Armut trotz Arbeit

Duisburg, 25. Juni 2012

Duisburg, 12. Juli 2012

Der Aufschwung hat in Deutschland den Arbeitsmarkt belebt. Besonders im
vergangenen Jahr sind zwischen Flensburg und Berchtesgaden viele neue
Arbeitsplätze entstanden, doch trotzdem reicht das Einkommen bei vielen
unserer Mitbürger nicht zum Leben aus.

Nach einer aktuellen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ist die Zahl der Haushalte mit mindestens einem erwerbstätigen Hartz-IV-Bezieher von 2007 bis 2011 stark angestiegen. In den neuen Bundesländern kletterte sie um elf, in den alten Bundesländern gleich um 14 Prozent an.

Regionale Unterschiede kennzeichnen dieses Bild. So sind in Brandenburg, Sachsen und Thüringen rund ein Drittel aller erwerbsfähigen Hilfeempfänger auch erwerbstätig, in Mecklenburg-Vorpommern sank dagegen die Quote leicht. In den alten Bundesländern sind rund 29 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger zwischen 15 und 64 Jahren ebenfalls in Arbeit. Besonders dramatisch ist die Situation in der Bundeshauptstadt Berlin. Hier stieg die Quote der Hartz-IV-Bezieher, die einen Arbeitsplatz haben um 20 Prozent, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen (NRW) mit 18,5 Prozent sowie Bremen mit 16,5 Prozent und Hessen mit 15,3 Prozent.

Damit ist auch eines klar: Hartz-IV ist mit Sicherheit nicht nur ein Hilfssystem für Fürsorgebedürftige, sondern eben auch immer öfter ein Unterstützungsmotor für Menschen, die mit ihrem Einkommen die täglichen Notwendigkeiten nicht bestreiten können und ihre Familie nicht ernähren können.

Das allein hat die Haushalte 2010 rund vier Milliarden an Unterstützungsgeld gekostet. Im Durchschnitt bekommen so hilfsbedürftige Familien rund 330 Euro „Wohngeld“ sowie 600 Euro an weiteren Zuschüssen vom Staat. Wie gesagt, Menschen die von ihrer Arbeit bzw. ihrem „Verdienst“ nicht existieren können.

Der Niedriglohnsektor lässt grüßen und zeigt sein ganz hässliches Gesicht. Die Menschen in Brot und Lohn und weg von der Straße zu bekommen, um einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen ist eine Seite der Medaille, die Menschen von ihrem Einkommen auch Leben lassen zu können ist ganz sicher die andere und mindestens genau so wichtigere. 

DGB: Weiterbildung und Beschäftigung fördern

Duisburg, 12. Juni 2012

Duisburg, 25. Juni 2012

Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem für die deutsche Wirtschaft.
Die schon jetzt vorherrschenden Schwierigkeiten bedürfen einer Lösung,
auch für die Zukunft. Das erkennen Bundesregierung und DBG beide an, die
Lösungsansätze sind jedoch völlig konträr.

So will die Bundesregierung deshalb mit Einwanderung nach Deutschland diesem Problem Herr werden. Das sieht der Deutsche Gewerkschaft Bund (DGB) allerdings völlig anders.

Als unglaubwürdig bezeichnet DGB-Chef Sommer das Klagen von Regierung und Arbeitgebern. In Beschäftigung, aber vor allem auch Weiterbildung von jungen Menschen, Frauen, Migrationen und Älteren sieht Michael Sommer den entscheidenden Schüssel, um den Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen.

Auch der DGB-Obere stellte einen schon jetzt akuten Fachkräftebedarf und dessen Mangel in den Bereichen Pflege-, Gesundheits- und IT-Branche fest, aber eben auch noch lange keinen allgemeinen Fachkräftemangel. Einen Weg macht Sommer dabei aus, er fordert mit deutlich verbesserter Kinderbetreuung mehr Frauen in Arbeit zu bringen. Vom Betreuungsgeld dagegen hält Sommer gar nichts, sieht darin ein rückwärtsgewandtes Signal. Stattdessen sollte das entsprechende Geld für den Kita-Ausbau eingesetzt werden.

Im wichtigsten Standortvorteil Deutschlands sieht Sommer gut ausgebildete und engagierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, und natürlich eben auch gut bezahlte Fachleute. Weitere Bildungsinvestitionen ist eine Forderung der Gewerkschaften, anstelle deren Streichung.

Die zentrale Lösung für den DGB ist allerdings in einer verbesserten qualitativen Ausbildung zu finden, um eben genau damit dem Fachkräftemangel zu begegnen.   

