Duisburg, 14. April 2015
Sinnvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit ist den meisten Arbeitnehmern in Deutschland wichtiger als die Bezahlung. Das ist das zentrale Ergebnis einer Langzeitstudie des Schmalenbach Instituts für Wirtschaftswissenschaften der Fachhochschule Köln. In der siebenjährigen Befragung wurden rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 30 mittelständischen Unternehmen interviewt.
Befragt wurden vor allem Fachkräfte aus kaufmännischen und technischen Berufen der deutschen, mittelständischen Wirtschaft sowie aus dem Sozial- und Gesundheitswesen. Gute Bezahlung und die Sicherheit des Arbeitsplatzes landeten allerdings direkt danach auf den nächsten Plätzen.
Rund drei Viertel aller Beschäftigten würden auf jeden Fall oder mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einmal eine Tätigkeit beim derzeitigen Arbeitgeber anstreben. Allerdings behauptet fast jeder Dritte der Befragten auch, dass die Belegschaft sich nicht mit dem eigenen Unternehmen identifizieren kann.
Für rund 70 Prozent der Befragten war eine sinnvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit das wichtigste am Job. An zweiter und dritter Stelle stehen in Wirtschaftsunternehmen die Bezahlung mit 60 Prozent und die Sicherheit des Arbeitsplatzes mit 52 Prozent. In sozialen und Gesundheitsberufen liegen die genannten Komponenten mit rund 50 Prozent gleichauf.
Auffallend bei der Befragung waren Kritikpunkte an der derzeitigen Arbeitssituation. So gaben 41 Prozent an hohe Angst vor einem Arbeitsplatzverlust zu haben. Auch der relativ hohe Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Distanz und Misstrauen gegenüber der Geschäftsführung wahrnehmen, deutet darauf hin, dass das Management Mitarbeiternähe vermissen lässt.
Als Störfaktoren bei der eigenen Arbeit werden in Wirtschaftsunternehmen von rund einem Drittel der Beschäftigten Arbeits- und Termindruck sowie die Arbeitsbelastung problematisiert. Hinzu kommen Störungen bei der Arbeit, fehlende Informationen sowie umständliche Arbeitsprozesse, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als verbesserungswürdig erachtet werden.