Deutsche Schifffahrt in Gefahr

Duisburg, 04. September 2012

Duisburg, 11. September 2012

Der deutschen Schifffahrt geht es schlecht und das schon seit Jahren.
Nicht nur die Binnenschifffahrt hat mit großen Problemen zu kämpfen,
auch der Schiffsbau gerät zunehmend unter Druck. In der maritimen
Wirtschaft arbeiten derzeit rund 380.000 Beschäftigte.

Hier wird alljährlich ein Umsatzvolumen von rund 50 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit ist die maritime Wirtschaft eine der wichtigsten deutschen Wirtschaftszweige überhaupt.

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft Hans-Joachim Otto stellte die aktuelle Situation und die Perspektiven im Bereich der Schiffsfinanzierung aus seiner Sicht klar: „Die Krise der Schifffahrt hat sich verschärft. Dies stellt die deutschen Reeder, Banken und Eigenkapitalgeber vor große Herausforderungen. Es wird allen Beteiligten immer klarer, dass erhebliche Strukturanpassungen in der Branche unumgänglich sind, um den Schifffahrtsstandort Deutschland für die Zukunft wettbewerbsfähig aufzustellen. Es ist das Ziel der Bundesregierung, dass die Schifffahrt weiterhin ein starker Pfeiler im maritimen Cluster in Deutschland bleibt. Die Bundesregierung wird deshalb der Branche weiterhin, unter anderem durch die Schifffahrtsförderung und die Tonnagesteuer, zur Seite stehen“, verdeutlichte Otto die immensen Probleme der deutschen Schifffahrt.

Schon seit 2009 ist die Maritime Wirtschaft unter erheblichen Druck geraten. Bei Werften wurden Aufträge storniert, im internationalen Seeverkehr brach der Güterumschlag um 18 Prozent ein. Darunter hatten vor allem die Containerumschläge in den deutschen Hafenstädten wie Duisburg oder natürlich Hamburg zu leiden.

Mittlerweile ist jedoch ein Aufwärtstrend erkennbar. Für die Zukunft ist die Maritime Wirtschaft allerdings auf jeden Fall eine Zukunftsbranche für den Wirtschaftsstandort Deutschland mit einem hohen Wachstums- und Beschäftigungspotential. Man darf nicht vergessen, dass Deutschland rund 95 Prozent seines Warenaustausches per Schiff transportiert.

Das lässt für die Zukunft hoffen und so bilanzierte der Staatssekretär auch abschließend zuversichtlich: „Es gibt keinen Königsweg aus der aktuellen Krise der Schifffahrt. Jedoch haben wir einige konkrete Maßnahmen und Themen in der Veranstaltung besprochen, die einen Beitrag zur Überbrückung der Krise leisten könnten. Die Beteiligten werden die Vorschläge jetzt gezielt prüfen. Ein zentrales Thema ist die Diskussion über alternative Finanzierungsmodelle. Erste Unternehmen haben bereits konkrete Schritte unternommen. Ich bin zuversichtlich, dass die Branche neue Finanzierungsquellen erschließen kann. Die Bildung von größeren wirtschaftlichen Einheiten und die Erhöhung der von Investoren geforderten Transparenz können hier wichtige Elemente für den Erfolg sein. Alle Beteiligten waren sich einig, den konstruktiven Dialog fortzusetzen“ hat Otto Hoffnung die großen Probleme der deutschen Schifffahrt konstruktiv in den Griff zu bekommen und den Wirtschaftsstandort Deutschland weiter nach vorne zu bringen.