Duisburg, 04. August 2016
Im Juli ist die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen (NRW) erwartungsgemäß mit Start der Sommerferien leicht angestiegen. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf veröffentlichte stieg die Arbeitslosigkeit um 14.492 neue Arbeitslose auf jetzt 732.949 an. 41.057 von ihnen sind Geflüchtete. Im Vergleich zum Vormonat Juni erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,2 auf nunmehr 7,8 Prozent.
Vor einem Jahr im Juli 2015 hatte diese noch bei 8,1 Prozent gelegen.
Zugenommen hat auch die Unterbeschäftigung. 956.160 Menschen gelten in NRW als unterbeschäftigt und damit 8.891 oder 0,9 Prozent mehr als vor einem Jahr und 15.154 Menschen oder 1,6 Prozent mehr als vor einem Monat. Ein großer Teil geht zurück auf die Teilnahme geflüchteter Menschen an Programmen zur beruflichen Integration, die von den Integration Points der Agentur für Arbeit angeboten werden.
„In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Beschäftigten in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich gewachsen. Das bildet sich in den Zahlen vom Arbeitsmarkt gut ab. Zwar ist im Juli die Zahl der Arbeitslosen gestiegen, weil viele Ausbildungsverhältnisse endeten und die frisch gebackenen Fachkräfte sich erst einmal für eine Übergangszeit arbeitslos gemeldet haben. Doch im Vergleich zum Juli vor einem Jahr waren in NRW jetzt rund 27.500 Menschen weniger arbeitslos. Das ist ein kräftiger Rückgang, der sich auch in der Quote ausdrückt, die 0,3 Punkte unter der von 2015 lag,“ fasste Christiane Schönefeld, Leiterin der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf die Lage des Arbeitsmarktes im Juli zusammen.
Auch die Jugendarbeitslosigkeit hat im Juli um 22.881 junger Menschen unter 25 Jahre auf jetzt 158.328 Arbeitslose zugenommen. Zum Teil ist das normal, da zum Start der Sommerferien für viele Auszubildende die zwei- und dreijährigen Ausbildungsverhältnisse beendet sind, ohne dass sie schon einen Anschlussvertrag für ein Beschäftigungsverhältnis in den Händen halten.
Trotzdem sind die Aussichten für Arbeitslose in Zukunft nicht aussichtslos, da im Juli 138.657 offene Stellen gemeldet wurden. Besonders gesucht werden derzeit Fachkräfte auf dem Niveau der dualen Berufsausbildung. Wesentlich schwerer ist es für Menschen ohne Ausbildung, im Juli gab es nur 26.405 Angebote für An- und Ungelernte.
Im Juli stieg in allen Regionen des Arbeitsmarktes in NRW die Arbeitslosigkeit. Auch im Ruhrgebiet ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Im Jahresvergleich jedoch sind 5.930 Menschen weniger arbeitslos. Im Vergleich zum Juni stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 4.773 auf jetzt 259.038 Arbeitslose an. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 auf 10,9 Prozent. Vor einem Jahr im Juli 2015 lag diese noch bei 11,2 Prozent.