Reallöhne stagnieren deutschlandweit

Duisburg, 11. Oktober 2013

Duisburg, 12. November 2013

Die Reallöhne sind in Deutschland im zweiten Quartal des Jahres auf der Stelle getreten, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt gab. Was natürlich auch gleichzeitig bedeutet, das die Beschäftigten in Deutschland nicht mehr Geld in der Tasche haben.

Denn vielmehr richtig ist sogar genau das Gegenteil der Fall. Denn seit Anfang des laufenden Jahres frisst die Inflation die Lohnsteigerungen auf.

So sank im ersten Quartal 2013 der Reallohnindex bereits um 0,1 Prozent. Das ist aber noch lange nicht alles. Denn hauptverantwortlich für die sich nahezu in Balance befindliche Statistik ist die Tatsache, dass die Bruttomonatsverdienste geringfügig Beschäftigter angestiegen sind. Denn seit dem 01.01.2013 wurde die Verdienstgrenze bei geringfügig entlohnten Beschäftigten von 400 Euro auf 450 Euro angehoben.

Im Vergleich dazu erhöhten sich die Einkommen der Vollzeitbeschäftigten lediglich um 1,2 Prozent, die der Teilzeitbeschäftigten um 2,6 Prozent.

So verdiente ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer in Deutschland im zweiten Quartal 2013 ohne Sonderzahlungen durchschnittlich 3.447 Euro brutto im Monat. Die höchsten Durchschnittsverdienste erhielten die Vollzeitbeschäftigten bei Banken und Versicherungen mit 4.535 Euro, in der Energieversorgung mit 4.522 Euro sowie im Bereich Information und Kommunikation mit 4.485 Euro. Der niedrigste durchschnittliche Bruttomonatsverdienst wurde im Gastgewerbe 2.013 Euro gezahlt.

Das bedeutet zusammen gefasst erstens: Wer weniger Geld hat kann auch nicht mehr ausgeben und zweitens: Die Durchschnittverdienste der Beschäftigten sinken deutschlandweit und der Niedriglohnsektor steigt und schönt damit natürlich das Gesamtbild, dass uns die Regierung seit geraumer Zeit vorgaukelt.

Armut trotz Arbeit

Duisburg, 25. Juni 2012

Duisburg, 12. Juli 2012

Der Aufschwung hat in Deutschland den Arbeitsmarkt belebt. Besonders im
vergangenen Jahr sind zwischen Flensburg und Berchtesgaden viele neue
Arbeitsplätze entstanden, doch trotzdem reicht das Einkommen bei vielen
unserer Mitbürger nicht zum Leben aus.

Nach einer aktuellen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ist die Zahl der Haushalte mit mindestens einem erwerbstätigen Hartz-IV-Bezieher von 2007 bis 2011 stark angestiegen. In den neuen Bundesländern kletterte sie um elf, in den alten Bundesländern gleich um 14 Prozent an.

Regionale Unterschiede kennzeichnen dieses Bild. So sind in Brandenburg, Sachsen und Thüringen rund ein Drittel aller erwerbsfähigen Hilfeempfänger auch erwerbstätig, in Mecklenburg-Vorpommern sank dagegen die Quote leicht. In den alten Bundesländern sind rund 29 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger zwischen 15 und 64 Jahren ebenfalls in Arbeit. Besonders dramatisch ist die Situation in der Bundeshauptstadt Berlin. Hier stieg die Quote der Hartz-IV-Bezieher, die einen Arbeitsplatz haben um 20 Prozent, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen (NRW) mit 18,5 Prozent sowie Bremen mit 16,5 Prozent und Hessen mit 15,3 Prozent.

Damit ist auch eines klar: Hartz-IV ist mit Sicherheit nicht nur ein Hilfssystem für Fürsorgebedürftige, sondern eben auch immer öfter ein Unterstützungsmotor für Menschen, die mit ihrem Einkommen die täglichen Notwendigkeiten nicht bestreiten können und ihre Familie nicht ernähren können.

Das allein hat die Haushalte 2010 rund vier Milliarden an Unterstützungsgeld gekostet. Im Durchschnitt bekommen so hilfsbedürftige Familien rund 330 Euro „Wohngeld“ sowie 600 Euro an weiteren Zuschüssen vom Staat. Wie gesagt, Menschen die von ihrer Arbeit bzw. ihrem „Verdienst“ nicht existieren können.

Der Niedriglohnsektor lässt grüßen und zeigt sein ganz hässliches Gesicht. Die Menschen in Brot und Lohn und weg von der Straße zu bekommen, um einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen ist eine Seite der Medaille, die Menschen von ihrem Einkommen auch Leben lassen zu können ist ganz sicher die andere und mindestens genau so wichtigere.