Bildungsbericht 2014 der OECD

Duisburg, 09. September 2014

Duisburg, 10. September 2014

Die OECD hat Deutschland in ihrem aktuellen „Bildungsbericht 2014“ gelobt und auch getadelt. Vor allem das duale Bildungssystem wurde von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hervorgehoben. Dagegen wurde die Bundesrepublik von der OECD für zu wenige ausgebildete Akademiker und damit verbunden zu wenige Studenten gerügt.

31 Prozent aller junger Deutscher schließen hierzulande ein Studium ab, dagegen sind es im OECD-Schnitt 38 Prozent. In den nordeuropäischen Staaten Dänemark und Finnland oder auch in Polen sind es sogar 50 Prozent. Dafür ist ein Anstieg zu verzeichnen bei Frauen in naturwissenschaftlichen Studiengängen, 44 Prozent aller Abschlüsse stammen da her, und damit alleine drei Prozent mehr als im OECD-Durchschnitt.

Und auch bei frühkindlicher Erziehung hat Deutschland einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Kinder in Kitas und Krippen haben deutschlandweit zugenommen und liegen statistisch damit auch deutlich über dem internationalen Durchschnitt.

Für die OECD ist im überigen das duale Bildungssystem Deutschlands der entscheidende Faktor für die im Vergleich zum internationalen Durchschnitt geringe Arbeitslosigkeit zwischen Flensburg und Berchtesgaden.

Auch für seine gesteigerten Bildungsausgaben wurde die Berliner Republik von der OECD gelobt. So hat Deutschland seine Bildungsausgaben in den vergangenen Jahren weit mehr gesteigert als fast alle anderen Industrieländer, so zwischen 2008 und 2011 allein um stolze zehn Prozent.

Die Durchlässigkeit des Bildungssystems in Deutschland steht aber ebenfalls in der Kritik der Organisation. So stammen rund 65 Prozent der heutigen Studenten aus Akademikerhaushalten. Besonders hervorgehoben wird in dem Bildungsbericht 2014, dass im Durchschnitt Akademiker in Deutschland rund 74 Prozent mehr verdienen, als Erwerbstätige, die weder über einen Meisterbrief noch über einen Universitätsabschluss verfügen.

Und diese Kluft wächst von Jahr zu Jahr weiter, besonders in den letzten Jahren immer schneller. So lag dieser Einkommensabstand im Jahre 2000 bei gerade einmal 45 Prozent. Anscheinend ist die soziale Herkunft in Deutschland das entscheidende Kriterium für das Bildungsniveau.

Berufliche Aus- und Weiterbildung stärken

Duisburg, 11. Oktober 2013

Duisburg, 16. Oktober 2013

Der Bildungsstand Erwachsener in Deutschland ist im Ländervergleich unterdurchschnittlich, mehr als nur dürftig. Das ist das zentrale Ergebnis der neuen OECD-Bildungsstudie, die auf Deutschland sicher überhaupt kein gutes Licht wirft.

Jetzt werden verstärkt Konsequenzen aus diesem Resultat gefordert. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat dazu aufgerufen mehr in die berufliche Aus- und Weiterbildung zu investieren. Die Nachqualifizierung An- und Ungelernter soll massiv gefördert werden, der Übergang von Schule zum Beruf soll gerade für junge Menschen erleichtert werden.

Ein zentrales Anliegen ist es nach wie vor die hohe Quote der jungen Menschen ohne Berufsabschluss entscheidend zu senken. Etwa jeder siebte junge Erwachsener hat in Deutschland keinen Berufsabschluss, rund 2,15 Millionen junger Menschen betrifft das. Die beruflichen Aussichten für diese große Gruppe sind äußerst schwierig, vielen droht Arbeitslosigkeit.

„Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist das Fundament, auf dem die Stärke und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft beruht. Sie macht im internationalen Vergleich den entscheidenden Vorteil aus. Um den Bildungsstand Erwachsener nachhaltig zu verbessern, muss vor allem ein systematischer Ausbau berufsbezogener Weiterbildungsmaßnahmen erfolgen, die zu anerkannten Berufsabschlüssen führen“, stellte der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) Friedrich Hubert Esser seine Position deutlich heraus.