Vorurteile gegen Hartz-IV Empfänger weit verbreitet

Duisburg, 20. Oktober 2012

Duisburg, 26. Oktober 2012

Wer kennt sie nicht oder hat sie
selber schon mal geäußert – Vorurteile gegen Hartz-IV Empfänger. In der
deutschen Bevölkerung sind solche undifferenzierten Meinungen jedenfalls
weit verbreitetet.

Das bestätigt eine Umfrage des renommierten Allensbach-Instituts, das 1.558 Personen ab 16 Jahren in Deutschland zu ihren Einstellungen gegenüber Langzeitarbeitslosen befragt hat.

So denken 57 Prozent der Deutschen, das Hartz IV-Empfänger wären bei der Arbeitsuche zu wählerisch und halten Langzeitarbeitslose für schlecht qualifiziert. Über die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass Langzeitarbeitslose überhaupt nicht aktiv nach Arbeit suchen und nichts zu tun haben. Rund 40 Prozent glauben, Hartz IV-Empfänger wollen nicht arbeiten.

Die Untersuchung wurde von der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg in Auftrag gegeben, die sich vehement gegen diese geäußerten und weit verbreiteten Vorurteile zur Wehr setzt. Nach Meinung der BA haben die Vorurteile kaum etwas mit der Realität zu tun.

Des weiteren glauben die Arbeitsmarktexperten, dass es gerade diese Vorurteile sind, die verhindern, dass Langzeitarbeitslose nur schwer in die Berufswelt zu vermitteln sind. Deswegen strebt die BA danach die Vorurteile schnellst möglichst abzubauen.

Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der BA macht aus seiner Meinung zu den Vorbehalten keine Mördergrube:“Die Allensbach-Umfrage zeigt, dass sich in der Bevölkerung Irrtümer gegenüber Hartz IV-Empfängern leider hartnäckig halten. Der vermeintliche Makel „Hartz IV“ und die damit verbundenen Vorbehalte gegenüber Arbeitsuchenden erschwert die Vermittlung ins Berufsleben erheblich. Natürlich haben wir in der Grundsicherung nicht nur Olympioniken. Es sind Menschen mit Brüchen in der Erwerbsbiografie, mit Ecken und Kanten. Aber genau das kann sie auch interessant für Unternehmen machen. Der Großteil von ihnen ist hoch motiviert und verdient eine zweite Chance. Ziel muss es daher sein, diese Vorurteile abzubauen und über die Potenziale von Langzeitarbeitslosen aufzuklären“, stellt sich Alt den Vorurteilen entgegen und unterstreicht, wie wichtig die aktuelle Jobcenter-Kampagne „Ich bin gut“ ist, mit deren Hilfe gerade eben diese Vorurteile abgebaut werden sollen.