Tolles Finale der hungrigen Zebras

Duisburg, 20. Mai 2013

Duisburg, 20. Mai 2013

Klasse! Der MSV Duisburg hat im letzten Saisonspiel trotz aller finanziellen Schwierigkeiten das Heimspiel gegen den SC Paderborn in einer turbulenten Partie mit 3:2 (1:1) für sich entschieden.

Vor 13.427 Zuschauern wurde es dabei schon vor dem Spiel beim Abschied zahlreicher Spieler emotional. Und auch die Partie sollte keinen Besucher enttäuscht nach Hause gehen lassen. Mit 28 Zählern in der Rückrunde stellen die Zebras zudem die viertbeste Rückrundenmannschaft.

Sommerfussball in Duisburg. Die Partie begann furios, und mit anfänglich extrem offensivfreudigen Ostwestfalen. Immer wieder agierten die Paderborner über die rechte Seite, und kamen zu frühen Torchancen. Brückner (4.), Saglik (6.) und Yilmaz (7.) gingen jedoch verschwenderisch mit den Gelegenheiten um. Erst nach knapp zehn Minuten erwachte das Runjaic-Team, und der ansonsten schwache Sascha Dum verfehlte den Kasten knapp (11.). Nur wenige Sekunden später schepperte es richtig im Gebälk. Timo Perthel nahm sich ein Herz, und nagelte das Leder aus 25 Metern Entfernung in den Giebel. Ein Traumtor in der 12. Spielminute.

Der SCP brauchte ein paar Minuten um den Rückstand zu verdauen, kam dann aber zügig zum Ausgleich. Über Brückner, Yilmaz und Saglik gelang der Ball an den langen Pfosten, wo Kachunga nur noch eindrücken musste (20.). Ein kollektiver Tiefschlaf der Meidericher. Nun ging es weiter munter, und ohne Defensivabsicherung, in beide Richtungen. Sören Brandy scheiterte mit einem feinen Heber an Kruse (33.), auf der Gegenseite rettete Felix Wiedwald gleich zweimal in letzter Not gegen Kachunga (36./45.).

Die zweite Halbzeit begannen die Meideicher mit Julian Koch anstelle des indisponierten Ibertsberger. Und es ging zunächst nur in eine Richtung. Koch (48.) und Jurgen Gjasula (50.) scheiterten jedoch an SCP-Keeper Kruse. Doch der MSV legte nach. Ein unglücklich aussehnder Pass landete doch noch bei Daniel Brosinski, und dessen zunächst unglücklich aussehender Schuss mündete in einen berechtigten Strafstoß. Kapitän Branimir Bajic übernahm die Verantwortung, und brachte die Zebras erneut in Führung (60.). Acht Minuten später verfehlte Gjasula nur knapp die Entscheidung.

Und dann lief auf einmal alles gegen den MSV. Zunächst verwandelte Mario Vrancic (70.) einen direkten Freistoß in die Duisburger Maschen, wobei die aufgestellte Mauer doch sehr optimistisch aus Duisburger Sicht aufgestellt wurde. Nur wenige Momente später ging der Kapitän als Erster über Bord. Nach einem Laufduell mit Mahir Saglik entschied Schiedsrichter Florian Meyer auf Notbremse, und schickte Bajic unter die hoffentlich warme Dusche.

MSV-Erfolgstrainer Kosta Runjaic reagierte, und brachte mit Bollmann einen zusätzlichen Verteidiger. Pustekuchen. Der MSV spielte trotz Unterzahl weiter nach vorne, und belohnte sich schließlich selbst. Ausgerechnet der Ex-Paderborner Sören Brandy erzielte den Siegtreffer. Nachdem er zuerst gegen Kruse scheiterte, traf das Duisburger „Kampfschwein“ aus spitzem Winkel spektakulär in die Kiste (77.).

Die letzten zehn Minuten waren dann eine einzige Feier. Die MSV-Fans huldigten ihr Team, und Daniel Brosinski verpasste in seinem letzten Einsatz die entgültige Entscheidung (90.). Schließlich blieb es beim nicht unverdienten Heimsieg für den MSV Duisburg, der damit mit 43 Punkten den elften Tabellenplatz belegt. Eine turbulente Saison geht zu Ende, doch das zittern geht zunächst weiter. Ein großes Lob geht zumindest an die Fans vom MSV Duisburg, die ihrem Team zu jeder Zeit die nötige Unterstützung entgegen brachten.

MSV Duisburg: Wiedwald, Bajic, Brosinski, Gjasula, Brandy, Sukalo, Wolze (73. Bollmann), Ibertsberger (46. Koch), Dum (66. Baljak), Bomheuer, Perthel.

SC Paderborn 07: Kruse, Wemmer, Ziegler, Strohdiek, Bertels, Demme (88. Palionis), Vrancic (80. Zeitz), Kachunga, Brückner, Yilmaz (66. Hofmann), Saglik.

Tore:
1:0 (12.) Perthel
1:1 (21.) Kachunga
2:1 (60.) Bajic (FE)
2:2 (70.) Vrancic
3:2 (77.) Brandy 

Gelbe Karten: Ibertsberger, Sukalo, Brandy, Perthel, Strohdiek, Vrancic

Schiedsrichter:
Florian Meyer

Zuschauer:
13.427.