Zebras zittern sich ins Finale

Duisburg, 09. April 2014

Duisburg, 09.April 2014

Finale! Der MSV Duisburg hat sich durch einen hartumkämpften 4:1 (0:0,1:1)-Sieg nach Verlängerung bei Regionalligist Rot-Weiss Essen ins Finale des Niederrheinpokals gefightet. Überschattet wurde das Spiel von mehreren Ausschreitungen in beiden Fanlagern. Das Spiel stand kurz vor dem Abbruch und musste für längere Zeit unterbrochen werden. Held des Abends war MSV-Keeper Michael Ratajczak.

Das hatte sich der MSV wohl irgendwie anders vorgestellt. Vor 20.000 Zuschauern reichte es am Ende aber hauchdünn für den Finaleinzug, es wurde aber kräftig gezittert. Die Partie begann zerfahren. Gerrit Wegkamp zielte nach sechs Minuten knapp über den Kasten von RWE. Ein Weckruf für die Gastgeber. Nur zwei Minuten später scheiterte Limbasan per Kopf an Ratajczak. Auch bei den Distanzschüssen von Ex-Zebra Kevin Grund (21.) und erneut Limbasan (32.) reagierte Duisburgs Nummer Eins prächtig.

RWE war nun das aktivere Team, verpasste es aber in Führung zu gehen. Auch die Meidericher blieben torlos, da de Wit drüberschlenzte (34.), und Branimir Bajic verpasste nach einem Freistoß nur knapp (39.). so ging es zwar ohne Tore in die Kabine, die Gastgeber konnten die erste Halbzeit aber zumindest optisch für sich verbuchen.

Der Beginn der zweiten Hälfte verzögerte sich dann leider, weil Duisburger Idioten die MSV-Kurve mit Bengalos und Leuchtraketen erhellen ließen. Traurige Bilder durch hirnlose Chaoten. Mit etwas Verzögerung ging es dann weiter, und Platzek zielte knapp daneben. Auf der Gegenseite hätte es dann eigentlich rappeln müssen. Über Eichner und de Wit gelang das Leder zu Torjäger Kingsley Onuegbu, der drehte sich geschickt um den Gegenspieler, scheiterte jedoch am gut reagierenden Schwabke (58.). Das hektische Spiel verflachte. Auch Bajic zielte knapp über den Kasten (74.).

Der nächste unschöne Akt folgte nach 76 Minuten, als die ?Fans? der Essener erst Leuchtraketen abfeuerten, und anschließend das Sicherheitstor zum Spielfeld aufbrachen. Schiedsrichter Winkmann hatte alles im Griff, und schickte beide Teams in die Kabinen. Erst als die Polizei beide Fanblöcke vom Feld aus mit gewaltiger Präsenz absichern konnte, ging es nach knapp einer halben Stunde weiter.

Und diese Pause brauchte RWE anscheinend auch. Der MSV verlor den gerade erst gewonnen Faden wieder, und die Gastgeber wirkten nun wieder wie beflügelt. Lemke versucht es aus der Distanz, doch der überragende Ratajczak lenkt zur Ecke (80.). In der Nachspielzeit dann noch ein Mal riesiges Glück für den MSV. Dombrowka zieht ab, und trifft nur den Pfosten. Durchatmen! Verlängerung!

Doch dann passiert es. Der eingewechselte Langlitz zieht einfach mal ab, und das Leder senkt sich unhaltbar für Ratajczak in die Maschen. Nach 94 Spielminuten bebt das Stadion. Nun gilt es Charakter zu zeigen. Doch Bajic trifft nach 98 Minuten nur das Außennetz.

Dann die Erlösung. Pierre de Wit legt sich am linken Strafraumeck die Kugel zum Freistoß hin, und versenkt das Leder traumhaft in die kurze Ecke. Der Ausgleich nach 107 Minuten. Der MSV ist nun klar bestimmend, doch RWE rettet sich taumelnd ins dramatische Elfmeterschießen.

Es geht in die Duisburger Kurve, und Markus Bollmann verwandelt sicher zur Führung. Dann pariert Ratajczak stark gegen Limbasan. Statt zu erhöhen scheitert Onuegbu mit einem ganz schwachen Elfer an Schwabke. Doch RWE kann dies nicht ausnutzen. Erneut ist Ratajczak zur Stelle, und hält den Schuss von Grund. Pierre de Wit verwandelt sicher zum 3:1. Und auch der dritte Essener verschießt. Torschütze Langlitz nagelt das Leder in den Nachthimmel. Der eingewechselte Wolze mit der Chance zur Entscheidung, und er verwandelt locker zum 4:1-Endstand.

