Bildungsschere weitet sich im Erwerbsleben aus

Duisburg, 14. Januar 2017

Duisburg, 17. Januar 2017

Die Bildungsschere weitet sich im Erwerbsleben immer weiter aus, obwohl „Lebenslanges Lernen“ für alle immer wichtiger wird. Umfassender werden auch die Anforderungen der Arbeitswelt, tägliche Veränderungen sind heute normal, wie eine aktuelle Studie von KfW Research feststellte. Die Weiterbildungsbeteiligung ist allerdings sehr ungleich verteilt.

Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung ergab, dass 52 Prozent der Erwerbsbevölkerung halten kontinuierliche berufliche Weiterbildung für sehr wichtig, für weitere 30 Prozent halten das immerhin für wichtig.

Jüngere Menschen messen dem lebenslangen Lernen eine größere Bedeutung zu als Ältere. 2015 nahm rund ein Drittel mit 32 Prozent der Erwerbsbevölkerung an mindestens einer beruflichen Weiterbildung teil, beispielsweise an Kursen, Fachvorträgen, Umschulungen, Aufstiegsfortbildungen oder berufsbegleitenden Studien. Das waren rund 16 Millionen von 50 Millionen der Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren.

Ungleich verteilt ist die Weiterbildungsbeteiligung in der deutschen Bevölkerung. Entscheident dabei ist das bereits vorhandende Bildungsniveau. Eine Faustregel besagt dabei: Je höher der Berufsabschluss, desto reger die Weiterbildungsbeteiligung. Hochschulabsolventen und Nicht-Akademiker mit einem Fachschulabschluss wie Meister oder Techniker bilden sich überdurchschnittlich häufig weiter. Fast jeder Zweite und damit 47 Prozent dieser Gruppe hat sich im Jahr 2015 weitergebildet.

Anders sieht es dabei bei Personen mit mittlerer Berufsqualifikation aus, die sich zu 32 Prozent im Jahr 2015 weiterbildeten. Deutlich geringer fällt mit 16 Prozent die Weiterbildungsquote bei Personen ohne Berufsabschluss aus. Dabei erwirbt auch nur eine Minderheit der Weiterbildungsteilnehmer einen Zusatzabschluss oder eine Zusatzqualifikation mit gerade einmal 13 Prozent.

„Angesichts der breiten Zustimmung zum lebenslangen Lernen ist die Weiterbildungsteilnahme noch ausbaufähig. Zeitmangel und Kosten sind die wesentlichen Hürden.erufliche Weiterbildung ist kein gesamtgesellschaftliches Phänomen, Geringqualifizierte bilden sich selten weiter. Die Bildungsschere öffnet sich dadurch im Verlauf des Erwerbslebens noch,“ fasste Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, die Ergebnisse der Studie zusammen.