Zebras am Abgrund

Duisburg, 13. Februar 2016

Duisburg, 13.Februar 2016

 

Der MSV Duisburg steht nach einer in allen Belangen enttäuschenden Leistung gegen den Karlsruher SC vor dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga. Am Ende reichte dem KSC eine maximal durchschnittliche Leistung, um nach einem Treffer nach 49 Sekunden die drei Punkte mit nach Baden zu nehmen. Der MSV enttäuschte auf ganzer Linie, und zeigte sich weder spielerisch noch kämpferisch zweitklassig.

Es sollte der Start einer großen Aufholjagd werden. Am Ende war es dann doch nur eine weitere Enttäuschung. Nach nicht einmal einer Minute durften die Gäste jubeln. Valentini bedient Manuel Torres, und der lupft den Ball gefühlvoll zur frühen Gästeführung. MSV-Torhüter Michael Ratajczak konnte sich dabei nicht so wirklich entscheiden, und machte eine ziemlich schlechte Figur. Die Euphorie beim Anpfiff wich, es herrschte blankes Entsetzen an der Wedau.

 

Und in der Folge war den Meiderichern der Fehlstart auch anzumerken. Während sich die Badener immer wieder geschickt in Richtung spielen konnten, klappte beim MSV überhaupt nichts. Jede Menge Stock- und Abspielfehler, keine Körpersprache, nicht einmal Zweikämpfe wollten die Zebras so wirklich annehmen. Mit körperlosem Spiel ist im Abstiegskampf kein Blumentopf zu gewinnen. Einzig ein Schüsschen von Dennis Grote (40.) sorgte für einen zarten Hauch von Torgefahr. Kevin Scheidhauer wurde nach einer unterirdischen Leistung bereits im ersten Durchgang ausgewechselt. Eine Halbzeit zum vergessen.

 

Auch die zweite Hälfte begann fast mit einem Gegentor. Valentini zielte aber bei einem direkten Freistoß aus zentraler Position etwas zu hoch. Ein erstes Lebenszeichen brachten die Zebras nach 62 Minuten zu Stande. Neuzugang Tomané nimmt den Ball schön mit der Brust an, trifft aber aus der Drehung nur das Außennetz. Ein Hoffnungsschimmer? Nein.

 

Der MSV übernahm zwar vermehrt die Spielkontrolle, spielte aber viel zu behäbig und mutlos nach vorne. Bezeichnenderweis kassierten die Meidericher erst nach 72 Minuten ihre erste Verwarnung für ein Foulspiel. Janjic betrieb ein wenig Frustabbau. Zehn Minuten vor dem Ende hätten die Gastgeber dann doch noch ausgleichen können. Nach einer Ecke von Chanturia steht Janjic völlig frei, köpft aber aus fünf Metern ungestört drüber.

 

Und auch in der Schlussphase sollte nichts mehr gelingen. Immer wieder flogen die Bälle in Richtung des KSC-Strafraums, gefährlich wurde es aber nicht mehr gegen einzig auf Konter lauernde Gäste.

 

Am Ende blieb nur eine weitere Enttäuschung. Der MSV zeigte sich spielerisch und kämpferisch nicht zweitligatauglich. Der Klassenerhalt rückt aufgrund fehlender Spiele in immer weitere Ferne. Wenn es der MSV nichts schafft einen schwachen Gegner wie den KSC zu schlagen, haben die Meidericher auch nicht wirklich etwas in der Liga zu suchen. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich immer zuletzt.

 

MSV Duisburg : Karlsruher SC 0:1 (0:1)
MSV Duisburg:
Ratajczak, Feltscher (86. Onuegbu), Bohl, Bajic, Wolze, Bröker (68. Iljutcenko), Albutat, Janjic, Grote, Tomané, Scheidhauer (41. Chanturia)
Karlsruher SC: Vollath, Valentini, Stoll, Gulde, Sallahi, Krebs, Meffert, Torres, Yamada (61. Nazarov), Gouaida (82. Peitz), Diamantakos (75. Hoffer)
Tor:
0:1 Torres (1.)
Gelbe Karten: Bajic, Janjic, Albutat, Wolze, Diamantakos, Gulde, Peitz
Schiedsrichter: Storks (Velen)
Zuschauer: 14.138

Siegpflicht für die Zebras

Duisburg, 12. Februar 2016

Duisburg, 12.Februar 2016

Der MSV Duisburg steht am Samstag (Anstoß 13 Uhr) vor einem unglaublich wichtigen Heimspiel gegen den Karlsruher SC. Nach der bitteren Niederlage in Bielefeld wird die Luft immer dünner für das Team von Ilia Gruev. Ein Heimsieg gegen den KSC ist absolute Pflicht, wenn der Abstieg noch irgendwie vermieden werden soll. Und es gibt durchaus gute Erinnerungen an den badischen Gegner.

MSV gegen KSC ist Tradition pur. Im allerersten Bundesligamatch der Zebras siegten die Zebras am 24.August 1963 überraschend deutlich mit 4:1 beim KSC. Doppelter Torschütze war MSV-Legende „Eia“ Krämer, auch der „Boss“ Helmut Rahn konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Am 27.August 1991 erreichte Michael Tönnies Legendenstatus, als er Oliver Kahn beim 6:2-Heimerfolg gleich fünf Treffer einschenken konnte. Was waren das noch für Zeiten.

Heute ist die Lage ungleich kritischer. Der MSV Duisburg ist weiterhin Tabellenletzter, und konnte auch am letzten Spieltag die Schwächen der Konkurrenz nicht ausnutzen. 14 Spiele verbleiben den Meiderichern, den Klassenerhalt doch noch zu packen. Verzichten muss Trainer Ilia Gruev neben den vielen Verletzten auch auf Mittelfeldmalocher James Holland, der in 18 Spielen beachtliche zehn Verwarnungen sammeln konnte. Tim Albutat dürfte der Vertreter werden.

Der Gegner aus Karlsruhe spielt eine sehr durchwachsene Saison. In der letzten Spielzeit scheiterten die Badener höchst unglücklich in der Relegation am Bundesligadino aus Hamburg. In dieser Spielzeit steht das Team von Trainer Markus Kauczinski im Niemandsland der Tabelle. Die Verluste von Toptorjäger Rouven Hennings, Philipp Max oder Reinhold Yabo waren einfach zu groß. Im Hinspiel siegte der KSC gegen desaströse Zebras ungefährdet mit 2:0.

Diesmal muss es allerdings andersherum ausgehen. Der MSV steht mit dem Rücken zur Wand und darf sich einfach keine weiteren Patzer mehr leisten. In Bielefeld zeigten die Zebras zwar ordentliche Ansätze, wirkten aber auch teilweise wie abwesend. Zwei Abwehrböcke und uninspiriertes Angriffsspiel führten letztlich zur unglücklichen Niederlage bei nicht viel besseren Bielefeldern. Dies muss sich im Heimspiel gegen den KSC gravierend ändern.

Es heißt also wie immer die Daumen zu drücken für unsere Zebras. Der dritte Heimsieg muss zwingend eingefahren werden. Der MSV Duisburg will zusammen mit seinen Fans die Sensation packen, und die Liga erhalten. Ein Heimsieg gegen Karlsruhe und die zebras dürfen weiter vom Klassenerhalt träumen.