Wohlbefinden im Job trotz Dauerstress

Duisburg, 08. Mai 2017

Duisburg, 09. Mai 2017

Stressfaktoren am Arbeitsplatz sind für die Meisten alltäglich und damit normal, die Gründe dafür sind aber häufig ebenso vielfältig. Nach der aktuellen Orizon-Arbeitsmarktstudie fühlen sich dennoch 80 Prozent der 2.000 Befragten wohl in ihrem Job und damit sogar noch mehr als im Vorjahr 2016, und das obwohl viele gleichzeitig über Stress klagen.

Die Orizon GmbH hat 2016 zum fünften Mal die Studie „Arbeitsmarkt – Perspektive der Arbeitnehmer“ durchgeführt. An der bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung nahmen 2.067 Arbeitnehmer und Arbeitsuchende in Deutschland teil. Durchgeführt wurde die Studie von dem unabhängigen Marktforschungs- und Analyseunternehmen Lünendonk GmbH.

Zwei Drittel der Befragten klaggten dennoch über eine hohe oder sogar sehr hohe psychische Belastung. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sie einer hohen oder sehr hohen körperlichen Belastung ausgesetzt sind.

Häufigster Grund für den Faktor Stress ist vor allem Personalmangel und damit verbunden zu viele Aufgaben einerseits, andererseits Ärger mit Vorgesetzten oder Kollegen sowie Lärm am Arbeitsplatz. Stresssymptome können chronische Kopfschmerzen sein oder seelische und psychische Erschöpfung, die sogar zum Burn-Out oder zu Depressionen führen kann.

Nach Meinung der Befragten können flexible Arbeitszeitmodelle Stress am Arbeitsplatz verhindern. Ebenso wurden „Kontrollmechanismen zur Einhaltung von Arbeitszeiten und Pausen“ von knapp 15 Prozent als Stressabbau genannt.

Eines ergab die Studie aber auch: Knapp die Hälfte der deutschen Arbeitgeber hat bisher überhaupt noch keine Maßnahmen für Stressabbau oder zur Eingrenzung von Stress ergriffen. 

Stressfaktor Wochenendarbeit

Duisburg, 12. Juni 2012

Duisburg, 19. Juni 2012

In den vergangenen 20 Jahren ist der Anteil der Menschen in Deutschland,
die auch am Wochenende arbeiten müssen, stetig angewachsen, und das
sehr steil. Genau darin liegen für viele Beschäftigten allerdings auch
Gefahren, wie der DGB-Index Gute Arbeit ermittelte.

In vielen Branchen gehört regelmäßiges arbeiten am Samstag und auch am Sonntag schon zum Normalfall. Für fast zwei Drittel aller Beschäftigten ist Wochenendarbeit sogar schon zur Regel geworden, dagegen arbeitet nur ein Drittel aller in Deutschland Tätigen nie Samstags oder Sonntags.

Die DGB-Studie „Stressfaktor Wochenendarbeit“ hat sich explizit mit dieser Tatsache auseinandergesetzt und die Beschäftigten befragt. Ein Fazit der Untersuchung: Für Erholung, Kultur und vor allem auch Familie bleibt immer weniger Zeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leidet zusehend. Wohl auch im dramatischen Anstieg des Burnouts in den letzten zehn Jahren lässt sich eine Parallele erkennen und ablesen.

Insgesamt bedachtet ist diese Entwicklung in jedem Fall sicher ungesund, wenn die Grenzen zwischen Arbeitswoche und Wochenende immer mehr verschwimmen oder auch ganz aufhören zu existieren. Insgesamt haben die Belastungen am Arbeitsplatz sowieso schon zugenommen, die Arbeitswelt wird immer komplexer.

Eine eindeutige Antwort haben die Beschäftigten, die an der Befragung durch den DGB teilgenommen haben gegeben. So empfinden die Arbeitgeber, die am Wochenende arbeiten müssen, die Arbeit als eine erhebliche Mehrbelastung und auch Beanspruchung. Gerade Wochenendarbeit wird oft als zusätzliche Hetze und Intensivierung verstanden. Was übrig bleibt, ist oftmals die Tatsache, den Kopf von der Arbeit nicht mehr frei zu bekommen.

Generell gilt: Je mehr Wochenendarbeit geleistet wird, desto größer ist die Arbeitshetze. Als Lösung des Problems sieht der DGB, dass eine Anti-Stress-Verordnung kommen muss, damit psychische Erkrankungen nicht weiter ansteigen und auch eingedämmt werden können. Entsprechende Pausen und Erholungszeiten müssen einfach sein.