Duisburg, 15. September 2015
Keiner siegt am Millerntor, auch nicht der MSV Duisburg. Der Schlachtgesang der St. Pauli Fans wurde jedenfalls mal wieder erhört. In einer abwechslungsreichen Begegnung besiegten die Gastgeber am Millerntor die Zebras mit sehr viel Glück und unter Mithilfe des Schiedsrichters am Ende mit 2:0 (0:0). Mehr Pech als es der MSV derzeit hat und der Tabellenschlusslicht bleibt, ist momentan kaum möglich.
Munter ging es im ersten Durchgang los. Zunächst hatten die Gastgeber mehr vom Spiel. Vor allem der von Borussia Dortmund ans Hamburger Millerntor gewechselte Jeremy Dudziak war von den Zebras zunächst nur sehr schwer in den Griff zu bekommen. Trotz einiger Versuche blieben Großchancen für die Gastgeber in den ersten 45. Minuten allerdings Mangelware.
Eine Aufregung gab es dann doch, als Thy von Bajic am Einschuss in der 29. Minute gestoppt wurde, und zu Fall kam. Schiedsrichter Rene Rohde entschied allerdings zu Recht nicht auf den von den Hausherren geforderten Elfmeter. Noch nicht.
Ganz im Gegensatz zu den Meiderichern, die zwar weniger vom Spiel hatten, dafür aber gefährlicher waren. So vergab Martin Dausch nach einer präzisen Flanke von Rolf Feltscher eine Kopfballchance aus gut sechs Metern. Nur zwei Minuten später knallte Andreas Wiegel einen Hammer von der Strafraumgrenze an den linken Pfosten, da lag die Führung für die Zebras in der Luft.
Nach der Pause mussten die Zebras ohne ihren Kapitän Branimir Bajic auskommen, der aufgrund von Schwindelgefühlen durch Dustin Bomheuer ersetzt wurde. Zunächst ging es im zweiten Durchgang so weiter. St. Pauli bemühte sich das Spiel zu machen ohne zwingend zu sein. Auf der anderen Seite hatten die Zebras durch Wiegel und Scheidhauer selbst gute Gelegenheiten das Führungstor zu machen. Beide Chancen wurden leichtfertig oder hektisch vergeben.
Dann die Szene des Spiels. Nach einem harmlosen Kopfballduell am Rande des Strafraums zwischen Bomheuer und Thy entschied der Unparteiische auf Strafstoß für die Gastgeber, eine völlig unverständliche Entscheidung. Sobiech ließ sich das nicht nehmen und knallte den Ball zur Führung ins Netz.
Entsetzen bei den rund 1.500 mitgereisten MSV-Fans, verständlicher Wutausbruch bei Zebracoach Gino Lettieri, der anschließend auf die Tribüne verwiesen wurde.
Mit den eingewechselten Iljutcenko und „King“ Onuegbu schmissen die Zebras anschließend alles nach vorne ohne das allerdings irgendetwas raus kam. Dafür blieb ihnen aber das Pech an den Stollen kleben, als sich der gute Andreas Wiegel verletzte und der MSV das Spiel mit neun Feldspielern beenden musste.
Den krönenden Schlusspunkt eines aus Duisburger Sicht gebrauchten Herbstabends am Millerntor gab es dann noch drei Minuten vor Spielende, als Torwart Michael Ratajczak einen haltbaren Schuss vom eingewechselten Maier genau auf die Mitte seines Tores passieren lassen musste.
So verließen die Zebras wieder einmal nach Schlusspfiff ohne Punkt den Platz, mit Sicherheit wäre heute mehr drin gewesen.
Dafür muss man aber auch das nötige Glück haben und das ist derzeit rund um die Meidericher Westenderstraße leider überhaupt nicht in Sicht.
FC St. Pauli : MSV Duisburg: 2:0 (0:0)
FC St. Pauli: Himmelmann, Hornschuh, Sobiech, Ziereis, Buballa, Rzatkowski, Alushi, Sobota (83. Verhoek), Buchtmann (66. Maier), Dudziak (66. Picault), Thy
MSV Duisburg: Ratajczak, Wolze,Meißner, Bajic (46. Bomheuer), Feltscher, Holland, Albutat (72. Iljutcenko),Wiegel, Dausch,Bohl, Scheidhauer (78. Onuegbu)
Tore: 1:0 Sobiech (70./Elfmeter), 2:0 Maier (87.)
Gelbe Karten: Ziereis, Rzatkowski MSV: Holland, Wolze,Meißner
Schiedsrichter: Rene Rohde (Rostock)
Zuschauer: 29.000