Duisburg, 05. März 2015
In Deutschland wird so viel gearbeitet wie fast noch nie zuvor. Im gerade abgelaufenen Jahr 2014 haben die Arbeitstätigen deutschlandweit über 58 Milliarden Arbeitsstunden absolviert, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mitteilte. Sowohl bezahlte als auch unbezahlte Überstunden haben deutlich zugenommen.
Lediglich 1992 wurde diese Marke mit 59,9 Milliarden Arbeitsstunden noch überboten. Im Durchschnitt nahm die Erwerbstätigkeit um rund 0,9 Prozent zu, insgesamt wurden 42,7 Millionen Erwerbstätige gezählt. Damit wurde eine neue Bestmarke aufgestellt.
Jeder Erwerbstätige arbeitete im Durchschnitt 1.371 Stunden und somit 0,6 Prozent mehr. Bei Selbständigen und deren Familienangehörigen wurden sogar durchschnittlich 1.973 Stunden gezählt, Arbeitsnehmer dagegen arbeiteten im Durchschnitt 1.302 Stunden.
Kein Grund für den Anstieg der Mehrarbeitszeit deutschlandweit ist der Krankenstand, der konstant bei 3,8 Prozent verblieben ist. Die Kurzarbeit hat abgenommen und liegt mit rund 93.000 unter dem Stand von 2013, wo 124.000 Personen in Kurzarbeit gezählt wurden.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) macht das Guthaben auf den Arbeitszeitkonten als hauptverantwortlichen Grund für den Anstieg der Arbeitszeit aus.
Geleistete Überstunden hatten aber ebenso ihren Anteil an der Zunahme der Arbeitszeit. So wurden 2014 bei den Beschäftigten rund 21,1 bezahlte Überstunden errechnet, 1,1 mehr als im Vergleich zum im Vorjahr. Unbezahlte Überstunden wurden im Schnitt 27,8 pro Arbeitnehmer geleistet, 0,6 Stunden mehr als noch 2013.