Probleme bei Teilzeitarbeit und flexiblen Arbeitszeiten

Duisburg, 17. Januar 2017

Duisburg, 19. Januar 2017

Teilzeitarbeit und flexible Arbeitszeiten sind schon heute oftmals für viele an der Tagesordnung. Für ganz bestimmte Beschäftigungsgruppen zumindest. Teilzeitbeschäftigte sind dabei überwiegend Frauen. So waren 2015 80,8 Prozent aller Teilzeitbeschäftigte weiblich, wie die renommierte Hans Böckler Stiftung feststellte.

Der Vorteil von Teilzeitbeschäftigung ist, dass sich Familie und Beruf so oftmals besser vereinbaren lassen. Der Nachteil kann auf der anderen Seite sein, dass Teilzeitarbeit negative Konsequenzen für das berufliche Fortkommen haben können.

Leitungspositionen und Teizeitarbeit sind in der Regel nämlich eben nicht zu vereinbaren. So lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten mit Management- oder weitergehenden Führungsaufgaben zuletzt zusammengenommen bei knapp elf Prozent. Bei herausgehobenen Führungsposten waren es sogar nur 6,5 Prozent. Das gilt aber auch für Männer, wenn diese schon mehr als zwei Monate Elternzeit nehmen.

Als höchste Hindernisse machen die Experten der Hans Böckler Stiftung dünne Personaldecken in den Betrieben, Widerstände von Vorgesetzten und Unternehmenskonzepte, die flexible Arbeitszeiten einseitig zur Produktivitätssteigerung vorsähen aus. Dazu kommt die nach wie vor immer noch mangelnde Kinderbetreuung, besonders für viele Frauen ein Haupthindernis.

„Auf der einen Seite bestehen bereits verschiedene, teilweise sehr innovative gesetzliche, tarifliche und betriebliche Arbeitszeitregelungen, die zu einer lebensphasenorientierten Arbeitszeitpolitik beitragen können. Auf der anderen Seite erreichen diese Regelungen jedoch nicht alle Beschäftigtengruppen und können mit negativen Folgen für die Beschäftigten verbunden sein“, stellte Dr. Yvonne Lott, Arbeitszeitexpertin der Hans-Böckler-Stiftung zusammenfassend fest.

Vor- und Nachteile von Teilzeitarbeit

Duisburg, 22. März 2016

Duisburg, 23. März 2016

Teilzeitarbeit hat für die Beschäftigten mit Sicherheit einige Vorteile, kann aber auch auf den zweiten Blick wesentliche Nachteile haben. Teilzeitarbeit kann somit aber auch für die Beschäftigten Fluch und Segen zugleich sein. So fühlen sich nach der aktuellen Orizon „Arbeitsmarktstudie 2015“, an der 2.123 Personen teilnahmen, vier von fünf Teilzeitbeschäftigten an ihrem Arbeitsplatz wohl.

Nach eigener Einschätzung ist zudem die psychische Belastung von Teilzeitkräften deutlich geringer, als die der Vollzeitkräfte.

Das sind mit Sicherheit Vorteile, aber auf der anderen Seite gibt es auch für Teilzeitkräfte Nachteile. Denn für Teilzeitkräfte ist der klassische Karriereweg oftmals verbaut, Führungspositionen sind für Teilzeitkräfte häufig nicht zu erreichen.

Des weiteren schätzen Teilzeitkräfte selbst ein, dass es für sie wesentlich schwieriger ist eine neue Arbeitsstelle zu finden, als für Vollzeitkräfte.

Ein weiteres Resultat der Untersuchung ist, dass es keine wesentliche Unterschiede gibt, ob eine Teilzeit- oder eine Vollzeitkraft Zufriedenheit am Arbeitsplatz verspürt.

23,6 Prozent der befragten Teilzeitkräfte ist zudem aktiv auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, 19,4 Prozent der Vollzeitkräfte suchen ebenfalls aktiv einen neuen Job. Kaum Unterschiede in diesem Punkt demnach, ob man in Teil- oder in Vollzeit arbeitet.