Freude pur bei den Zebras und deren Anhang. Nach einer hartumkämpften Partie steht der MSV Duisburg im Finale des Niederrheinpokals, wo entweder Uerdingen oder Hiesfeld warten. Duisburg und Essen werden sich allerdings wegen der teilweise skandalösen Begleitumstände erklären müssen. Die Strafen werden sicher folgen. Schade das dieses spektakuläre Revierderby aufgrund der Dummheit vieler Idioten als Skandalspiel in die Geschichte eingehen wird.

Rot-Weiss Essen : MSV Duisburg 1:4 (0:0, 1:1, 1:4 n. Elfmeterschießen)
MSV Duisburg:
Ratajczak, Ofosu-Ayeh, Bajic, Bollmann, Eichner (89. Feisthammel), Öztürk (106. Wolze), Ledgerwood (66. Zoundi), Gardawski, De Wit, Wegkamp, Onugebu
Rot-Weiss Essen: Schwabke, Dombrowka, Laletin, Propheter, Hermes (76. Roberto), Grund, Nakowitsch (106. Heppke), Fring, Lemke (91. Langlitz), Platzek, Limbasan
Tore: 1:0 Langlitz (94.), 1:1 De Wit (106.)
Schiedsrichter: Guido Winkmann
Gelbe Karten: Laletin, Propheter, Hermes, Nakowitsch, Grund, Dombrowka, Öztürk, Gardawski, Ofosu-Ayeh
Zuschauer: 20.000

Foto: Volker Nagraszus

 

Starke Zebras entern die Kogge

Duisburg, 28. September 2013

Duisburg, 28.September 2013

Das war ein starker Auftritt vom MSV Duisburg. Im Heimspiel gegen Hansa Rostock gelang den Zebras ein verdienter 2:0 (1:0)-Erfolg. Vor 14.271 Zuschauern trafen Kingsley Onuegbu (33.) und Markus Bollmann (71.) gegen verunsicherte Rostocker. Mit dem zweiten Sieg in Folge klettert der MSV wieder in die obere Tabellenhälfte.

Trainer Karsten Baumann hatte sich etwas einfallen lassen. Der MSV agierte erstmals im 4-1-4-1-System, Kapitän Branimir Bajic war dabei der einzige Sechser. Und das machte er auch richtig gut. Beide Teams agierten von Beginn an hellwach, und suchten den Weg nach vorne. Erdogan Yesilyurt (15./17.) und Sascha Dum (19.) verfehlten jedoch den Rostocker Kasten. Auf der Gegenseite verpassten Haas (10.) und Ruprecht (23.) die ersten Hansa-Ausrufezeichen.

Nach etwas über einer halben Stunde sollte es dann aber endlich klappen. Und wer sonst als unser Toptorjäger sollte für die Befreiung sorgen. Unnachahmlich setzte sich der bullige Knipser durch, und erzielte das umjubelten Führungstreffer in der 33.Minute. Kurz vor der Pause stockte den MSV-Fans dann aber doch noch einmal der Atem. Haas zog aus der Ferne ab, und der Ball klatschte krachend gegen den Innenpfosten (42.). Durchatmen.

Den zweiten Durchgang begannen die Gäste etwas engagierter. In der 53.Minute scheiterte Savran per Kopf an der Querlatte. Doch die anfängliche Euphorie sollte schnell wieder weichen. Die Zebras agierten clever, und nutzten ihre nächste Großchance zur Entscheidung. Nach einem Freistoß aus zentraler Position verlängerte Bajic auf Bollmann, und der lange Hüne vollendete per Kopf zum 2:0 (71.).

In der Schlussphase kam dann nicht mehr viel von den Ostdeutschen, außer dass die frustrierten Anhänger durch das Abbrennen von diversen Pyroartikeln für Unmut sorgten. Der MSV verpasste in der Schlussphase durch Wolze (84.) und Onuegbu (87.) einen höheren Sieg. Am Ende gewann der MSV verdient, und zeigte durchweg eine gute Leistung. So darf es gerne weitergehen für die Zebras.

MSV Duisburg : Hansa Rostock 2:0 (1:0)
MSV Duisburg:
Ratajczak, Ofosu-Ayeh, Feisthammel, Bollmann, Dum,  Bajic, Gardawski (73. Öztürk), Yesilyurt (68. Zoundi), De Wit, Wolze,  Onugebu (89. Orsula)
Hansa Rostock: Brinkies, Mendy, Ruprecht, Pelzer, Radjabali-Fardi, L. Haas (84. Schünemann), Gruppe,  Jakobs (84. Weidlich), Blacha (58. Starke), Ioannidis, Savran
Tore: 1:0 Onuegbu (33.), 2:0 Bollmann (71.)
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)
Gelbe Karten: Bajic, Ruprecht
Zuschauer: 14 271

Foto: Volker Nagraszus