfasst.

Im Einzelnen fasst die Bundesregierung die Resultate der Studie wie folgt zusammen: Insgesamt gibt es Erfolge bei der Sprachförderung, immer mehr Migranten machen Abitur und auch im Bereich der Ausbildung werden Fortschritte beobachtet.

Im Verhältnis zur immer weiter schrumpfenden Gesamtbevölkerung steigt der Anteil der Migranten in Deutschland, der 2010 15,7 Millionen Bürger umfasst. Mittlerweile haben über 50 Prozent der Migranten die deutsche Staatsbürgerschaft.

Staatsministerin Maria Böhmer macht deutlich, wo sie den Schwerpunkt von Integration sieht: „Entscheidende Voraussetzung für eine gelingende Integration sind gute Sprachkenntnisse. Umso wichtiger ist die Sprachförderung von Anfang an. Es ist ein großer Fortschritt, dass gezielte Sprachförderung im Kindergarten nahezu flächendeckend in allen Bundesländern stattfindet. Wegen der zahlreichen unterschiedlichen Verfahren haben Bund und Länder beschlossen, gemeinsam die Wirksamkeit der Sprachfördermaßnahmen zu überprüfen. Das begrüße ich ausdrücklich“, erklärt Maria Böhmer den wichtigsten Hebel ihrer Integrationspolitik.

Auf die Erfolge ihrer Integrationspolitik ist die Bundesregierung stolz und verweist auf die Bilanzen. So stieg die Betreuungsquote von Kindern mit Migrationshintergrund zwischen drei und sechs Jahren von 81,8 Prozent auf 85,7 Prozent. Von 2005 bis 2010 beendeten 36 Prozent mehr ausländische Schüler ihre Schullaufbahn mit einer (Fach-) Hochschulreife, bei den deutschen Schülern lag die Steigerung bei 26 Prozent. Nur leicht erhöht hat sich dagegen die Ausbildungsbeteiligungsquote ausländischer Jugendlicher, die von 31,4 Prozent auf 33,5 Prozent bis 2010 anstieg.

Auch die Arbeitslosigkeit der Migrantengruppe ist von 2010 zu 2011 auf dem Rückschritt. Durchschnittlich 200.000 weniger ausländische Arbeitslose wurden ermittelt. Die Quote sank von 18,2 auf 16,9 Prozent, ist damit allerdings immer noch doppelt so hoch, wie die der deutschen Bürger in unserem Land.