Duisburg, 09. September 2015
Der Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist in Bewegung, zum Teil hat die Ausbildung für viele Jugendliche an Rhein und Ruhr bereits begonnen. Allerdings haben viele neue Azubis ihre berufliche Zukunft erst zum 01. September gestartet oder etwas später. Es klafft aber noch zwischen Bewerbern und vorhandenen Ausbildungsplätzen eine deftige Lücke.
Rund 30.000 junger Menschen im einwohnerstärksten deutschen Bundesland suchen immer noch händeringend nach einer Lehrstelle.
Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) Düsseldorf mitteilte haben sich 133.533 junger Menschen bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern gemeldet um einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Im letzten Jahr waren es noch 3.573 mehr.
Dagegen haben die Unternehmen und Betriebe ihr Ausbildungsplatzangebot erweitert. Bis zum Stichtag 01. August wurden 103.249 Ausbildungsplätze angeboten, das waren immerhin 2.267 mehr als noch 2014.
Aufgrund des aktuellen Zahlenwerkes fiel das Fazit von Christiane Schönefeld, Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düseldorf gemischt aus: „Die Aufwärtsbewegung beim Lehrstellenangebot ist erfreulich. Die verstärkten Anstrengungen der lokalen Ausbildungsmarktpartner tragen Früchte. Wichtig ist, dass diese Angebote in Ausbildungsverträge münden. Knapp 40.000 junge Menschen in NRW suchen aktuell einen Ausbildungsplatz. Ihnen gegenüber stehen 21.000 freie Lehrstellen. Drei Viertel der aktuellen Bewerber haben einen mittleren oder höheren Schulabschluss. Ebenso loht es sich, Jugendlichen, die formal nicht 100 Prozent der Anforderungen erfüllen, eine zweite Chance geben. Die Arbeitgeber gewinnen damit langfristig Fachkräfte, die dem Betrieb treu bleiben. Mehr als 2.000 zusätzliche Lehrstellen bedeuten zusätzliche Perspektiven. Dafür sollten die Jugendlichen bei der Ausbildungsplatzsuche auch mal über die eigene Stadtgrenze hinausschauen oder Alternativen zum Wunschberuf ins Auge zu fassen. Der Markt ist noch in Bewegung und bietet für beide Seiten zahlreiche Möglichkeiten. Auf das nächste Jahr zu warten, verbessert die Chancen nicht“.
Das Nachvermittlungsverfahren der BA sowie der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer für alle Bewerber, die noch keine Lehrstelle haben startet im Oktober.
Allen Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz soll dann ein Angebot unterbreitet werden.