Duisburg, 18.Oktober 2013
Wenn der MSV Duisburg am Samstag (Anstoß 14 Uhr) auf den 1.FC Saarbrücken trifft, liegt erneut ein Hauch von Bundesligafussball über der MSV-Arena. Genau vor 50 Jahren trafen die beiden Teams am 8.Spieltag aufeinander, und der MSV gewann locker mit 3:1. Zweifacher Torschütze war MSV-Idol Werner „Eia“ Krämer. Die Zebras wurden in der Premierensaison der Bundesliga übrigens starker Vizemeister. Davon ist das Team von Karsten Baumann in der aktuellen Saison dann doch noch ein Stückchen entfernt.
Es fehlen jedoch oftmals nur Nuancen. Das Team spielt, wenig verwunderlich, sehr unterschiedlich, und gleicht momentan einer Wundertüte. Zuletzt folgte dem starken Heimauftritt gegen Hansa Rostock eine grausame Leistung in Elversberg. Zeit sich ins Zeug zu legen. Und dies taten die Zebras auch während der Länderspielpause. Am Mittwoch folgte dann noch der Achtelfinalsieg gegen TuS Bösinghoven. Am Ende stand es nach insgesamt fünf Alutreffern 3:0 (0:0) für den Favoriten. Doch die Tore fielen erst spät. Pierre de Wit (73.), Athanasious Tsourakis (82.) und Markus Bollmann (90.) trafen schließlich doch noch gegen den Oberligisten.
Nun geht es also gegen Saarbrücken. Die Saarländer gingen durchaus als Aufstiegskandidat in die Saison, und sind mittlerweile auf dem knallharten Boden der Realität angekommen. Sieben Zähler und neun Punkte nach zwölf Spielen sind miserabel. Saarbrücken gewann erst ein Saisonspiel, und holte magere zwei Auswärtspunkte. Doch seit ein paar Spielen steht bei den Gästen ein Trainer an der Seitenlinie, der manche MSV-Profis sowie Busfahrer noch heute erschaudern lässt. Milan Sasic ist zurück in Duisburg, und will sicherlich nicht ohne Punkte zurück in die Heimat.
Und so wirklich unterschätzen sollte man den FCS auch nicht. Immerhin drei der letzten vier Partien wurden nicht verloren. Zudem stehen die Saarbrücker nach tollen Erfolgen über Bremen und Paderborn im Achtelfinale des DFB-Pokals. Sasic will die Wende, und hat nach seinem Abgang sicherlich auch noch offene Rechnungen zu begleichen.
MSV-Trainer Karsten Baumann sind solche Gefühle vermutlich egal. Die Zebras benötigen den Heimsieg, und die Ligaspitze ist trotz der zuletzt häufigen Negativerlebnisse nicht außer Reichweite. Bis zum direkten Aufstiegsplatz sind es schließlich nur geradezu lächerliche fünf Pünktchen. Doch zunächst zählen Erfolgserlebnisse. Das Team wird vermutlich wie in den letzten Spielen mit Kapitän Branimir Bajic als einzigen Sechser auflaufen. Der Routinier könnte sich selbst mit einem erfolgreichen Heimauftritt zum Geburtstag beschenken.
Fehlen wird dabei definitiv Patrick Zoundi, der eine tiefe Fleischwunde am Schienbein aus dem Pokalspiel erbte. Ansonsten sind alle Leistungsträger an Bord. Also Jungs! Macht es wie Zebras vor 50 Jahren! Macht es wie Werner „Eia“ Krämer! Es wird spannend am Samstag.