Bildungsniveau der Eltern für Schulwahl verantwortlich

Duisburg, 12. September 2016

Duisburg, 06. Oktober 2016

Ausschlaggebend für die Schulwahl von Kindern für weiterführende allgemeinbildende Schulen in Deutschland ist und bleibt das Bildungsniveau der Eltern. Kinder und Jugendliche deren Eltern selbst einen hohen Bildungsabschluss haben besuchen mit 61 Prozent mehrheitlich das Gymnasium, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden anlässlich des Weiterbildungstages mitteilte.

Dagegen gehen Kinder hochgebildeter Familien mit 18 Prozent wesentlich seltener auf eine Realschule oder auf eine Schule mit mehreren Bildungsgängen. Der Besuch einer Hauptschule kommt mit drei Prozent nur äußerst selten vor.

Im Gegensatz dazu gilt aber auch die Faustformel „Je niedriger der Bildungsabschluss der Eltern, umso seltener fällt beim Schulbesuch der Kinder die Wahl auf ein Gymnasium“. Für Kinder von Eltern mit mittlerem Bildungsniveau spielt die Realschule mit 35 Prozent die weitaus größte Rolle, nur 30 Prozent dagegen besuchen von ihnen ein Gymnasium. Ein fast ebenso großer Teil der Kinder mit 28 Prozent lernt an einer Schule mit mehreren Bildungsgängen. Die Hauptschule wird mit gerade einmal sieben Prozent nur selten gewählt.

Kinder von niedrig gebildeten Eltern gehen dagegen mit rund einem Drittel auf eine Realschule, 22 Prozent dieser Kinder gehen jedoch auf eine Hauptschule. Aus dieser Gruppe gehen gerade einmal 14 Prozent der Kinder auf ein Gymnasium.

Für Kinder von Eltern mit hohem oder mittlerem Bildungsniveau spielte die Hauptschule bereits vor fünf Jahren nur eine geringe Rolle. Dagegen besuchten 2010 noch 38 Prozent der Kinder niedriggebildeter Eltern eine Hauptschule. Damit ist der Hauptschulbesuch zwar auch bei diesen Kindern innerhalb der vergangenen fünf Jahre deutlich zurückgegangen, war aber auch 2015 keinesfalls unbedeutend.

Hinzu kommt, dass die Ursache für den Rückgang nicht zwangsläufig in einer bewussten Bildungsentscheidung der Eltern liegt.

Denn große Bedeutung hat auch die Umstrukturierung der Schullandschaft. In vielen Bundesländern ist die Hauptschule ein stark rückläufiges Bildungsangebot beziehungsweise wurde bereits gänzlich abgeschafft.      

Bildungsbericht 2014 der OECD

Duisburg, 09. September 2014

Duisburg, 10. September 2014

Die OECD hat Deutschland in ihrem aktuellen „Bildungsbericht 2014“ gelobt und auch getadelt. Vor allem das duale Bildungssystem wurde von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hervorgehoben. Dagegen wurde die Bundesrepublik von der OECD für zu wenige ausgebildete Akademiker und damit verbunden zu wenige Studenten gerügt.

31 Prozent aller junger Deutscher schließen hierzulande ein Studium ab, dagegen sind es im OECD-Schnitt 38 Prozent. In den nordeuropäischen Staaten Dänemark und Finnland oder auch in Polen sind es sogar 50 Prozent. Dafür ist ein Anstieg zu verzeichnen bei Frauen in naturwissenschaftlichen Studiengängen, 44 Prozent aller Abschlüsse stammen da her, und damit alleine drei Prozent mehr als im OECD-Durchschnitt.

Und auch bei frühkindlicher Erziehung hat Deutschland einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Kinder in Kitas und Krippen haben deutschlandweit zugenommen und liegen statistisch damit auch deutlich über dem internationalen Durchschnitt.

Für die OECD ist im überigen das duale Bildungssystem Deutschlands der entscheidende Faktor für die im Vergleich zum internationalen Durchschnitt geringe Arbeitslosigkeit zwischen Flensburg und Berchtesgaden.

Auch für seine gesteigerten Bildungsausgaben wurde die Berliner Republik von der OECD gelobt. So hat Deutschland seine Bildungsausgaben in den vergangenen Jahren weit mehr gesteigert als fast alle anderen Industrieländer, so zwischen 2008 und 2011 allein um stolze zehn Prozent.

Die Durchlässigkeit des Bildungssystems in Deutschland steht aber ebenfalls in der Kritik der Organisation. So stammen rund 65 Prozent der heutigen Studenten aus Akademikerhaushalten. Besonders hervorgehoben wird in dem Bildungsbericht 2014, dass im Durchschnitt Akademiker in Deutschland rund 74 Prozent mehr verdienen, als Erwerbstätige, die weder über einen Meisterbrief noch über einen Universitätsabschluss verfügen.

Und diese Kluft wächst von Jahr zu Jahr weiter, besonders in den letzten Jahren immer schneller. So lag dieser Einkommensabstand im Jahre 2000 bei gerade einmal 45 Prozent. Anscheinend ist die soziale Herkunft in Deutschland das entscheidende Kriterium für das Bildungsniveau.