Duisburg, 20. Juni 2017
Immer weniger Abiturientinnen und Abiturienten drängen seit vier Jahren an die deutschen Universitäten. Nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist das die eindeutige Folge der verkürzten Gymnasialzeit auf mittlerweile acht Jahre. Um sechs Prozent hat die Anzahl derjenigen abgenommen, die direkt ein Studium aufnehmen könnten.
Dazu kommt noch, dass viele vor einem möglichen Studium eine Pause einlegen. Des weiteren hat sich ebenso einerseits die Anzahl derer erhöht, die im ersten Studienjahr das Studienfach wechseln, oder andererseits sogar ihr Studium komplett abbrechen. Alles Folgen der G8-Schulreform.
Signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Bundesländern oder den Geschlechtern gibt es dabei kaum. Trotzdem weisen die Forscher darauf hin, dass sich aus den Resultaten der Untersuchung noch keine endgültigen Schlüsse auf eine Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit ableiten lassen.
Im Durchschnitt sind die Abiturientinnen und Abiturienten unter G8 zum Start des Studiums achteinhalb Monate jünger, als vor der G8-Schulreform.
„Ein wichtiges Ziel der G8-Reform war, dass Abiturientinnen und Abiturienten früher beginnen zu studieren und so auch früher in den Arbeitsmarkt eintreten können – und dieses Ziel wird erreicht“, stellte Bildungsökonom Jan Marcus, Wissenschaftler in der Abteilung Bildung und Familie am DIW Berlin und Juniorprofessor an der Universität Hamburg dazu fest.