Duisburg, 20.Mai 2016
Der MSV Duisburg steht nach einer 0:2 (0:1)-Niederlage bei den Würzburger Kickers vor dem Abstieg. Nach einer uninspirierten, emotionslosen und absolut schwachen Leistung hilft dem Team von Ilia Gruev nur noch ein Wunder, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Nach vielen ordentlichen Auftritten in den vergangenen Wochen agierten die Zebras kopflos und verloren absolut verdient.
Nein, dass war wirklich kein guter Auftritt der Meidericher. Schon die ersten zehn Minuten waren absolut zum Vergessen. Erst sah Kapitän Branimir Bajic nach einer unnötigen Grätsche seine zehnte gelbe Karte, und muss im Rückspiel pausieren (8.). Nur wenig später kam es noch dicker. Nachdem im MSV-Strafraum das absolute Chaos ausbrach, trifft Onuegbu Gegenspieler Kurzweg mit dem Fuß im Gesicht. Den fälligen, schwach geschossenen, Elfmeter verwandelt Weil zur frühen Führung. MSV-Keeper Lenz hätte diesen Strafstoß auch durchaus parieren können (9.).
Der MSV wirkte geschockt, die Gastgeber spielten die Partie auf clevere Art und Weise. Die Zebras probierten es immer wieder mit langen Schlägen in die Würzburger Hälfte, scheiterten damit aber auf ganzer Linie. Einzig ein Distanzschuss von Stanislav Iliutcenko brachte Kickers-Keeper Wulnikowski erstmals ins Spiel (33.).
Danach folgte die beste Phase der Zebras. Erstmals konnte Onuegbu sinnvoll ablegen, der Direktschuss von Kevin Wolze klatschte aber leider nur an den Pfosten (41.). Vier Minuten später hatte Iliutcenko die Chance zum Ausgleich, sein Schuss strich aber wenige Zentimeter vorbei. Würzburg ging mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause.
In der zweiten Hälfte versuchten die Zebras gleich etwas dominanter zu werden. Der MSV hatte mehr Spielanteile, blieb aber immer wieder an der vielbeinigen Kickers-Defensive hängen. Die Gastgeber lauerten auf Konter, und ließen die uninspirierten Gäste einfach mal machen. Der MSV brachte es allerdings auch fertig, in der zweiten Hälfte nicht einen einzigen Schuss auf das Tor der Gastgeber abzufeuern. Auch der überraschend aus der Versenkung geholte Scheidhauer (für den arg gefährdeten Onuegbu) zeigte, warum in Gruev in den letzten Wochen komplett ignorierte.
Der MSV blieb harmlos, und hatte dann zunächst auch noch Glück. Nachdem erneut das komplette Chaos in der MSV-Defensive ausbrach, schaffte es Haller das Leder aus wenigen Metern vorbei zu schießen (64.). Elf Minuten vor dem Ende agierten die Kickers zielstrebiger. Bajic ließ sich von Daghfous austanzen, in der Mitte verschlafen Holland und Meißner ihren Einsatz gegen Nagy, der locker vollenden kann (79.).
Der Rest war dann einfach nur erschreckend. Harmlose Zebras rannten gegen abwehrstarke Würzburger an, konnten aber rein gar nichts Gefährliches auf die Beine stellen. Das Team von Bernd Hollerbach gewann letztlich hochverdient gegen schwache Zebras, und steht mit mehr als einem Bein in der zweiten Bundesliga.
Das Team von Ilia Gruev zeigte eine in allen Belangen schwache Leistung. Hinten regierte das Chaos, nach vorne agierten die Zebras völlig einfallslos. Der MSV hat mit den 90 Minuten in Würzburg den positiven Eindruck der letzten Wochen verwischt, und steht vor einer Mammutaufgabe. Nur mit einer riesigen Leistungssteigerung und einer großen Portion Glück kann die Sensation vielleicht noch gelingen. Es gilt die Daumen zu drücken für unsere Zebras.
Würzburger Kickers : MSV Duisburg 1:2 (1:0)
MSV Duisburg: Lenz, Bohl, Meißner, Bajic, Poggenberg, Chanturia (75. Klotz), Hajri, Holland, Wolze (86. Bröker), Onuegbu (53. Scheidhauer), Iljutcenko
Würzburger Kickers: Wulnikowski, Russ (74. Shapourzadeh), Weil, Schoppenhauer, Kurzweg, Taffertshofer, Fennell, Karsanidis (57. Haller), Benatelli, Daghfous, Soriano (70. Nagy)
Tore: 1:0 Weil (9., FE), 2:0 Nagy (79.)
Gelbe Karten: Nagy, Bajic, Onuegbu
Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 9.806