PISA 2015: Deutsche Schüler gut durchschnittlich

Duisburg, 06. Dezember 2016

Duisburg, 07. Dezember 2016

Die deutschen Schülerinnen und Schüler haben bei der Pisa-Erhebung 2015 leicht über dem OECD-Durchschnitt abgeschnitten. Zwar hat sich in Deutschland die Chancengleichheit insgesamt verbessert, allerdings gibt es auch rückläufige Tendenzen, wie die OECD in ihrem Abschlussbericht für 2015 feststellte. Im Bereich Leseverständnis gab es aber auch deutliche Fortschritte zu verkünden.

An der aktuellen Untersuchung PISA 2015 nahmen rund 540.000 15-jährige Schülerinnen und Schüler aus 72 Ländern und Wirtschaftsräumen teil. Die deutsche Stichprobe umfasste dabei rund 6.500 Schülerinnen und Schüler aus 245 Schulen.

Vergleichbar sind die Resultate der deutschen 15-Jährigen mit denen ihrer Altersgenossen aus Korea, Neuseeland, Australien, Großbritannien oder der Schweiz. Trotzdem bleiben sie deutlich hinter den Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler aus den Pisa-Spitzenländern Singapur, Japan, Estland, Finnland oder Kanada zurück.

Bei den Naturwissenschaften lagen die  Leistungen der 15-Jährigen in Deutschland weiter über dem OECD-Schnitt und haben sich gegenüber 2006, als die Naturwissenschaften das letzte Mal PISA-Schwerpunkt waren, kaum verändert. Allerdings haben sich die deutschen Schüler im Bereich Leseverständnis in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Ebenso erfreulich aus Sicht der OECD ist die Entwicklung der Chancengleichheit in Deutschland, die positiv ist.

Weniger positiv ist hingegen die Entwicklung bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Hier bleibt das Leistungsgefälle weiter sehr deutlich. Selbst wenn man die Unterschiede in der sozialen Herkunft und die zu Hause gesprochene Sprache in Rechnung stellt, liegt die Leistungslücke zwischen Migrantenkindern erster und zweiter Generation und Schülern ohne Migrationshintergrund bei fast einem Schuljahr.

„Größere Chancengerechtigkeit in der Bildung ist nicht nur eine Herausforderung an die soziale Gerechtigkeit, es ist auch ein Weg, das Potential von Menschen besser zu nutzen. Ein höherer Bildungsstand bereitet den Boden für mehr Wachstum und fördert den sozialen Zusammenhalt“, fasste OECD-Generalsekretär Angel Gurría aus seiner Sicht die Ergebnisse von Pisa 2015 zusammen.

Bildungsbericht: Geringe Beteiligung von Migranten an Hochschulbildung

Duisburg, 17. Juni 2016

Duisburg, 21. Juni 2016

Rund ein Viertel aller Studentinnen und Studenten in Deutschland hat einen Migrationshintergrund, Tendenz steigend. Auch die Attraktivität des deutschen Hochschulsystems nimmt ständig zu, mehr internationale Studienanfänger als jemals zuvor schreiben sich an deutschen Hochschulen ein, ein Ergebnis des Bildungsberichtes 2016.

Acht Prozent dieser Gruppe sind internationale Studenten, die nach Beendigung ihres Studiums anschließend in Deutschland arbeiten wollen.

Der Anteil Studierender in der Altersgruppe von 20 bis 30 Jahre mit Mitgrationshintergrund hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen stellte das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) im Bildungsbericht 2016 fest. Zwischen 2005 und 2013 kletterte dieser von neun Prozent auf 15 Prozent.

Dagegen ist aber die  gleichaltrige Bevölkerung ohne Migrationshintergrund ist aber auch zu 23 Prozent an einer Hochschule eingeschrieben und demnach wesentlich überproportionierter repräsentiert. Auf mangelndes Interesse seitens der Studenten mit Mgrationshintergrund schieben es die Wissenschaftler nicht, dass diese Gruppe anteilsmäßig gering vertreten ist.

Sogar überdurchschnittlich häufig steht bei ihnen der Studienwunsch im Raum. Allerdings stammen eben die Studienberechtigten mit einem Migrationshintergrund häufig aus Elternhäusern, die aufgrund ihres niedrigeren Bildungsstatus ungünstigere Voraussetzungen für gute Abschlussnoten haben oder und auch die Studienfinanzierung oftmals nicht bieten können.

Dafür ist aber auch seit 2009 ist die Zahl der internationalen Studienanfänger(innen) von 61.000 auf über 92.000 gestiegen. Neben einem Erststudium schreiben sie sich zum großen Teil in Masterstudiengänge ein oder kommen zur Promotion nach Deutschland. Dies zeigt die gewachsene internationale Attraktivität des deutschen Hochschulsystems. Neben der Gebührenfreiheit ist ein Studium auch aus Arbeitsmarkterwägungen interessant. Viele internationale Studierende bleiben nach dem Studium in Deutschland und arbeiten hier als akademisch qualifizierte Fachkräfte.

