Duisburg, 21. Juni 2016
Rund ein Viertel aller Studentinnen und Studenten in Deutschland hat einen Migrationshintergrund, Tendenz steigend. Auch die Attraktivität des deutschen Hochschulsystems nimmt ständig zu, mehr internationale Studienanfänger als jemals zuvor schreiben sich an deutschen Hochschulen ein, ein Ergebnis des Bildungsberichtes 2016.
Acht Prozent dieser Gruppe sind internationale Studenten, die nach Beendigung ihres Studiums anschließend in Deutschland arbeiten wollen.
Der Anteil Studierender in der Altersgruppe von 20 bis 30 Jahre mit Mitgrationshintergrund hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen stellte das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) im Bildungsbericht 2016 fest. Zwischen 2005 und 2013 kletterte dieser von neun Prozent auf 15 Prozent.
Dagegen ist aber die gleichaltrige Bevölkerung ohne Migrationshintergrund ist aber auch zu 23 Prozent an einer Hochschule eingeschrieben und demnach wesentlich überproportionierter repräsentiert. Auf mangelndes Interesse seitens der Studenten mit Mgrationshintergrund schieben es die Wissenschaftler nicht, dass diese Gruppe anteilsmäßig gering vertreten ist.
Sogar überdurchschnittlich häufig steht bei ihnen der Studienwunsch im Raum. Allerdings stammen eben die Studienberechtigten mit einem Migrationshintergrund häufig aus Elternhäusern, die aufgrund ihres niedrigeren Bildungsstatus ungünstigere Voraussetzungen für gute Abschlussnoten haben oder und auch die Studienfinanzierung oftmals nicht bieten können.
Dafür ist aber auch seit 2009 ist die Zahl der internationalen Studienanfänger(innen) von 61.000 auf über 92.000 gestiegen. Neben einem Erststudium schreiben sie sich zum großen Teil in Masterstudiengänge ein oder kommen zur Promotion nach Deutschland. Dies zeigt die gewachsene internationale Attraktivität des deutschen Hochschulsystems. Neben der Gebührenfreiheit ist ein Studium auch aus Arbeitsmarkterwägungen interessant. Viele internationale Studierende bleiben nach dem Studium in Deutschland und arbeiten hier als akademisch qualifizierte Fachkräfte.
„Das zeigt die immer noch bestehende geringere Beteiligung junger Migranten an der Hochschulbildung, die vor allem dadurch entsteht, dass sie es seltener bis zum Abitur oder einer anderen Studienberechtigung schaffen. Die Hochschule wird zu einem Ort der Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt“ fasste Prof. Dr. Andrä Wolter, Mitglied der Autorengruppe des Bildungsberichts die Ergebnisse des Bildungsberichts 2016 zusammen.