Weniger Bewerber bei mehr Stellen auf dem Ausbildungsmarkt Nordrhein-Westfalens

Duisburg, 05. April 2015

Duisburg, 15. April 2015

Sechs Monate nach Start des statistischen Berichtjahres zum Ausbildungsjahr zieht die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf ein erste Bilanz. Das Fazit der Arbeitsmarktexperten ist klar und deutlich: Deutlich mehr Bewerber treffen auf etwas mehr Lehrstellen. Die entstandene Lücke schließt sich langsam.

Die Bewerberzahlen haben abgenommen, was dazu führt, dass sich die Lücke auf dem NRW-Ausbildungsmarkt nach Einschätzung der BA zumindest rechnerisch verringert hat. Regionale Unterschiede machen sich dabei immer deutlicher bemerkbar.

104.483 Jugendliche meldeten sich in den vergangenen sechs Monaten bei Arbeitsagenturen und Jobcentern in NRW auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, 3.560 oder 3,3 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Die Betriebe meldeten im gleichen Zeitraum landesweit 83.808 Ausbildungsplätze, 649 oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Nahezu drei Viertel aller Bewerberinnen und Bewerber haben einen mittleren oder höheren Bildungsabschluss.

Die BA erwartet für 2015 übrigens mehr Ausbildungsplätze: „Dies nützt beiden Seiten. Die Betriebe sichern mit Ausbildungsplätzen ihren Fachkräftebedarf der Zukunft. Für die jungen Menschen bedeutet Ausbildung den Einstieg ins Berufsleben und den ersten Schritt zur Fachkraft. Jugendliche und ihre späteren Ausbildungsbetriebe werden bei Bedarf durchgehend von der Schule über den erfolgreichen Ausbildungsabschluss bis zur Integration in den Arbeitsmarkt begleitet. Zum Programm gehören außerdem spezielle Ausbildungsakquisiteure, die in Regionen mit einem schwierigen Ausbildungsmarkt gezielt zusätzliche Lehrstellen für schwächere Jugendliche einwerben“, kommentierte Christiane Schönefeld, Chefin der Bundesagentur für Arbeit in NRW, die Halbzeitbilanz.

Insgesamt haben die Stellenangebote zugenommen. Vor allem werden auch weiterhin kaufmännische Berufe von den Jugendlichen gesucht. Die meisten noch offenen Stellen gibt es den Berufsbildern Verkäufer/-in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau Büromanagement, Fachkraft für Lagerlogistik sowie Bankkaufmann/-frau.

Betriebe, Verwaltung und überbetriebliche Träger meldeten in den vergangenen sechs Monaten 83.808 Ausbildungsplatzangebote, 649 oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 82.563 davon waren betriebliche Lehrstellenangebote, 739 oder 0,9 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Das außerbetriebliche Lehrstellenangebot sank dagegen um 90 oder 6,7 Prozent auf 1.245 Plätze. 51.219 Ausbildungsplätze waren im März noch unbesetzt, 937 oder 1,9 Prozent mehr als im März 2014.