Mit Hauptschulabschluss hinein ins Berufsleben

Duisburg, 05. November 2013

Duisburg, 06. November 2013

Ohne einen Schulabschluss haben es junge Menschen in Deutschland sehr schwer ins Berufsleben einzusteigen. Der Hauptschulabschluss dagegen öffnet oftmals die Türen zum Beruf wesentlich leichter.

Obwohl einerseits die Schulabsolventinnen- und -absolventen deutschlandweit immer weniger werden und die Wirtschaft andererseits einen steigenden Bedarf an Fachkräften fordert, haben es Jugendliche heutzutage immer schwerer die Chance auf eine vollqualifizierende Berufsausbildung zu erhalten. Das betrifft ganz besonders Jugendliche ohne Schulabschluss, aber eben auch Jugendliche mit Hauptschulabschluss.

Die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt sind für beide Gruppen oftmals nicht einfach bis schlecht, obwohl viele Ausbildungsplätze derzeit nicht besetzt sind. Trotz Problemen beim unmittelbaren Übergang in eine Berufsausbildung gehören Jugendliche mit Hauptschulabschluss weiterhin zur zweitgrößten Gruppe unter den Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag, wie eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) ergab.

Demnach bleiben viele Ausbildungsberufe auch Jugendlichen mit Hauptschulabschluss allerdings verschlossen. Ausbildungsberufe mit höheren Anforderungen stehen somit nur noch schulisch besser qualifizierten Jugendlichen offen.

„Demographisch veränderte Rahmenbedingungen auf den Ausbildungsstellenmärkten können für Jugendliche mit schwächeren Schulabschlüssen folglich neue Chancen eröffnen also schneller als bisher in eine betriebliche Ausbildung einmünden. Die BIBB-Untersuchung hat ergeben, dass vor allem kleinere Betriebe Jugendliche mit Hauptschulabschluss einstellen. Den größten Anteil Jugendlicher mit Hauptschulabschluss unter den neu eingestellten Auszubildenden pro Betrieb gibt es mit 42 Prozent bei Betrieben aus dem Bereich der sonstigen Dienstleistungen, also Beherbergungs-, Gaststättengewerbe, Informations-, Kommunikationsgewerbe, Verkehrs- und Lagereigewerbe sowie personenbezogene Dienstleistungen wie Friseur oder Wäscherei.

Deutlich geringer mit 34 Prozent bzw. 26 Prozent fällt der durchschnittliche Anteil im produzieren­den und verarbeitenden Gewerbe sowie im Handel und im Reparaturgewerbe aus. Die Aufnahmebereitschaft für Jugendliche mit Hauptschulabschluss liegt bei Betrieben mit unternehmensnahen Dienstleistungen dagegen bei nur elf Prozent. Bei den öffentlichen Dienstleistungen wie öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Gesundheits-, Erziehungs- und Unterrichtsbereich wird nur noch ein Anteil von sieben Prozent erreicht.

Die wichtigsten Ausbildungsbetriebe für Jugendliche mit Hauptschulabschluss sind Betriebe, die ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe, im Handel und im Reparaturgewerbe und bei personenbezogenen Dienstleistungen haben sowie Betriebe mit niedrigeren Beschäftigtenzahlen.

Das gilt sowohl für Betriebe, die ausschließlich Jugendliche mit Hauptschulabschluss einstellen, als auch für Betriebe, die nicht ausschließlich Jugendliche mit Hauptschulabschluss ausbilden. Die Chancen auf eine Ausbildungsstelle sind für Jugendliche mit Hauptschulabschluss auch dann gut, wenn diese Betriebe in gewerblich-technischen Berufen Nachwuchs ausbilden wollen.“

Neue Zentralstelle koordiniert internationale Berufsbildungszusammenarbeit

Duisburg, 20. September 2013

Duisburg, 24. Oktober 2013

Jetzt ist es vollbracht, der Start ist gelungen, erste Projekte auf den Weg gebracht. Die Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperation im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat in Bonn die Arbeit aufgenommen.

Die neugegründete Zentralstelle ist wesentlicher Bestandteil des „Strategiepapiers der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand“, die das Bundeskabinett unter Federführung des BMBF Anfang Juli verabschiedet hat.

Die neue Anlaufstelle im BIBB soll perspektivisch bis Ende 2015 zur „Zentralstelle der Bundesregierung“ ausgebaut werden. Zu den Kernaufgaben der Zentralstelle zählen sowohl bilaterale Berufsbildungskooperationen im Auftrag des BMBF aufzubauen, zu koordinieren sowie fachlich zu unterstützen und zu betreuen, als auch Netzwerkaktivitäten, Kooperationsmaßnahmen und Pilotprojekte zu initiieren und zu fördern, und auch Beratungsmaßnahmen durchzuführen und für einen entsprechenden Transfer der Ergebnisse in die (Fach-)Öffentlichkeit zu sorgen.

Mit Spanien, Italien, Griechenland, Portugal, Lettland und der Slowakei wurden bereits Arbeitsgemeinschaften gegründet und erste Pilot- und Netzwerkprojekte identifiziert. Weitere Initiativen und Projekte wurden mit Russland, Indien, China und Südafrika auf den Weg gebracht.

BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser fasste die Ausgangslage wie folgt zusammen: „Das Interesse an der dualen Berufsausbildung ,Made in Germany‘ ist weltweit riesengroß. Die neue Zentralstelle im BIBB dient ab sofort als kompetente Plattform zum Informationsaustausch und ist eine logische Konsequenz der steigenden internationalen Nachfrage zum deutschen Berufsbildungssystem“, so der Bonner Präsident des BIBB.