Das Grauen geht weiter

Duisburg, 01. November 2015

Duisburg, 01.November 2015

Der November begann, wie die letzten tristen MSV-Monate endeten. Auch beim zuvor sieglosen TSV 1860 München kassierte der MSV Duisburg eine Niederlage. Im Duell der abgeschlagenen Kellerkinder reichte den Löwen ein lichter Moment in der Nachspielzeit, um den ersten Saisonsieg zu feiern. Offenbar war es die letzte Partie von Aufstiegstrainer Gino Lettieri. Ilja Gruev steht angeblich schon in den Startlöchern.

Nein, dieses Fussballspiel war nun wirklich nichts für Feinschmecker. Dies war natürlich auch nicht zu erwarten, wenn der Vorletzte auf den Tabellenletzten trifft. Die Konkurrenz hat kräftig gepunktet, beiden Teams würde daher auch nur ein Sieg helfen.

Und dies lähmte die beiden Abstiegskandidaten. Erst nach knapp zehn Minuten wagten sich die Löwen erstmals nach vorne, der Kopfball von Mugosa war aber kein Problem für Ratajczak. Nach 33 Minuten hatten die Zebras Glück. Der eingewechselte Wolf verstolperte aus aussichtsreicher Position. Da von den Zebras offensiv überhaupt nichts zu sehen war, gingen es in einer ganz schlechten Partie zurecht torlos in die Halbzeitpause.

Ein erstes Lebenszeichen konnte der MSV nach 50 Minuten verzeichnen. Dennis Grote zielte bei seinem Freistoß aber doch deutlich daneben. Sechs Minuten später kam Steffen Bohl frei zum Kopfball, verzog aber leichtfertig. Danach übernahmen die Löwen wieder das Kommando. Kagelmacher (52.) und Mugosa (59.) versuchten es, scheiterten aber kläglich. Glück hatte der MSV nach 67 Minuten, als es Wolf völlig freistehend schaffte, den Ball genau auf Ratajczak zu zimmern.

Erst mit den Einwechselungen von Nico Klotz und dem lange verletzten Zlatko Janjic keimte noch einmal Hoffnung auf. Janjic wäre auch fast zum Matchwinner geworden, zielte aber zweimal knapp daneben (82./84.). Als sich alle schon mit einem torlosen Remis arrangierten wollten, schlugen die Löwen doch noch eiskalt zu. Vollmann flankt von rechts scharf in die Mitte, Rolf Feltscher schläft, und Wolf trifft zum vielumjubelten Siegtreffer (90.+1).

Der MSV verliert damit auch sein sechstes Auswärtsspiel, und hat bereits sechs Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Die gezeigte Leistung war einfach zu wenig um in der zweiten Bundesliga zu überleben. Die nächsten Tage dürften spannend werden an der Westender Straße.  

TSV 1860 München : MSV Duisburg 1:0 (0:0)
TSV 1860 München: Eicher, Kagelmacher, Schindler, Yegenoglu, Neudecker, Adlung, Degenek, Simon (36. Vollmann), Liendl (70. Okotie), Claasen (32. Wolf), Mugosa
MSV Duisburg: Ratajczak, Feltscher, Bohl, Bajic, Wolze, Albutat, Holland, Chanturia (60. Onuegbu), Grote, Obinna (71. Janjic), Iljutcenko (65. Klotz)
Tor: 1:0 Wolf (90+1. Minute)
Gelbe Karten: Holland, Grote, Neudecker
Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Langenhagen)
Zuschauer: 17.100

Horrorduell in München

Duisburg, 30. Oktober 2015

Duisburg, 31.Oktober 2015

Wenn der MSV Duisburg am Sonntag (Anstoß 13:30 Uhr) beim TSV 1860 München antritt, kann man das Duell ohne schlechtes Gewissen als Partie ?Not gegen Elend? einordnen. Beide Teams stehen mit mickrigen sechs Zählern am Tabellenende, und warten auf den dringend benötigten Befreiungsschlag. Ein schönes Spiel sollte aber keiner erwarten.

Dass die Zebras nach dem zwölften Spieltag mitten im Abstiegskampf stecken, ist jetzt keine große Überraschung. Bei den Münchner Löwen sieht es schon ein wenig anders aus. Nach exorbitant vielen Trainerwechseln in den vergangenen Jahren strebten die 60er eigentlich andere Saisonziele an. Nach zwölf Spielen hat 1860 erschreckenderweise noch nicht einen Saisonsieg einfahren können. Pünktlich zum Spiel gegen die Zebras gab es aber einen dicken Schwung Selbstvertrauen für die Münchner. Mit dem 2:1-Auswärtssieg beim FSV Mainz 05 setzten das Team von Trainer Benno Möhlmann ein dickes Ausrufezeichen.

Ansonsten herrscht aber Tristesse bei 1860 München. Torjäger Rubin Okotie knipste erst einmal, zu Hause gab es bis jetzt nur drei Unentschieden. Trotzdem sind die Löwen alles andere als ein Lieblingsgegner für die Meidericher. In 14 Zweitligaspielen konnte sich der MSV nur zweimal durchsetzen. 1860 konnte dagegen bereits neun Siege feiern.

Beim MSV Duisburg ist es eigentlich wie immer. Wenn mal wieder ein Spieler fit in den Kader zurückkehrt (Victor Obinna), fällt ein anderer aus. Abwehrspieler Thomas Meißner muss nach seiner fünften gelben Karte pausieren. Da auch Kollege Bomheuer fraglich ist, könnte vielleicht Steffen Bohl oder Neuzugang Lasha Dvali neben Kapitän Branimir Bajic auflaufen.

Hinten drückt aber gerade eh nicht so der Schuh. In den letzten Spielen stabilisierte sich die Defensive enorm. Im Offensivbereich sieht es dagegen ziemlich bescheiden aus. In den letzten beiden Spielen gab es keine Treffer, insgesamt nur erschreckende acht Treffer. Dies ist der zweitschlechteste Wert der Liga. Nur die Löwen schafften es bis jetzt noch weniger zu knipsen.

Es ist vielleicht schon eine vorentscheidende Partie im Abstiegskampf. Beide Teams liegen bereits fünf Zähler hinter dem rettenden Ufer zurück, und müssen dringend punkten. Es wird eine Herkulesaufgabe für die Zebras. Also heißt es wie immer die Daumen zu drücken für unseren MSV Duisburg.