„Die Lage am Arbeitsmarkt könnte für Arbeitnehmer momentan kaum besser sein. Dennoch liegen die Teilzeitkräfte mit ihrer Einschätzung zu Jobchancen richtig. Gerade bessere Jobs mit mehr Verantwortung sind aus einer Teilzeitposition immer noch schwer zu erreichen. Teilzeit bietet viele Vorteile, man sollte aber die weitreichenden Implikationen im Blick haben. Insbesondere junge Frauen müssen aufpassen, dass sie sich mit einer Teilzeitstelle nicht ins berufliche Abseits stellen. Zwar werden Unternehmen ihre Karrierewege flexibilisieren, um Potentiale zu schöpfen, aber das wird nur langsam gehen,“ bilanzierte Dr. Dieter Traub von Orizon seine aktuelle „Arbeitsmarktstudie 2015“.

Beschäftigungsrekord bei deutschen Frauen

Duisburg, 09. März 2013

Duisburg, 26. März 2013

Von Jahr zu Jahr gehen immer mehr Frauen in Deutschland einer geregelten, bezahlten Arbeit nach. Heute sind es rund 71,6 Prozent aller Frauen, die berufstätig sind. Das ist ein großer und eben auch wichtiger Anteil. 

20 Jahre zuvor waren gerade einmal lediglich rund 61 Prozent der Frauen in der Berufswelt tätig. Nur in Schweden mit 72 Prozent, in Dänemark und den Niederlanden mit jeweils 70 Prozent gibt es prozentual noch mehr erwerbstätige Frauen. Das ist aber eben nur eine Seite der Medaille.

Die andere Seite ist die, dass der Anteil der Frauen, die Teilzeitarbeit verrichten, immer weiter zunimmt. Im Vergleich zu allen anderen Ländern der Europäischen Union (EU) belegt Deutschland hinter den Niederlanden sogar den zweiten Platz in puncto Frauen und Teilzeitarbeit.

Zur Zeit sind 45 Prozent aller erwerbstätigen Frauen zwischen 15 und 64 Jahren in Teilzeitarbeit beschäftigt. Nur in den Niederländen mit derzeit 76,5 Prozent ist diese Quote allerdings noch wesentlich höher. Der EU-Durchschnitt aller berufstätigen Frauen in Teilzeitarbeit liegt bei 32 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg ermittelte.

Ein Riesenunterschied zwischen den westeuropäischen und den osteuropäischen Unionmitgliedsländern, wie der Slowakei und Bulgarien unterstreicht die Quote in der Weise, dass Teilzeitarbeit in diesen Ländern im einstelligen Prozentbereich liegt.

7,4 Millionen Deutsche wollen mehr arbeiten

Duisburg, 20. August 2012

Duisburg, 22 August. 2012

Viele Menschen in Deutschland haben
derzeit nur einen großen Wunsch: Sie wollen arbeiten, viele auch nur
mehr arbeiten. Insgesamt rund 7,4 Millionen deutsche Bürger im Alter
zwischen 15 und 74 Jahren haben diesen Wunsch nach Arbeit oder mehr
Arbeit geäußert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden ermittelte.

Das momentan ungenutzte Arbeitskräftepotenzial in Deutschland rekrutiert sich dabei aus 2,5 Millionen Arbeitslosen, knapp zwei Millionen Unterbeschäftigten in Teilzeitarbeit, 1,7 Millionen Unterbeschäftigten in Vollzeitarbeit sowie rund 1,2 Millionen aus der „Stillen Reserve“ des deutschen Arbeitspotenzials.

Erhebliche Unterschiede gibt es dabei zwischen den Geschlechtern. Beispielsweise beträgt der Frauenanteil von den knapp zwei Millionen Unterbeschäftigten, die derzeit Teilzeitarbeit verrichten alleine rund 72 Prozent. Hauptgrund ist, dass dieser Tage erwerbstätige Frauen deutlich häufiger Teilzeit verrichten, als Männer.

Eine weitere Erkenntnis der aktuellen Untersuchung: Gleichzeitig sind Teilzeitbeschäftigte mehr als drei Mal so häufig unterbeschäftigt wie Vollzeitbeschäftigte.

Auch zwischen Ost und West gibt es noch größere Differenzen: So sind teilzeitbeschäftigte Frauen im Osten mit 31,7 Prozent mehr als doppelt so häufig unterbeschäftigt wie Frauen im Westen mit 14,3 Prozent.

Hauptgrund für die Unterbeschäftigung von ostdeutschen Frauen: Sie finden einfach keine Vollzeitanstellungen.