Duisburg, 07. April 2016
Die Voraussetzungen für den NRW-Ausbildungsmarkt könnten kaum besser sein. Weniger Bewerber und mehr Ausbildungsplätze wurden nach Informationen der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) Düsseldorf im letzten halben Jahr gemeldet. Das Zeugnis konnte allerdings für den Ausbildungsmarkt an Rhein und Ruhr kaum schlechter ausfallen.
Von allen deutschen Bundesländern weist Nordrhein Westfalen (NRW) die schlechteste Bilanz aus. So standen 102.730 Bewerbern lediglich 87.229 Ausbildungsplätze gegenüber.
„Wir dürfen uns mit dieser Halbjahresbilanz nicht zufrieden geben. Die Beratungsfachkräfte werden noch einmal alles daransetzen, das Ausbildungsangebot zu vergrößern. Im Münsterland und in Südwestfalen, zwei gut laufenden Arbeitsmärkten, zeigt sich der Fachkräftebedarf in einem Zuwachs bei den Ausbildungsstellen. Nur in diesen Regionen ist das Ausbildungsangebot größer als die Nachfrage. Besonders kritisch bleibt die Situation im Ruhrgebiet und im Bergischen Land“, stellte Christiane Schönefeld, Chefin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit treffend fest.
Da hilft es auch nicht und macht es auch nicht besser, dass Berlin eine ähnlich negative Bilanz aufweisen kann, wie im Land an Rhein, Lippe und Ruhr. Momentan suchen noch 58.757 Bewerber eine Lehrstelle, dagegen sind 51.627 Lehrplätze immer noch unbesetzt.
Kurios dabei, dass sich die Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber immer weiter erhöht. So erhöhte sich der Anteil mit Fachhoch- und Hochschulreife mit 34.077 Personen von 32,6 Prozent auf 34 Prozent. Dagegen sank der Anteil der Bewerber mit Haupt- und Realschulabschluss von 63.581 Personen im Vergleich zu 2015 von 63,3 Prozent auf 61,9 Prozent.
Auf 100 Bewerberinnen und Bewerber im Schnitt stehen 85 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Damit ist zwar die Schere zwischen Angebot und Nachfrage ein wenig enger geworden, aber tatsächlich ist die Unterdeckung immer noch viel zu groß.