Arbeitszeit deutschlandweit angestiegen

Duisburg, 17. September 2016

Duisburg, 11. Oktober 2016

Das Berufsleben und die Arbeitszeit hat sich in den letzten 20 Jahren in Deutschland deutlich gewandelt. 40,5 Stunden im Durchschnitt pro Woche haben Vollzeittätige 2015 in Deutschland gearbeitet. In den letzten 20 Jahren ist die durchschnittliche Arbeitszeit um eine halbe Stunde angestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in feststellte. Selbstständige arbeiten allerdings deutlich mehr.

Das bezieht sich sowohl auf vollzeit- als auch teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im Gegensatz zu den Vollzeitbeschäftigten hat die Arbeitszeit der Teilzeitbeschäftigten in den vergangenen 20 Jahren großen Schwankungen unterlegen. Von 1996 bis 2005 ist diese zunächst um gut eine Stunde auf den bisherigen Tiefststand von 17,7 Stunden pro Woche gesunken. Seither stieg die durchschnittliche Wochenarbeitszeit Teilzeitbeschäftigter um 1,6 Stunden pro Woche an und lag im Jahr 2015 bei 19,3 Stunden.

Selbstständige dagegen haben im vergangenen Jahr rund 48,9 Stunden pro Woche durchschnittlich gearbeitet. In den letzten 20 Jahren ist die Arbeitszeit von Selbstständigen allerdings auch um gut sechs Stunden pro Woche gesunken. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Selbstständigen in Teilzeit hat dagegen seit 1996 von 15,8 auf 16,4 Stunden pro Woche zugenommen.

Deutlich angestiegen ist auch der Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ständig oder regelmäßig am Wochenende arbeiten. Im vergangenen Jahr arbeitete gut jeder vierte und damit 26,5 Prozent aller Erwerbstätigen ständig oder regelmäßig an Samstagen oder Sonntagen. 20 Jahre zuvor, im Jahr 1996, waren es noch 23,5 Prozent gewesen. Bis zum Jahr 2007 war der Anteil auf den bisherigen Höchststand von 27,8 Prozent angestiegen und bis 2015 wieder etwas zurückgegangen.

Der Anteil der Teilzeiterwerbstätigen, die eigentlich eine Vollzeitstelle gesucht haben, lag im Jahr 2015 bei 12,9 Prozent. Seit dem Höchststand aus dem Jahr 2006 als es noch 22,4 Prozent waren, ist diese Marke wieder deutlich unterschritten worden und lag 2015 nur noch knapp über dem Ergebnis vor 20 Jahren mit 12,3 Prozent.

Männer sind zwar seltener in Teilzeit tätig als Frauen, teilzeitbeschäftigte Männer übten diese Tätigkeit aber mit 17,7 Prozent häufiger unfreiwillig aus als Frauen mit 11,7 Prozent.

50 Prozent aller Arbeitnehmer mit Arbeitszeit unzufrieden

Duisburg, 28. Juli 2016

Duisburg, 23. August 2016

Viele Millionen deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind momentan mit ihrer Arbeitszeit unzufrieden. Viele wollen länger, andere wiederum kürzer arbeiten. Nach einer aktuellen Studie der renommierten Hans-Böckler-Stiftung kritisieren mittlerweile rund 50 Prozent aller Beschäftigten ihre Arbeitszeit, wollen und wünschen sich Veränderungen.

Befragt bei der Untersuchung wurden in den Jahren zwischen 2011 und 2014 jeweils runf 10.000 Beschäftigte. Die Studie belegt und unterstreicht, dass es sich um repräsentative Ergebnisse für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland handelt.

Mit dem ersten Untersuchungsergebnis, dass rund 40 Prozent der Befragten in allen Beobachtungsjahren kürzer arbeiten wollen. Es wurden allerdings nur die gezählt, deren Wunscharbeitszeiten um mehr als fünf Wochenstunden von den tatsächlichen Büro- oder Fabrikstunden abweichen.

