Ausbildung in Teilzeit

Duisburg, 20. Juni 2013

Duisburg, 25. Juni 2013

Die Vereinbarung von Familie und Beruf ist oftmals eine Gratwanderung und der Grat ist sehr, sehr schmal. Oftmals kommt einer zu kurz, häufig sind das die Kinder. Oder eben auch der Beruf.

Junge Eltern haben es dabei besonders schwer dieses Kunststück zu bewerkstelligen. Für Alleinerziehende ist das meistens purer Stress. Häufig gerät da auch die eigentlich geplante Ausbildung zu kurz oder wird unter diesen Voraussetzungen erst gar nicht beendet. Dadurch haben es diese jungen Menschen natürlich auch um so schwerer in der Berufswelt Fuß zu fassen.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat festgestellt, dass rund 47 Prozent aller jungen Mütter (rund 117.000) und etwa 31 Prozent aller jungen Väter (rund 21.000) im Alter von 16 bis 24 Jahren ohne Berufsabschluss auf der Straße stehen. Gerade in dieser Gruppe sehen die Experten ein großes Potential den Fachkräftemangel abzufedern.

Grundvoraussetzung ist jedoch, dass diesen jungen Menschen in unserm Land ermöglicht wird, eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren.

Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung Friedrich Hubert Esser macht sich für diese Gruppe stark: Es gibt ein großes Potenzial an jungen Menschen mit Familienverantwortung, für die eine Ausbildung in Teilzeit Berufsperspektiven eröffnet. Hier besteht Handlungsbedarf. Wir müssen jungen Eltern den Einstieg ins Berufsleben ermöglichen. Eine Ausbildung in Teilzeit gibt diesen jungen Menschen eine Chance auf einen Berufsabschluss“ stellte Esser fest. Von dem Modell Ausbildung in Teilzeit profitieren nach Meinung Essers alle Beteiligten: „Die Auszubildenden, weil sie eine Berufsausbildung und ihre Familienverantwortung besser miteinander vereinbaren können, und die Betriebe, weil sie Potenziale einer motivierten und verantwortungsbewussten Zielgruppe nutzen und ihren Fachkräftenachwuchs von morgen sichern“, so Esser.

Im Berufsbildungsgesetz (BBiG) ist eine Teilzeitausbildung bereits seit 2005 festgelegt worden. Das ist den Meisten aber bis heute nicht bekannt. So wurden 2011 gerade einmal 1.173 Ausbildungsvertäge in Teilzeit abgeschlossen. Viel zu wenige.

Das BIBB informiert in seiner neusten Veröffentlichung im Jobstarter-Programm „Ausbildung in Teilzeit – ein Gewinn für alle“ über die Möglichkeiten und Chancen. Es wäre für viele junge Menschen zu wünschen, das ihnen die Chance auf eine Ausbildung in Teilzeit ermöglicht wird.  

Qualifizierte Frauen dringend gesucht

Duisburg, 28. März 2013

Duisburg, 17. April 2013

Der Anteil der Frauen, die berufstätig sein, steigt seit vielen Jahren stark an. Das Bild der „Hausfrau“ nimmt dafür immer mehr ab. Von 2005 bis 2011 hat der Anteil der Frauen um 8,1 Prozent auf momentan 67,7 Prozent der Erwerbstätigenquote zugelegt.

Aktuelle Statistiken belegen allerdings auch, dass der Anteil der Frauen, die nur einer Teilzeitarbeit nachgehen, immer mehr zunimmt. Im Vergleich der Länder der Europäischen Union (EU) hat Deutschland den zweithöchsten Anteil an Frauen in Teilzeitarbeit. Nur in den Niederlanden gehen noch mehr Frauen einer Teilzeitarbeit nach. In vielen osteuropäischen Ländern wie der Slowakei oder Rumänien dagagen sind nur selten Frauen in Teilzeitberufen zu finden.

Hauptgrund dafür sind Lebensentwürfe und Rahmenbedingungen. Häufig lässt sich Vollzeitarbeit und Familie nicht unter einen Hut bringen. Neben fehlender Kinderbetreuung fehlen auch flexible Arbeitszeitmodelle. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) wünscht sich vermehrt Frauen als Vollzeitkräfte und engagiert sich deshalb auch in der Perspektive Widereinstieg, die sich an Frauen nach einer längeren Familienpause richtet.

Raimund Becker, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA) stellte dazu fest: „Richtig ist, dass Frauen immer mehr am Arbeitsleben teilnehmen. Allerdings wissen wir, dass viele Frauen in Teilzeit-Arbeitsverhältnissen mehr arbeiten möchten. Eine Ausweitung ihrer Arbetszeit könnte bestehende oder drohende Fachkräfteengpässe dämpfen und sich positiv auf ihre Rente auswirken. Gut ausgebildete Frauen sind ein unverzichtbares Potenzial. Viele von ihnen arbeiten in Teilzeit, wünschen sich aber die Möglichkeit, mehr Stunden arbeiten zu können“, fasste Becker die aktuelle Situation vieler Frauen aus Sicht der BA zusammen.