Duisburg, 19. Juni 2012
In den vergangenen 20 Jahren ist der Anteil der Menschen in Deutschland,
die auch am Wochenende arbeiten müssen, stetig angewachsen, und das
sehr steil. Genau darin liegen für viele Beschäftigten allerdings auch
Gefahren, wie der DGB-Index Gute Arbeit ermittelte.
In vielen Branchen gehört regelmäßiges arbeiten am Samstag und auch am Sonntag schon zum Normalfall. Für fast zwei Drittel aller Beschäftigten ist Wochenendarbeit sogar schon zur Regel geworden, dagegen arbeitet nur ein Drittel aller in Deutschland Tätigen nie Samstags oder Sonntags.
Die DGB-Studie „Stressfaktor Wochenendarbeit“ hat sich explizit mit dieser Tatsache auseinandergesetzt und die Beschäftigten befragt. Ein Fazit der Untersuchung: Für Erholung, Kultur und vor allem auch Familie bleibt immer weniger Zeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leidet zusehend. Wohl auch im dramatischen Anstieg des Burnouts in den letzten zehn Jahren lässt sich eine Parallele erkennen und ablesen.
Insgesamt bedachtet ist diese Entwicklung in jedem Fall sicher ungesund, wenn die Grenzen zwischen Arbeitswoche und Wochenende immer mehr verschwimmen oder auch ganz aufhören zu existieren. Insgesamt haben die Belastungen am Arbeitsplatz sowieso schon zugenommen, die Arbeitswelt wird immer komplexer.
Eine eindeutige Antwort haben die Beschäftigten, die an der Befragung durch den DGB teilgenommen haben gegeben. So empfinden die Arbeitgeber, die am Wochenende arbeiten müssen, die Arbeit als eine erhebliche Mehrbelastung und auch Beanspruchung. Gerade Wochenendarbeit wird oft als zusätzliche Hetze und Intensivierung verstanden. Was übrig bleibt, ist oftmals die Tatsache, den Kopf von der Arbeit nicht mehr frei zu bekommen.
Generell gilt: Je mehr Wochenendarbeit geleistet wird, desto größer ist die Arbeitshetze. Als Lösung des Problems sieht der DGB, dass eine Anti-Stress-Verordnung kommen muss, damit psychische Erkrankungen nicht weiter ansteigen und auch eingedämmt werden können. Entsprechende Pausen und Erholungszeiten müssen einfach sein.