„Darunter sind besonders viele Beschäftigte, meist Männer, die über 40 Stunden pro Woche arbeiten. Die Beschäftigten wären bereit, für eine Arbeitszeitreduzierung entsprechend auf Einkommen zu verzichten.“

Dagegen haben aber auch rund 12 Prozent der Befragten den Wunsch geäußert länger arbeiten zu wollen. Dabei handelt es sich zum überwiegenden Anteil um Frauen, die bisher nur 20 Stunden in der Woche oder weniger berufstätig sind. Gezählt wurden ebenfalls nur Beschäftigte, bei denen Wunsch und Wirklichkeit um mindestens fünf Wochenstunden auseinanderliegen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist auch die Tatsache, dass die meisten Berufstätigen, die zwischen 34 und 40 Stunden arbeiten mit ihrem aktuellen Zeitpensum zufrieden sind. Zwei Drittel dieser Gruppen wolle überhaupt keine Veränderung oder aber maximal um einer Anpassung von bis zu fünf Wochenarbeitsstunden. 

Eine Veränderung der Arbeitszeit ist oftmals nur durch einen Jobwechsel innerhalb desselben Betriebs oder durch einen Wechsel zu einem anderen Arbeitsgeber möglich. Von denjenigen, die in den letzten vier Jahren der Untersuchung den Wunsch geäußert haben ihre Arbeitszeit zu reduzieren ist das tatsächlich lediglich 40 Prozent gelungen. Und das um durchschnittlich drei Wochenarbeitsstunden.

Über 58 Milliarden Arbeitsstunden in Deutschland 2014

Duisburg, 03. März 2015

Duisburg, 05. März 2015

In Deutschland wird so viel gearbeitet wie fast noch nie zuvor. Im gerade abgelaufenen Jahr 2014 haben die Arbeitstätigen deutschlandweit über 58 Milliarden Arbeitsstunden absolviert, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mitteilte. Sowohl bezahlte als auch unbezahlte Überstunden haben deutlich zugenommen.

Lediglich 1992 wurde diese Marke mit 59,9 Milliarden Arbeitsstunden noch überboten. Im Durchschnitt nahm die Erwerbstätigkeit um rund 0,9 Prozent zu, insgesamt wurden 42,7 Millionen Erwerbstätige gezählt. Damit wurde eine neue Bestmarke aufgestellt.

Jeder Erwerbstätige arbeitete im Durchschnitt 1.371 Stunden und somit 0,6 Prozent mehr. Bei Selbständigen und deren Familienangehörigen wurden sogar durchschnittlich 1.973 Stunden gezählt, Arbeitsnehmer dagegen arbeiteten im Durchschnitt 1.302 Stunden.

Kein Grund für den Anstieg der Mehrarbeitszeit deutschlandweit ist der Krankenstand, der konstant bei 3,8 Prozent verblieben ist. Die Kurzarbeit hat abgenommen und liegt mit rund 93.000 unter dem Stand von 2013, wo 124.000 Personen in Kurzarbeit gezählt wurden.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) macht das Guthaben auf den Arbeitszeitkonten als hauptverantwortlichen Grund für den Anstieg der Arbeitszeit aus.

Geleistete Überstunden hatten aber ebenso ihren Anteil an der Zunahme der Arbeitszeit. So wurden 2014 bei den Beschäftigten rund 21,1 bezahlte Überstunden errechnet, 1,1 mehr als im Vergleich zum im Vorjahr. Unbezahlte Überstunden wurden im Schnitt 27,8 pro Arbeitnehmer geleistet, 0,6 Stunden mehr als noch 2013.

Über 43 Millionen Erwerbstätige in Deutschland

Duisburg, 20. Februar 2015

Duisburg, 24. Februar 2015

Zum Ende des gerade abgelaufenen Jahres ist die Beschäftigung deutschlandweit auf unerwartete Höhen angestiegen. Zum ersten Mal nach der Wiedervereinigung sind nach den neuesten, vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden über 43 Millionen Menschen in Deutschland in einem Beschäftigungsverhältnis.

