Duisburg, 23. November 2015
Deutlich verbesserte Situation für viele Azubis in Nordrhein-Westfalen (NRW) im Vergleich zu den Vorjahren. Weniger Bewerber standen deutlich mehr Ausbildungsstellen an Rhein, Ruhr und Lippe gegenüber. Trotzdem blieben viele Ausbildungsplätze unbesetzt, viele Bewerber standen ebenso am Ende ohne Stelle da, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) Düsseldorf mitteilte.
Insgesamt wurden im einwohnerstärksten deutschen Bundesland 2.221 mehr Ausbildungsplätze eingerichtet, als noch 2014. Betriebe, Verwaltungen und Träger meldeten insgesamt 107.086 Ausbildungsplatzangebote.
Trotzdem konnte die weiterhin klaffende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage auch in diesem Jahr nicht geschlossen werden. Zwar konnten 60.104 junger Menschen einen Ausbildungsvertrag unterschreiben, aber insgesamt gingen 6.698 Bewerberinnen und Bewerber leer aus, die weder eine Ausbildungsstelle noch eine Alternative finden konnten. Das waren sogar 127 und damit 1,9 Prozent mehr noch als im Vorjahr.
Dagegen konnten insgesamt 6.028 Lehrstellen überhaupt nicht besetzt werden. Nach Meinung der Düsseldorfer Regionaldirektion deckten sich die angebotenen Ausbildungsplätze häufig nicht mit den Qualifikationen und beruflichen Vorstellungen der Schulabgänger.
„Es hat sich auf dem Ausbildungsmarkt etwas bewegt, aber die Ende Mai diesen Jahres im NRW-Ausbildungskonsens gegebene Zusage der Wirtschaft, 3.219 Ausbildungsplätze mehr als 2014 zur Verfügung zu stellen, hat sich nicht erfüllt. Mit 100.930 betrieblichen Ausbildungsstellen gab es ein Plus von 2.204 oder um 2,2 Prozent. Jetzt wird sich zeigen, wie der Zuwachs bei den eingetragenen Ausbildungsverhältnissen ausfällt. Hier hat die Wirtschaft in diesem Jahr 3.000 mehr als 2014 zugesagt. Ausbildungsqualität und Ausbildungsattraktivität werden für die Arbeitgeber die Kernthemen der Zukunft. Die Betriebe werden sich auf die Bedürfnisse der jungen Menschen einstellen müssen, wollen sie weiterhin genügend Nachwuchs für sich gewinnen. Und sie werden sich von der `Bestenauslese´ verabschieden und auf eine `Suche nach Geeigneten´ umstellen müssen. Für die Bewerberinnen und Bewerber ist räumliche und berufliche Mobilität entscheidend. Insgesamt wird es in den kommenden Jahren die große Aufgabe sein, mit regionalen Strategien und Ansätzen die zum Teil sehr unterschiedlichen Ausbildungsmarktentwicklungen zu begleiten. Hier sind alle Partner gefragt“, fasste Christiane Schönefeld, Chefin der Bundesagentur für Arbeit in Nordrhein-Westfalen die Situation des Ausbildungsmarktes an Rhein und Ruhr zusammen.