Bildungsgipfel-Bilanz 2014

Duisburg, 13. Januar 2015

Duisburg, 15. Januar 2015

Von der „Bildungsrepublik Deutschland“ ist unser Land noch weit entfernt. Das ist das zentrale Ergebnis der Bildungsgipfel-Bilanz 2014, die der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) erforscht hat.

2008 riefen beim Bildungsgipfel in Dresden Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten die „Bildungsrepublik Deutschland“ aus.

Ziele des Bildungsgipfel waren es bis zum Jahr 2015 zum Beispiel eine Halbierung der Quote der Schulabgänger/innen ohne Schulabschluss von acht auf vier Prozent zu erreichen oder auch eine Halbierung der Quote junger Erwachsener ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung von 17 auf 8,5 Prozent zu schaffen und ebenso eine Steigerung der Weiterbildungsbeteiligungsquote von 40 auf 50 Prozent zu bewerkstelligen. Doch diese Ergebnisse wurden bisher nicht erreicht obwohl einige Resultate und Situationen spürbar besser geworden sind.

So bilanzierte der Essener Bildungsforscher, dass zum Beispiel die Zahl der Krippenplätze angestiegen ist und auch mehr Menschen ein Studium starten oder sich weiterbilden. Dagegen ist die angestrebte Halbierung der Quote von Schulabgänger/innen ohne Schulabschluss auf vier Prozent nicht absehbar. In den Jahren von 2008 bis 2013 ist diese Quote von acht auf 5,7 Prozent gesunken.

Ebenso verfehlt wurde das Ergebnis Halbierung der Quote junger Erwachsener ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung von 17 auf 8,5 Prozent zu erreichen. Tatsächlich wurde von 2008 bis 2013 die entsprechende Quote von 17,2 Prozent auf 13,8 Prozent nur sehr geringfügig verringert. Desweiteren wurde das Ziel einer Steigerung der Bildungsausgaben auf zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erreichen verpasst, momentan werden sieben Prozent in Bildung investiert, wobei dieser Wert leicht abnimmt.

Klemms Fazit zeigt: „Die soziale Schieflage bleibt die Achillesferse unseres Bildungssystems. Die Zahl der jungen Menschen ohne Schul- und Berufsabschluss bleibt bedrückend hoch. Auch bei der Weiterbildung und im Studium öffnet sich die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern. Die vermeintliche »Bildungsrepublik Deutschland« bleibt ein sozial gespaltenes Land. Mehr noch: Der Anteil der Bildungsinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt ist wieder gesunken.“