„Das zeigt die immer noch bestehende geringere Beteiligung junger Migranten an der Hochschulbildung, die vor allem dadurch entsteht, dass sie es seltener bis zum Abitur oder einer anderen Studienberechtigung schaffen. Die Hochschule wird zu einem Ort der Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt“ fasste Prof. Dr. Andrä Wolter, Mitglied der Autorengruppe des Bildungsberichts die Ergebnisse des Bildungsberichts 2016 zusammen.

Jugendliche mit Migrationshintergrund finden schwer Ausbildungsplatz

Duisburg, 23. Januar 2015

Duisburg, 05. Februar 2015

Offenbar erschwert ein Migrationshintergrund die Suche nach einem Ausbildungsplatz in Deutschland oder stellt zumindest ein hohes Hindernis dar. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Untersuchung und repräsentativen Unternehmungsbefragung, die von der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh in Auftrag gegeben wurde.

Allerdings stellt die Studie auch fest, dass für viele der rund 450.000 Ausbildungsbetriebe deutschlandweit die Ausbildung von Jugendlichen mit Mitgrationshintergrund völlig normal und alltägliche Realität geworden ist. So gaben rund 70.000 deutsche Unternehmen an – das sind rund 15 Prozent aller Ausbildungsbetriebe in Deutschland -, dass sie einen oder mehrere Jugendliche mit Migrationshintergrund derzeit ausbilden.

Trotz dieses Tatsache ergab die Studie, dass rund 60 Prozent der befragten Betriebe eben bisher noch nie einen Jugendlichen mit Migrationshintergrund eingestellt hatten. Als Hauptgrund wurde von 74,8 Prozent der Unternehmen angegeben noch nie eine Bewerbung von einem Jugendlichen mit Migrationshintergrund erhalten zu haben.

Weitere von den befragten Betrieben angeführte Hauptursachen dafür waren mögliche Sprachbarrieren, die 38 Prozent der Betriebe angaben und vorherrschende kulturelle Unterschiede, die von 14,7 Prozent der Befragten aufgeführt wurden.

Die Experten, die diese Untersuchung leiten glauben übrigens nicht, dass die Betriebe und Unternehmen noch nie einen Anfrage eines Jugendlichen mit Migrationshintergrund erhalten hätten, sondern machen Vorbehalte für das Ergebnis verantwortlich. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung war nämlich die Tatsache, das 71 Prozent der Bewerber mit Migrationshintergrund die einen mittleren Bildungsabschluss haben keinen Ausbildungsplatz bekommen.

„Mehr als ein Viertel der Jugendlichen hat heute ausländische Wurzeln. Ihnen den Zugang zu Ausbildung zu vereinfachen, ist wesentlich für gelingende Integration und Fachkräftesicherung“, stellte Frank Frick, Bildungsexperte der Bertelsmann Stiftung treffend fest.

Bildungsstand von Migranten in Deutschland ansteigend

Duisburg, 17. Juni 2014

Duisburg, 18. Juni 2014

Der Bildungsstand von Personen mit Migrationshintergrund steigt deutlich an, vor allem bei jungen Menschen in Deutschland. Allerdings haben auch viele junge Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Land keinen beruflichen Bildungsabschluss.

Das sind die zentralen Ergebnisse des aktuell veröffentlichen Berichts „Bildung in Deutschland 2014“.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilte erreichen junge Menschen mit Migrationshintergrund tendenziell einen höheren Bildungsabschluss als ältere Altersgruppen. Wie der Bericht belegt haben 37 Prozent der 30- bis 34-Jährigen mit Migrationshintergrund die Hochschulreife erworben, während der Anteil bei den 60- bis 64-Jährigen dagegen bei nur 24 Prozent liegt.

Allerdings verdeutlicht der Bericht auch eine weitere Tatsache: So ist der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund ohne beruflichen Bildungsabschluss bei den 30- bis 34-Jährigen mit 35 Prozent zwar ebenfalls niedriger als bei den älteren Personen, er ist aber immer noch mehr als drei Mal so hoch wie der entsprechende Anteil der gleichaltrigen Personen ohne Migrationshintergrund, der bei elf Prozent liegt.

Unter den Personen mit Migrationshintergrund gibt es erhebliche Unterschiede nach den Herkunftsregionen. Mehr als jede zweite Person mit türkischem Migrationshintergrund nämlich 53 Prozent weist in der Altersgruppe der 30- bis 34-Jährigen keinen beruflichen Bildungsabschluss auf, während der Anteil unter den Personen mit Migrationshintergrund aus europäischen Staaten deutlich geringer ist.

Im Vergleich wird jedoch deutlich, dass insbesondere die jüngeren türkischstämmigen Personen mit Migrationshintergrund einen sehr viel höheren Bildungsstand aufweisen als die älteren.