Die Corona-Pandemie stellt den Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen (NRW) weiterhin vor besondere Herausforderungen. So wurden von Unternehmen landesweit 88.670 Ausbildungsplätze gemeldet, 4.298 oder 4,6 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf vermeldete. Gesunken ist auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber. Bis Ende April meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit 86.101 junge Menschen – 7.259 oder 7,8 Prozent weniger als vor zwölf Monaten.
Bei den unbesetzten Ausbildungsstellen gab es im Vergleich zum Vorjahr bis Ende April einen Rückgang um 5.266 Stellen oder 9,6 Prozent. Landesweit galten damit im April noch 49.577 Ausbildungsstellen als unbesetzt. Die Zahl der unversorgten Jugendlichen ist im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 Prozent oder 4.577 Personen auf 43.216 junge Menschen zurückgegangen. Rechnet man die Jugendlichen hinzu, die zwar noch keinen Ausbildungsplatz finden konnten, dafür aber schon eine Alternative im Blick haben, suchen derzeit noch 52.741 junge Menschen einen Ausbildungsplatz.
Auffällig ist nach wie vor die regionale Verteilung von Ausbildungsangeboten: Landesweit kommen 103 Ausbildungsangebote auf 100 Bewerberinnen und Bewerber. Während im Ruhrgebiet 86 Stellen auf 100 Jugendliche kommen, liegt das Verhältnis in Südwestfalen bei 148 und im Münsterland bei 147 Stellen auf 100 Bewerberinnen und Bewerber.
„Gerade jetzt lohnt es sich, sich aktiv für eine Ausbildung zu interessieren, sich beraten zu lassen und zu bewerben. In vielen Branchen fehlen Bewerberinnen und Bewerber, es gibt noch viele freie Angebote, viele Unternehmen suchen händeringend nach Azubis, da sie wissen, dass ihnen schon in naher Zukunft der Nachwuchs an Fachkräften fehlen wird“ bilanzierte Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit die momentane Situation am Ausbildungsmarkt an Rhein, Ruhr und Lippe.