Duisburg, 16. Mai 2017
Die momentane Situation am Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist schwierig, aus Sicht der BA zumindest „unausgewogen“. Momentan stehen 111.347 Bewerberinnen und Bewerber nur 91.054 freie, unbesetzte Lehrstellen im Angebot zur Verfügung. Besonders im Ruhrgebiet gibt es eine deutliche Unterdeckung, aber nicht nur dort.
Nur im Münsterland und in Südwestfalen gab es bisher mehr freie Stellen als Bewerber.
„Auch in diesem Jahr ist die Zahl der Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen höher als die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze. Schon jetzt ist die Nachfrage nach Fachkräften in NRW sehr hoch. Der beste Weg, die richtige Fachkraft zu finden, ist in die Ausbildung zu investieren. Vielleicht gibt es in gut erreichbaren Nachbarstädten freie Plätze in der gewünschten Ausbildung. Wir empfehlen Bewerberinnen und Bewerbern auch, Alternativen zu prüfen. Es gibt viele Berufe, die ähnliche Anforderungen und Inhalte haben wie der Wunschberuf. In vielen Fällen kann auch die Berufsberatung helfen, eine passende Alternative zu entdecken. Oft kennen die Jugendlichen interessante Berufe nicht. Hier liegt eine weitere Chance zum Start in den Job“, fasste Christiane Schönefeld, Chefin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit die derzeitige Lage am Ausbildungsmarkt zusammen.
Im Vergleich zum April 2016 suchen sogar noch 2.140 junger Menschen mehr eine Lehrstelle. Im Durchschnitt entfallen derzeit auf 100 Bewerberinnen und Bewerber 82 Ausbildungsstellen. Bisher haben schon 22.064 junger Menschen einen Ausbildungsplatz sicher, 56.719 von ihnen sind dagegen noch auf der Suche.
Dabei haben sich sogar für viele die Voraussetzungen noch verbessert. Mehr Bewerber verfügen heute über eine Fachhochschulreife oder eine allgemeine Hochschulreife als noch im Vorjahr. Rund ein Viertel der Bewerber ist sogar älter als 25 Jahre. Dazu zählen einerseits Hochschulabbrecher aber andererseits auch geflüchtete Menschen.
In Ostwestfalen-Lippe mit einem Verhältnis von 100 zu 82 und im Rheinland 100 zu 84, im Bergischen Land 100 zu 70 und im Ruhrgebiet mit 100 zu 67 sind die Chancen nach Meinung der Regionaldirektion derzeit ungünstiger.