Duisburg, 15. Juni 2015
Der Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen ist in Bewegung. 117.620 Jugendliche haben sich bis Mai bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern um einen Ausbildungsplatz beworben. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist die Anzahl der Bewerber rückläufig. 3.000 Ausbildungsstellen sollen 2015 zusätzlich geschaffen werden.
92.366 Ausbildungsplätze sind derzeit von den Unternehmen, Trägern und Verwaltungen aktuell gemeldet wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf mitteilte. Die Regionaldirektion beabsichtigt drei Prozent mehr Ausbildungsplätze, als noch im vergangenen Jahr anbieten zu können. Insgesamt sollen es 3.000 zusätzliche Ausbildungsstellen werden.
„Nach den Vereinbarungen, die wir vergangene Woche mit allen Partnern im NRW- Ausbildungskonsens getroffen haben, soll die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze bis September deutlich steigen – um gut drei Prozent.Das gemeinsame Ziel ist es, so bis zu 3000 zusätzliche Ausbildungsverträge in diesem Jahr zu gewinnen. Beide Seiten profitieren davon: Die Jugendlichen, weil sie mit mehr Ausbildungsplatzmöglichkeiten und besseren Perspektiven für einen Einstieg in die duale Ausbildung rechnen können. Die Arbeitgeber investieren in die Zukunft ihres Unternehmens, in dem sie ihren Fachkräftenachwuchs über die Ausbildung im eigenen Betrieb gewinnen“ stellte Christiane Schönefeld, Chefin der Bundesagentur für Arbeit in NRW zur aktuellen Situation auf dem Ausbildungsmarkt im bevölkerungsreichsten Bundesland fest.
Zum heutigen Stand suchen 44 Prozent aller Bewerberinnen und Bewerber suchen noch einen Ausbildungsplatz. Bereits ein Viertel der Bewerber hat dagegen schon einen Ausbildungsvertrag unterschrieben.
Das Qualifikationsniveau der Bewerberinnen und Bewerber bleibt auch zwei Jahre nach dem doppelten Abiturjahrgang hoch: Im Mai hatten nahezu drei Viertel und damit 73,5 Prozent aller Gemeldeten mindestens die Fachoberschulreife.
Landesweit warten noch 43.000 freie Ausbildungsplätze auf Bewerber. Ausbildungsmöglichkeiten bestehen noch in nahezu allen Berufen, dabei gilt: Je mehr Ausbildungsplätze gemeldet werden, desto mehr sind in der Regel noch verfügbar. Die beliebtesten Ausbildungsberufe sind Verkäufer/in, Kaufmann/frau im Einzelhandel und Kaufmann/frau im Büromanagement.
Weniger erfreulich dagegen: Berufe, in denen bereits heute ein hoher Fachkräftebedarf besteht, bieten zum Teil weniger Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahr an. Angesichts der Tatsache, dass in den kommenden 10 Jahren NRW-weit nahezu eine Million Arbeitskräfte den Ruhestand gehen werden und es zugleich rund sieben Jahre dauert, bis aus einem Azubi eine Fachkraft geworden ist, wird die Entwicklung die Engpässe in diesen Berufen weiter verschärfen.