Duisburg, 26. Juli 2012
In den letzten 20 Jahren ist die Anzahl
der Verkehrstoten auf deutschen Straßen ständig gesunken, trotz eines
immer weiter ansteigenden Verkehrsaufkommens. Im vergangenen Jahr 2011
zeigte sich leider der genau umgekehrte und traurige Trend mit 4.009
tödlich verunglückten Mitmenschen.
Das sind knapp zehn Prozent mehr als noch 2010, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit. Durchschnittlich elf Menschen pro Tag sind somit bei Unfällen auf den deutschen Straßen im vergangenen Jahr ums Leben gekommen. Ebenfalls angestiegen ist die Zahl der Verletzten, die gleich um rund 15 Prozent anstieg.
„Nicht angepasste Geschwindigkeit“ war 2011 nicht mehr der Hauptverursacher für die Zunahme der tödlichen Unfälle, sondern folgte lediglich an dritter Stelle der erschütternden Bilanz. Nicht Beachtung der Vorfahrt und Fehler beim Abbiegen standen in der Statistik noch davor.
Noch wesentlich dramatischer als der Bundestrend entwickelten sich die tödlich verlaufenen Straßenunfälle in Nordrhein-Westfalen (NRW), wo im vergangenen Jahr gleich knapp 15,3 Prozent mehr Verkehrstote und rund sieben Prozent mehr Verletzte im Vergleich zum Vorjahr 2010 zu beklagen waren, wie das Innenministerium in NRW bekannt gab. Junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren waren an Rhein und Ruhr überproportional häufig an schweren Unfällen beteiligt. Bei einem Bevölkerungsanteil von acht Prozent verursachen sie 18 Prozent der schweren Unfälle und sogar 21 Prozent aller Pkw-Unfälle. 18 Prozent der im Straßenverkehr getöteten waren junge Erwachsene.
Erschüttert zeigte sich NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD), ob dieser Bilanz: „Jahrelang zeigte die Kurve nach unten. Jetzt haben wir jedoch einen deutlichen Anstieg der Opfer. Damit die Zahlen von 2011 ein Ausreißer bleiben, wollen wir mit unserer Strategie das Geschwindigkeitsniveau insgesamt und nachhaltig senken“, beklagte Jäger und ergriff direkt verschiedene Maßnahmen, wie die Verkehrsstrategie „Brems Dich – rette Leben“ oder den zweiten „24-Stunden-Blitz-Marathon“, sowie den „Crash Kurs NRW- Realität erfahren – Echt hart!“ der sich vor allem an Jugendliche und Fahranfängern richtet.
Übrigens die dritte Auflage des „24-Stunden-Blitz-Marathons“ soll schon im Herbst folgen.