Zebras erkämpfen sich den ersten Punkt

Duisburg, 16. August 2015

Duisburg, 16.August 2015

 

Der MSV Duisburg hat sich den ersten Punkt in der zweiten Bundesliga erkämpft. Nach einer indiskutablen ersten Halbzeit reichte es dank eines späten Doppelschlages doch noch zu einem schmeichelhaften 2:2 (0:2)-Unentschieden gegen Mitaufsteiger Arminia Bielefeld. Ob der Punkt den Zebras aber wirklich weiterhilft, werden die nächsten Auftritte zeigen.

MSV-Trainer Gino Lettieri nahm nach dem verheerenden Pokalaus gegen den FC Schalke lediglich zwei Veränderungen vor. Für Steffen Bohl und Dennis Grote rückten die zuletzt angeschlagenen Tim Albutat und Martin Dausch in die Startelf. Bei strömendem Regen gingen die Zebras durchaus zuversichtlich in die Partie gegen den Mitaufsteiger aus Ostwestfalen. Dies sollte sich aber leider relativ schnell ändern.

 

Die Gäste aus Bielefeld begannen nämlich sehr forsch gegen behäbige Zebras. Es dauerte nur sechs Minuten bis zum ersten Gästejubel. Müller lupfte den Ball von links in die Mitte, Christopher Nöthe bugsierte das Leder per Bogenlampe über den irgendwo im Strafraum herumirrenden Ratajczak ins Netz. Wie in den beiden vorangegangenen Heimspielen musste der MSV einen frühen Rückstand hinnehmen.

 

Die von Norbert Meier trainierten Gäste präsentierten sich auch in der Folge als technisch und taktisch überlegenes Team. Bei den Zebras gelang dagegen überhaupt nichts. So agierte die Arminia clever, und ließ die Meidericher dank zahlreicher Missverständnisse und Ungenauigkeiten nicht in die Partie finden. Gerade die Außenverteidiger Feltscher und Wolze ließen immer wieder Freiräume, die die Bielefelder auch gerne für sich beanspruchten. Nach 20 Minuten scheiterte Schuppan aber freistehend an Ratajczak.

 

Fünf Minuten später sah Ratajczak dann aber wieder aus wie ein begossener Pudel. Florian Dick zirkelte einen Freistoß in Richtung Torwartecke, Ratajczak verspekulierte sich, und die Arminia durfte zum zweiten Mal jubeln (25.). Ein rabenschwarzer Tag für den MSV-Keeper.

 

Wer nun dachte, der MSV würde aufwachen, wurde bitter enttäuscht. Hinten stand die Defensive schlecht, im Mittelfeld lief nichts zusammen, und zu ernsthaften Anspielen in der Offensive kam es erst gar nicht. Müller verpasste freistehend vor Ratajczak die endgültige Entscheidung (32.). Der MSV konnte sich nach einer katastrophalen Halbzeit glücklich schätzen, nicht noch viel höher hinten zu liegen.

 

Mit dem bereits Ende der ersten Halbzeit eingewechselten Kingsley Onuegbu und dem zur Pause gekommenen Nico Klotz  brachte Lettieri zumindest etwas frischen Wind in die Offensive. Am Spiel änderte sich zunächst aber nur wenig. Bielefeld kontrollierte die Partie gegen die Gastgeber, die nun aber zumindest etwas mehr Spielanteile für sich beanspruchen konnten. Bedanken konnte sich der MSV dann beim Bielefelder Behrendt, der nach zwei dummen Fouls per Ampelkarte unter die Dusche musste (58.).

 

In Überzahl und mit Iljutcenko für den völlig überforderten Janjic sollte zumindest noch einmal etwas gehen. Doch zunächst tat sich nichts. Die Arminia stellte sich geschickt hinten rein, und wartete auf die Fehler der Zebras. Ein Geistesblitz sollte die Gastgeber dann wieder zurück in die Partie bringen. Wolze spielt den Ball auf Onuegbu, der Nigerianer lässt den Ball einmal auf dem Oberschenkel tänzeln, und nagelt das Leder aus der Drehung ins obere Eck. Ein Traumtor zum Anschlusstreffer (70.).

 

Und dieser zeigte Wirkung bei den Gästen. Wolze flankt eigentlich viel zu lang hinter das Gästetor, Bielefeld pennt, und der ebenfalls eingewechselte Iljutcenko besorgt per Kopf durch die Beine von Keeper Hesl den viel umjubelten Ausgleichstreffer (74.). In der Schlussphase dominierten die Zebras, wobei bei einigen bereits die Kräfte schwanden. Klos hatte nach 89 Minuten die große Chance für Bielefeld, doch Ratajczak konnte parieren. Auf der Gegenseite verhinderte Schuppan nach einem Gewaltschuss von Iljutcenko den möglichen Siegtreffer.

 

Am Ende reichte es nicht mehr ganz, eine bereits völlig verhunzte Partie zu drehen. Nach 60 miesen Minuten zeigte der MSV Duisburg aber wenigstens Moral, und sicherte sich den ersten Saisonzähler. Auch wenn ein Punkt zu Hause gegen Bielefeld eigentlich zu wenig ist, machen die letzten Minuten zumindest Hoffnung für die nächsten Spiele. Taktisch ist sicher noch ganz viel Luft nach oben, einige Totalausfälle wie Ratajczak, Janjic oder Bajic müssen aber endlich die Kurve kriegen.

 

MSV Duisburg : Arminia Bielefeld 2:2 (0:0)
MSV Duisburg:
Ratajczak, Wolze, Bajic, Bomheuer, Feltscher, Holland, Albutat (39. Onuegbu), Bröker, Janjic (61. Iljutcenko), Dausch, Brandstetter (46. Klotz)
Bielefeld: Hesl, Dick, Behrendt, Salger, Schuppan, Junglas, Schütz, Hemlein (80.Mast), Nöthe, Müller (61. Burmeister, Klos (90. Hornig)
Tore: 0:1 Nöthe (6.),0:2 Dick 24.), 1:2 Onuegbu (70.), 2:2 Iljutcenko (74.)
Gelbe Karten: Holland, Bajic, Klos, Schuppan
Gelbrote Karte: Behrendt (58.)
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Zuschauer: 17.046