Duisburg, 08. Oktober 2015
Starke Arbeitskräftenachfrage und sinkende Arbeitslosigkeit prägten den Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen (NRW) Ende September. Nach Information der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) aus Düsseldorf waren an Rhein und Ruhr 730.975 Personen arbeitslos gemeldet, 19.345 weniger als noch im August. Das Ruhrgebiet und insbesondere Gelsenkirchen und Duisburg bleiben die Sorgenkinder.
Die Arbeitslosenquote ging im Vergleich zum Vorjahr 2014 um 0,3 auf derzeit 7,8 Prozent zurück.
„Der NRW-Arbeitsmarkt ist unverändert in einer guten Verfassung: steigende Beschäftigung, lebhafte Arbeitskräftenachfrage und sinkende Arbeitslosigkeit. Das wird auch bis zum Winter so bleiben. Die große Zahl von Flüchtlingen wird allerdings den Arbeitsmarkt und die Arbeitsmarktpolitik zunehmend vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Unsere Aufgabe ist es, die Chancen der Zuwanderung für den NRW-Arbeitsmarkt zu nutzen und die Risiken zu begrenzen. Das bedeutet auch, dass wir unvermindert in die Beratungs-, Qualifizierungs- und Vermittlungsarbeit für inländischen Arbeitslose und Ausbildungsplatzbewerber investieren, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind,“ prognostizierte Christiane Schönefeld, Chefin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, die Erwartungen der Düsseldorfer für den Arbeitsmarkt bis zum Jahreswechsel.
Nach Meinung der Düsseldorfer Arbeitsmarktexperten hat die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften stark angezogen. Im September wurden den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 42.684 Arbeitsplätze zur Besetzung gemeldet. Gegenüber dem September des vergangenen Jahres waren das knapp 5.000 Angebote oder 13,2 Prozent mehr. Zum Monatsende waren noch 123.699 Arbeitsplätze unbesetzt, 16.651 oder 15,6 Prozent mehr als 2014.
Deutlich verbessert hat sich die Situation am Arbeitsmarkt bei den unter 25-Jährigen entwickelt. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften hat sich deutlich verbessert, die Berufsausbildungen sind bereuts gestartet. Mit 66.393 Arbeitslosen unter 25-Jährigen lag die Zahl um 5.960 oder um 8,2 Prozent niedriger als im August und um 4.748 oder um 6,7 Prozent niedriger als im September 2014.
Etwas abgenommen hat die Langzeitarbeitslosigkeit. 323.777 Personen oder 44,3 Prozent der Arbeitslosen insgesamt gelten als Langzeitarbeitslose, da sie schon ein Jahr und länger erfolglos den Wiedereinstieg in eine Beschäftigung versuchen. Gegenüber dem August sind das 2.642 Personen weniger, gegenüber dem Vorjahr 6.223 Langzeitarbeitslose weniger.
In allen regionalen Arbeitsmärkten und in allen Agenturbezirken sank die Arbeitslosigkeit gegenüber dem August. Auch im Vergleich zum September 2014 zeigen die regionalen Arbeitsmärkte sinkende Arbeitslosigkeit. Den relativ niedrigsten Rückgang gegenüber dem Vorjahr weist das Ruhrgebiet mit einem Rückgang von 0,7 Prozent aus. Mit 10,8 Prozent liegt aber auch im Revier die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte unter der des Vorjahres.
In Gelsenkirchen mit einer Zunahme von 5,2 Prozent und in Duisburg mit einem Plus von drei Prozent liegt die Arbeitslosigkeit bereits deutlich über dem Vorjahresstand. Hier werden mit 12,7 Prozent bzw. 13,1 Prozent auch die landesweit höchsten Arbeitslosenquoten errechnet.