Späte Tore lassen Zebras jubeln

Duisburg, 08. November 2014

Duisburg, 08.November 2014

Der MSV Duisburg hat eine über lange Zeit langweilige und uninspirierte Partie gegen Rot-Weiß Erfurt mit 2:0 (0:0) für sich entschieden. Damit machen die Zebras einen Sprung auf den fünften Tabellenplatz in dieser verrückten Liga, und sind wieder ganz nah an die Aufstiegsplätze herangerückt. Die gezeigte Leistung der Lettieri-Truppe war allerdings über lange Zeit grenzwertig.

Der MSV begann mit drei neuen Spielern gegen den Tabellendritten. Branimir Bajic, Nico Klotz und Kevin Scheidhauer begannen für Christopher Schorch, Michael Gardawski und den ehemaligen Torjäger Kingsley Onuegbu. Die erste Halbzeit begann, und endete nach 45 Minuten. Was sich in diesen 45 Minuten tat, war durchaus schmerzhaft für den gekommenen Anhang.

Erfurt stand tief, der MSV leistete sich wahre Fehlpassketten. Es ging gelinde gesagt überhaupt nichts zusammen auf dem grünen Geläuf. Nach über 30 Minuten ohne einen einzigen Torschuss (!) köpfte Enis Hajri über den Erfurter Kasten (34.). Vier Minuten später ging auch ein Versuch von Klotz drüber. Beide Torhüter hätten in der ersten Hälfte auch am Bierstand verbringen können. Zudem verletzte sich auch noch Kapitän Steffen Bohl am Oberschenkel. Matthias Kühne ersetzte den Allrounder (31.). Fazit: grausam.

Im zweiten Durchgang konnte es nur besser werden, dies dauerte aber. Die Zebras waren nun klar spielbestimmend gegen destruktive Thüringer, die einzig auf einen torlosen Punktgewinn spekulierten. Erst spät vermittelten die Meidericher diesen Plan durchkreuzen zu wollen. Mit Fabian Schnellhardt für den erneut enttäuschenden Dennis Grote sowie Gardawski für den zumindest bemühten Klotz setzte Lettieri neue Offensivimpulse.

Und nach 68 Minuten hatten leidgeprüften MSV-Fans tatsächlich fast den Torschrei auf den Lippen. Nach einer schönen Kombination flankte Janjic in die Mitte, Schnellhardt war jedoch zu überrascht, und konnte nicht einköpfen. Auf der Gegenseite traf Wiegel nur das Außennetz (69.). Die Lethargie schien zu enden.

Und dann klappte es sogar mit dem so lange ersehnten Treffer. Schnellhardt dribbelt von recht in die Mitte, gibt weiter auf den links postierten Janjic, und das Schlitzohr schnibbelt den Ball in die kurze Ecke (77.). Der vielumjubelte Führungstreffer, bei dem Gästekeeper Klewin allerdings nicht wirklich optimal aussah. Und es kam noch besser. Zwar verpasst Schnellhardt bei einem Konter rechtzeitig abzuspielen (83.), doch zwei Minuten vor dem Ende machte es Gardawski besser, und traf nach Vorlage von Rolf Feltscher und feinem Dribbling zur endgültigen Entscheidung (88.).

Der MSV zeigte über weite Strecken eine schwache Leistung gegen einen noch schwächeren Gegner. Die Abwehr um den ganz starken Thomas Meißner stand jedoch bombensicher, und ließ die harmlosen Gäste verzweifeln. Am Ende reichte es zum wichtigen Heimsieg, die Zebras müssen sich aber um weitere Erfolgserlebnisse zu verbuchen deutlich steigern. Vor allen Dingen in der Offensive ist immer noch der Wurm drin. Am Ende des Tages zählen aber nur die drei Punkte und der Sprung auf den fünften Tabellenplatz.

MSV Duisburg : Rot-Weiß Erfurt 2:0 (0:0)

MSV Duisburg: Ratajczak, Bohl (31. Kühne), Bajic, Meißner, Feltscher, Hajri, Albutat, Klotz (72. Gardawski), Janjic, Grote (63. Schnellhardt), Scheidhauer

Rot-Weiß Erfurt: Klewin, Odak, Möckel, Kleineheismann, Czichos, Menz, Wiegel, Möhwald (79. Baumgarten), Tyrala, Aydin (46. Kadric), Kammlott (63. Falk)

Tore: 1:0 Janjic (77.), 2:0 Gardawski (88.)

Gelbe Karten: Bajic, Feltscher, Odak

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)

Zuschauer: 10.149

 Foto: Volker Nagraszus

Zebras am Scheideweg

Duisburg, 07. November 2014

Duisburg, 07.November 2014

Langsam wird es ernst für den MSV Duisburg. Im Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt, immerhin Tabellendritter, zählt eigentlich nur ein Heimsieg für die Mannschaft von Trainer Gino Lettieri. Nach über viereinhalb Pflichtspielen ohne eigenen Treffer ist vor allen Dingen die Offensivabteilung der Meidericher unter Zugzwang. In den Spielen bis zur Winterpause gilt es dringend den Abstand auf die Aufstiegsplätze nicht aus den Augen zu verlieren.

Am Samstag (Anstoß 14 Uhr) geht es nun also gegen RW Erfurt, die aktuell auf dem Relegationsrang zu finden sind. Nach den zuletzt ernüchternden Ergebnissen ist ein Erfolgserlebnis fast schon Pflicht für den MSV. Um erfolgreich zu sein, bedarf es aber gewiss einer erheblichen Leistungssteigerung zum letzten Auswärtsspiel in Münster. Hier enttäuschten die Zebras auf ganzer Linie, und fuhren richtigerweise punkt- und erneut torlos in Richtung Heimat.

Gegen Erfurt soll nun in heimischen Gefilden alles besser werden. Die Voraussetzungen sind dafür gegeben. Der MSV ist zuhause immerhin noch ungeschlagen, und will diese Serie natürlich ausbauen. Allerdings konnten auch nur drei der acht Heimspiele gewonnen werden. Die Gäste aus Erfurt sind zu Hause eine Macht, auswärts aber verwundbar. Sieben Punkte aus acht Auswärtsspielen sprechen nicht gerade für die Thüringer.

Trotzdem scheint sich das Team von Trainer Walter Kogler stabilisiert zu haben. Nach dem zehnten Platz in der Vorsaison schielen auch die Erfurter in Richtung Aufstieg. Und in dieser Saison scheint nun wirklich so gut wie alles möglich zu sein.

Die Zebras müssen derweil weiter auf Pierre de Wit, Erik Wille und Kevin Wolze verzichten. Mittelstürmer Kevin Scheidhauer steht nach seiner abgesessenen Sperre wieder zur Verfügung, und dürfte im Sturmzentrum gesetzt sein. Über mögliche Defensivaufstellungen wollen wir an dieser Stelle vielleicht aus gegebenem Anlass verzichten.

Wie auch immer. Ein Erfolgserlebnis wäre nach dem komplett sieglosen Oktober von enormer Wichtigkeit, und wird hoffentlich auch gelingen. Die Bilanz gegen die Thüringer ist übrigens hervorragend. In sechs Spielen (inkl. DFB-Pokal) gelangen den Zebras fünf Siege und ein einziges Unentschieden. In der letzten Saison konnte sich der MSV mit 3:1 und 3:2 gegen RWE durchsetzen.  Also gilt wie immer die Daumen zu drücken für den MSV Duisburg.