Berufliche Aufstiegsfortbildung ist wichtig

Duisburg, 15. April 2012

Duisburg, 18. April 2012

Fortbildung und Weiterbildung schafft Chancen auf dem Arbeitsmarkt und
auch bei beruflichen Perspektiven, das ist unbestritten. Duale
Berufsausbildung und berufliche Aufstiegsfortbildung ist oftmals eine
gleichwertige Alternative in dieser Zeit zum Studium.

In einer gemeinsamen Erklärung haben sich BMBF,BDA,DIHK,ZDH und DGB auf der „Konferenz zur Aufstiegsfortbildung- Fortbildung schafft Chancen“ der immer stärker wachsenden Bedeutung von beruflicher Aufstiegsfortbildung nach BBIG/HWO gewidmet.

In der deutschen Wirtschaft, aber auch auf internationalem Parkett ist berufliche Aufstiegsfortbildung de facto häufig eine gleichwertige Anerkennung zum Studium.

Die Organisationen setzen sich dafür ein, dass Betriebe, die geregelte Aufstiegsfortbildung bei Personalentwicklungs- und Rekrutierungsmaßnahmen stärker nutzen und auch sich dadurch mehr Absolventen der Berufsausbildung und andere Beschäftigte beruflich fortbilden. Des weiteren soll das System der Fortbildungsordnungen ausgebaut und aktualisiert werden so das die Anschlussfähigkeit beruflicher Qualifikationen im Bildungssystem auch damit sichergestellt wird.

Ein weiteres Ziel ist die Gleichwertigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschulbildung transparent zu machen und die Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen zu erhöhen.

Stress im Job nimmt stetig zu

Duisburg, 29. März 2012

Duisburg, 03. April 2012

Wer kennt das Bild von seiner
Arbeitsstelle nicht, oder hat in seiner Situation persönlichen
Arbeitssituation ähnliche oder gleiche Beobachtungen gemacht, immer mehr
leisten zu müssen, aber dafür nicht mehr Zeit zur Verfügung zu haben.

Häufig wird dann die Arbeit mit nach Hause genommen, um diese dann in seiner Freizeit, in den eigenen vier Wänden zu erledigen. Auf der Strecke bleibt dann oft die nötige Erholung, der Stress nimmt zu, Abschalten ist oftmals unmöglich, psychische Erkrankungen können die Folge sein.

Die aktuelle Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) „Gute Arbeit“ hat sich intensiv mit diesem Thema in einer Untersuchung und Befragung von 6.083 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt. Heraus gekommen sind zum Teil zumindest nachdenkliche Ergebnisse, wenn nicht sogar erschreckende.

So gaben zum Beispiel 63 Prozent aller befragten Arbeitnehmer an immer mehr in gleicher Zeit leisten zu müssen, und das schon seit vielen Jahren. Dazu beschrieben 52 Prozent der Befragten sehr häufig und oft gehetzt arbeiten zu müssen.

Eine Faustformel kam dabei ebenfalls heraus: Je stärker die Arbeit intensiviert wird, desto mehr muss gehetzt werden. Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie: Je länger die wöchentliche Arbeitszeit, desto größer ist die Arbeitshetze. Die Freizeit wird auch immer weniger, da die Grenzen zwischen Arbeitsleben und Freizeit zunehmend verschwinden. So gab mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Befragten an auch in der Freizeit für den Job erreichbar zu sein, dazu arbeiten 15 Prozent sehr häufig unbezahlt in der Freizeit daheim.

Auch die Bereitschaft krank zur Arbeit zu gehen steigt, nimmt zu. 49 Prozent der Befragten gaben zu, im vergangenen Jahr mindestens zweimal krank zur Arbeit gegangen zu sein. Bei denen, die sich auf der Arbeit sowieso schon gehetzt fühlen, lag der Prozentsatz sogar bei 70 Prozent.

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach fasste die Studie aus ihrer Sicht zusammen: „Die psychischen Belastungen durch Arbeitsstress, Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung sind so hoch, dass die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten gefährdet sind. Nicht zuletzt die demografische Entwicklung und der Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt stellen neue Anforderungen an die Qualität der Arbeit. Wir brauchen kein Konditionstraining für die Beschäftigten, sondern vor allem Arbeitsbedingungen, die weniger Stress produzieren“, appellierte sie die aktuelle Situation vieler Beschäftigter zu überdenken und Maßnahmen zu ergreifen aktuelle Missstände abzuschaffen.