Duisburg, 11. Januar 2014
Der MSV Duisburg hat ein turbulentes Jahr hingelegt. Nach dem Zwangsabstieg spielen die Zebras nur noch in der dritthöchsten Liga, und spielten eine Vorrunde mit ebenso vielen Höhen wie Tiefen. Nach 21 Spielen ist der erste Abstiegsplatz dabei näher als der anvisierte, und erhoffte Relegationsplatz. Wir wollen heute ein Zwischenfazit ziehen.
Der Start: Erst wenige Tage vor Saisonbeginn erhielt der MSV die Lizenz für die dritte Liga. Der Verein stand ohne Spieler und Trainer da, und vollbrachte in wenigen Tagen eine Herkulesaufgabe.
Der Trainer: Mit Karsten Baumann engagierte Duisburg einen ehemaligen Bundesligaspieler mit bisher überschaubarem Erfolg als Trainer. Innerhalb weniger Tage musste sich der Übungsleiter ein Bild machen, und konnte dabei eigentlich auch nicht viel verkehrt machen. Aufgrund der fehlenden Vorbereitung wäre Kritik auch nicht angebracht gewesen. Im Laufe der Saison kristallisierte sich eine Startelf heraus, auch wenn dies einige Zeit dauerte. Kritisieren kann man den Chefcoach höchstens dafür, dass nach der Länderspielpause und mit zweiwöchiger Vorbereitung auf das Spiel gegen Saarbrücken überhaupt kein Konzept zu erkennen war. Personell waren Baumann aufgrund der Dünne des Kaders, diversen Sperren sowie Verletzungen zu oft die Hände gebunden. Ob Karsten Baumann die Kurve kriegt bleibt abzuwarten. Auch auf der Assistentenstelle tat sich noch etwas im Laufe der Saison. Ilja Gruev wechselte nach Kaiserslautern, dafür übernahm Ex-Zebra Markus Reiter die Stelle neben Baumann.
Die Mannschaft: Es gab schlichtweg zunächst keine. Mit Kapitän Branimir Bajic, Sascha Dum, Markus Bollmann, Tanju Öztürk und Kevin Wolze blieben nur fünf Kaderspieler der Vorsaison den Zebras erhalten. Teilweise auch aufgrund fehlender Alternativen. Starke Spieler wie Sören Brandy, Felix Wiedwald, Timo Perthel oder Goran Sukalo verließen die Zebras ablösefrei. Eine Mammutaufgabe für Sportdirektor Ivo Grlic. Und diese meisterte die Zebra-Legende mit Bravour. Erfahrene Spieler wie Michael Ratajczak, Tobias Feisthammel, Kingsley Onuegbu oder Patrick Zoundi, sowie viele hoffnungsvolle Talente schlossen sich den Meiderichern an. Aufgefüllt wurde der Kader mit jungen Akteuren aus der zweiten Mannschaft. Mit Pierre de Wit gelang es Grlic zudem, einen Topakteur zu den Zebras zu lotsen.
Der Start: Im ersten Heimspiel gegen Topfavorit wurde der MSV von überragenden 18.111 Zuschauern nach vorne gepeitscht. Am Ende unterlag Duisburg hauchdünn mit 0:1, gewann aber die Herzen der gebeutelten Zebraanhänger. Nach 11 Punkten aus den folgenden ungeschlagenen Partien konnte damals noch niemand rechnen. Aufgrund der zusammengewürfelten Truppe ein toller Saisonstart. Den ersten Tiefpunkt gab es am siebten Spieltag, als der MSV gegen den Nachwuchs von Borussia Dortmund vor sensationellen 21.243 Zuschauern erstmals die Grenzen aufgezeigt bekam.
Der Saisonverlauf: Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Dem starken Saisonstart folgten einige Highlights, aber auch ebenso viele Nackenschläge. Gerade auswärts präsentierten sich die Zebras oftmals deutlich besser als vor eigenem Publikum. Insgesamt verschenkte der MSV einfach viel zu viele Punkte in der eigenen Arena. Heimniederlagen gegen Halle und Darmstadt, sowie die Unentschieden gegen die Kellerkinder Stuttgarter Kickers, Saarbrücken und Burghausen waren einfach nur enttäuschend. Am letzten Spieltag holte die Baumann-Elf dagegen ein verdientes Unentschieden in Heidenheim. Konstanz war bei den Zebras ein Fremdwort.