Unbezahlte Überstunden oder Ausgleich

Duisburg, 25. April 2017

Duisburg, 26. April 2017

Regelmäßige Überstunden sind besonders für Fachkräfte häufig Alltag und keine Ausnahme. Die aktuelle Online-Umfrage von meinestadt.de zum Thema Überstunden unterstreicht das. Dabei liegt es aber am jeweiligen Betrieb, ob Überstunden finanziell oder mit Freizeit ausgeglichen werden oder auch eben gar nicht.

Überstunden fallen in vielen Branchen an zum einen durch das Anziehen der Konjunktur und die Stabilisierung der Wirtschaftslage, in anderen Branchen zum anderen einfach durch Personalmangel.

Besonders häufig fallen Überstunden in den Branchen und Berufszweigen Management, Handwerk und Produktion sowie Hilfstätigkeiten an. Ein Ergebnis der Umfrage ergab, dass zehn bis zu 20 Überstunden pro Woche hier keine Seltenheit sondern eher der Normalfall sind.

Die Unternehmen und Betriebe gehen äußerst unterschiedlich mit diesen geleisteten Überstunden um. So erwarten Arbeitgeber von einem Viertel der befragten Überstunden sowieso, die weder finanziell noch durch Freizeit ausgeglichen werden. Bei einem weiteren Drittel der Befragten werden Überstunden durch Freizeit ausgeglichen, bei lediglich 13 Prozent wird finanziell ausgeglichen. Für 28 Prozent der Befragten werden Überstunden mit dem Gehalt abgegolten.

Jeder vierte der Befragten konnte dagegen wählen, ob ein Ausgleich durch Geld oder Freizeit stattfinden konnte. Dazu gaben 42 Prozent an, dass sie Überstunden unbedenklich finden. Für weitere 38 Prozent war es wichtig, dass geleistete Überstunden die Wertschätzung des Chefs fanden. Falls das der Fall war, waren mehr als ein Drittel dazu bereit, auch Überstunden zu leisten.

Für jeden Vierten ist auch der Ausgleich selbst entscheidend, denn wird dieser gewährt, werden Überstunden eben auch akzeptiert. Nur jeder Fünfte ist dagegen grundsätzlich unzufrieden, wenn er Überstunden machen muss.

Auf der anderen Seite ergab die Umfrage aber auch, dass die Anzahl der Krankheitstage aufgrund von psychischen Beschwerden kontinuierlich ansteigt. Die Hälfte der Befragten stellten fest, dass sie noch nie gesundheitliche Probleme durch zu viele Überstunden bekommen haben. Dagegen klagten aber auch mehr als zwei Drittel über körperliche Beschwerden.

Psychische Probleme durch zu viele Überstunden sind bereits bei 28 Prozent aller Befragten aufgetreten.  

Frauen arbeiten zwei Drittel unbezahlt

Duisburg, 20. Februar 2015

Duisburg, 19. Mai 2015

Die Arbeitszeit in den deutschen Haushalten sowie ehrenamtliches und freiwilliges Engagement sind wesentlich weniger geworden, als noch vor zehn Jahren. Das ergab eine aktuelle Untersuchung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden. Erwerbstätige Mütter arbeiten im Durchschnitt zehn Stunden weniger im Job als Frauen ohne Kind.

Danach teilte sich die Arbeitszeit der Erwachsenen in Deutschland 2012/2013 auf 24,5 Stunden pro Woche für unbezahlte Arbeit und 20,5 Wochenstunden für Erwerbsarbeit auf. Frauen leisteten im Schnitt sogar eine Arbeitsstunde mehr als Männer, insgesamt waren es beim weiblichen Geschlecht 45,5 Stunden.

Laut Statistischem Bundesamt zählt zur unbezahlten Arbeit „neben der Haushaltsführung und Betreuung von Haushaltsmitgliedern auch die Unterstützung von Personen in anderen Haushalten sowie ehrenamtliches und freiwilliges Engagement.“

Insgesamt leisten Frauen im Schnitt zwei Drittel ihrer Arbeit unbezahlt, bei den Männern ist es dagegen weniger als die Hälfte.

Eine weitere Untersuchung der Wiesbadener Statistiker anlässlich des Internationalen Familientages ergab, dass erwerbstätige Mütter im Alter von 25 bis 49 Jahren rund 27 Stunden pro Woche durchschnittlich berufstätig sind. Gleichaltrige Frauen ohne im Haushalt lebendes Kind waren durchschnittlich gut 37 Stunden wöchentlich berufstätig und somit rund zehn Stunden mehr als Frauen mit Kindern.

Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung: „Der Zeitaufwand für Arbeit unterscheidet sich deutlich zwischen Haushalten mit und ohne Kind. Eltern zwischen 18 und 64 Jahren in Alleinerziehenden- und Paarhaushalten arbeiteten im Durchschnitt gut 58 Stunden je Woche. Das waren über 9,5 Stunden mehr als bei Paaren ohne Kind und Alleinlebenden derselben Altersgruppe (48,5 Stunden). Die Differenz ergibt sich vorrangig durch 10,5 Stunden mehr unbezahlte Arbeit, die etwa bei der Kinderbetreuung oder der Haushaltsführung anfällt.“