Auch die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden steigt weiter an. Die Selbstständigkeit nimmt ist allerdings auf dem Rückzug.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Anzahl der Beschäftigten um 412.000 Personen an, und damit gleichzeitig um ein Prozent. Sowohl im zweiten als auch im dritten Quartal 2014 lag die Zuwachsrate jeweils bei 0,9 Prozent. Die Anstiegskurve der Beschäftigung nimmt somit stetig zu. Denn im Abgleich zum dritten Quartal erhöhte sich die Anzahl der Erwerbstätigen gleich um 165.000 und damit auch um 0,4 Prozent. Das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Anstieg der Beschäftigung vom dritten zum vierten Quartal in den vergangenen fünf Jahren.

Der Zuwachs von Beschäftigung von 2013 zu 2014 entfiel zum größten Teil auf das Dienstleistungsgewerbe. In absoluten Zahlen wurden allerdings die größten Beschäftigungsgewinne in den Bereichen Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit einem Zuwachs von 116.000 Personen oder 1,1 Prozent, gefolgt von Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit einem Plus von 110.000 Personen oder + 1,1 Prozent und den Unternehmensdienstleistern mit einer Zunahme um 103.000 Personen und 1,8 Prozent festgestellt.

Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe stieg die Zahl der Erwerbstätigen im vierten Quartal 2014 im Vergleich zu 2013 um 38.000 Personen oder 0,5 Prozent an, im Baugewerbe um 19.000 Personen der 0,8 Prozent sowie in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei um 13.000 Personen oder 2,1 Prozent an. Insgesamt stieg die Anzahl der Arbeitnehmer um 458.000 auf rund 38,7 Millionen an, dagegen sank die Zahl der Selbstständigen um 46.000 auf derzeit 4,4 Millionen.

Ebenfalls angestiegen ist die Summe der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätige, die sich derzeit nach einer Berechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im vierten Quartal 2014 im Vergleich zum vierten Quartal 2013 um 0,7 Prozent auf 345 Stunden erhöhte.

Frauen arbeiten zwei Drittel unbezahlt

Duisburg, 19. Mai 2015

Die Arbeitszeit in den deutschen Haushalten sowie ehrenamtliches und freiwilliges Engagement sind wesentlich weniger geworden, als noch vor zehn Jahren. Das ergab eine aktuelle Untersuchung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden. Erwerbstätige Mütter arbeiten im Durchschnitt zehn Stunden weniger im Job als Frauen ohne Kind.

Danach teilte sich die Arbeitszeit der Erwachsenen in Deutschland 2012/2013 auf 24,5 Stunden pro Woche für unbezahlte Arbeit und 20,5 Wochenstunden für Erwerbsarbeit auf. Frauen leisteten im Schnitt sogar eine Arbeitsstunde mehr als Männer, insgesamt waren es beim weiblichen Geschlecht 45,5 Stunden.

Laut Statistischem Bundesamt zählt zur unbezahlten Arbeit „neben der Haushaltsführung und Betreuung von Haushaltsmitgliedern auch die Unterstützung von Personen in anderen Haushalten sowie ehrenamtliches und freiwilliges Engagement.“

Insgesamt leisten Frauen im Schnitt zwei Drittel ihrer Arbeit unbezahlt, bei den Männern ist es dagegen weniger als die Hälfte.

Eine weitere Untersuchung der Wiesbadener Statistiker anlässlich des Internationalen Familientages ergab, dass erwerbstätige Mütter im Alter von 25 bis 49 Jahren rund 27 Stunden pro Woche durchschnittlich berufstätig sind. Gleichaltrige Frauen ohne im Haushalt lebendes Kind waren durchschnittlich gut 37 Stunden wöchentlich berufstätig und somit rund zehn Stunden mehr als Frauen mit Kindern.

Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung: „Der Zeitaufwand für Arbeit unterscheidet sich deutlich zwischen Haushalten mit und ohne Kind. Eltern zwischen 18 und 64 Jahren in Alleinerziehenden- und Paarhaushalten arbeiteten im Durchschnitt gut 58 Stunden je Woche. Das waren über 9,5 Stunden mehr als bei Paaren ohne Kind und Alleinlebenden derselben Altersgruppe (48,5 Stunden). Die Differenz ergibt sich vorrangig durch 10,5 Stunden mehr unbezahlte Arbeit, die etwa bei der Kinderbetreuung oder der Haushaltsführung anfällt.“