Unternehmen engagiert in beruflicher Weiterbildung

Duisburg, 28. Juli 2017

Duisburg, 03. August 2017

Das Engagement deutscher Unternehmen an Weiterbildungsmaßnahmen zur Qualifizierung ihrer eigenen Beschäftigten ist in den letzten Jahren stark angestiegen und das sogar deutlich. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden bekannt gab haben 2015 77 Prozent aller deutscher Betriebe und Unternehmen Weiterbildungsmaßnahmen genutzt. 2010 waren es noch vier Prozent weniger.

Vor zwei Jahren boten 62 Prozent der Unternehmen die klassische Form von Weiterbildungsmaßnahmen mit Lehrveranstaltungen in Form von Lehrgängen, Kursen und Seminaren an.

74 Prozent der Unternehmen setzten andere Formen der betrieblichen Weiterbildung ein wie etwa Informationsveranstaltungen, Job-Rotation und selbstgesteuertes Lernen beispielsweise durch E-Learning.

Das sind die zentralen Ergebnisse der Fünften Europäischen Erhebung über die berufliche Weiterbildung in Unternehmen, die in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sowie in Norwegen und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien durchgeführt wurde. In Deutschland wurden dafür rund 12.000 Unternehmen mit zehn und mehr Beschäftigten aus nahezu allen Wirtschaftsbereichen befragt.

Das Weiterbildungsangebot ist dabei vor allem abhängig von der Größe der Betriebe. Bei Unternehmen mit zehn bis 19 Beschäftigten bot mit 53 Prozent über die Hälfte Lehrveranstaltungen an, bei Betrieben mit 1.000 und mehr Beschäftigten waren es sogar schon 96 Prozent.

Im Durchschnitt verbrachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 22 Stunden im Jahr in Lehrgängen, Kursen oder Seminaren. Bei knapp zwei Drittel mit 63 Prozent der Teilnahmestunden handelte es sich um interne Lehrveranstaltungen, bei über einem Drittel mit 37 Prozent um externe Lehrveranstaltungen.

Je teilnehmender Person entstanden den Unternehmen, die Lehrveranstaltungen anboten, Kosten in Höhe von 1.793 Euro. Die Weiterbildungskosten je Beschäftigten lagen in Unternehmen mit Lehrveranstaltungen bei 801 Euro.

Der mit Abstand größte Teil der Kosten der Unternehmen für Weiterbildungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter entstand mit 47 Prozent auf den Posten Personalausfallkosten, dazu entfielen 31 Prozent auf Zahlungen und Gebühren an Weiterbildungsanbieter sowie auf Kosten für externes Weiterbildungspersonal in internen Veranstaltungen.   

Große Unterschiede im Deutschen Weiterbildungsatlas

Duisburg, 30. Juli 2016

Duisburg, 18. August 2016

Lebenslanges Lernen ist für viele keine Frage sondern gelebte Realität, die Beteiligung an Weiterbildungsmaßnahmen fällt jedoch häufig sehr niedrig aus. Deutschlandweit wird das Thema berufliche oder allgemeine Weiterbildung sehr unterschiedlich behandelt. Der aktuelle Deutsche Weiterbildungsatlas der Bertelsmann Stiftung für Kreise und Städte hat diese Thematik untersucht.

So nimmt jeder achte Deutsche der 25 Jahre oder älter ist und damit 12,3 Prozent wenigstens einmal pro Jahr an einer Weiterbildungsmaßnahme teil. Das kann sowohl ein beruflicher Lehrgang sein oder auch ein Sprachkurs.

Große Unterschiede bestehen allerdings in den Weiterbildungsquoten der einzelnen Bundesländer. So hat Baden-Württemberg mit einer Beteiligung von 14,8 Prozent gefolgt von Hessen mit 14,6 Prozent 2013 die höchsten Weiterbildungsquoten. Dagegen haben Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland mit gerade einmal 10,4 Prozent die niedrigsten Beteiligungsquoten vorzuweisen.

Hauptgrund für die regionalen Unterschiede ist nach Meinung der Forscher des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) in den unterschiedlichen Sozial- und Wirtschaftsstrukturen zu finden, das etwa bei einem Drittel liegt. Dazu führen strukturelle Vorteile, wie eine hohe Qualifikation der Bevölkerung und eine gute wirtschaftliche Lage, häufig dazu, dass sich anteilsmäßig mehr Menschen weiterbilden.

Allerdings sollen auch zwei Drittel der Unterschiede in der Qualität des Weiterbildungsangebotes zu finden sein. Das Potenzial der Qualität des Weiterbildungsangebotes der verschiedenen Bundesländer macht demnach die größten Unterschiede aus.

So macht Berlin nach Meinung der Forscher das wenigste daraus, gefolgt von Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Während Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz auf der anderen Seite das meiste aus ihrem Potenzial ausschöpfen.