Zu wenige Ausbildungsplätze im Ruhrgebiet

Duisburg, 03. September 2016

Duisburg, 08.September 2016

Endspurt im Rennen für viele Jugendliche um einen Ausbildungsplatz in NRW. 23.627 junge Menschen suchen derzeit noch eine Lehrstelle, 21.749 offene, unbesetzte Ausbildungsplätze sind gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf bekannt gab. Vor allem im Ruhrgebiet mangelt es immer noch an Lehrstellen, zu viele Bewerber stehen zu wenigen Ausbildungsplätzen gegenüber.

Allerdings wird die Lücke zwischen den Bewerbern und dem Lehrstellenangebot von Jahr zu Jahr kleiner. Insgesamt meldeten sich 131.526 Bewerberinnen und Bewerber von Oktober 2015 bis August 2016 für einen Lehrplatz, 2007 oder 1,5 Prozent weniger, als noch im Vorjahr.

„Mit dem Ausbildungsstart Anfang September ist die Tür zu einer Berufsausbildung nicht geschlossen. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater sind weiterhin aktiv und arbeiten daran, die noch freien Ausbildungsplätze mit Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen. Hinzu kommt, dass jetzt die Ausbildungsplätze nachbesetzt werden, bei denen die Bewerber abgesprungen sind. Der Ausbildungsmarkt bleibt in Bewegung. Jetzt kommt es darauf an, dass die vorhandenen Chancen genutzt werden. Wir haben in einem vielfältigen Bundesland erhebliche regionale Unterschiede. So übersteigt in Südwestfalen die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen die der Bewerber, im Münsterland ist das Verhältnis ausgeglichen. Kritisch bleibt nach wie vor der Ausbildungsmarkt im Ruhrgebiet: Hier kommen auf 100 Bewerber lediglich 68 Ausbildungsstellen“, fasste Christiane Schönefeld, Chefin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit die Ausbildungsplatzsituation in NRW zusammen.

Bei den unbesetzten Ausbildungsplätzen liegen in den Top 10 mit 2.196 die Verkäufer/-in auf Platz eins, gefolgt von den Kaufleuten im Einzelhandel mit 1.272 offenen Stellen, sowie den Fachverkäufer/in – Lebensmittelhandwerk – Bäckerei mit 820 sowie den Kaufleuten – Büromanagement mit noch 712 unbesetzten Lehrstellen.

Große regionale Unterschiede prägen den Ausbildungsmarkt im einwohnerstärksten deutschen Bundesland. Im Münsterland und Südwestfalen sind unverändert mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als unversorgte Jugendliche zu verzeichnen. Erstmals hat sich auch das Verhältnis im Rheinland gedreht: Dort stehen den 8.106 unversorgten Bewerbern 8.420 offene Berufsausbildungsstellen gegenüber.

Ein Blick in die NRW-Metropolen Köln sowie Düsseldorf und der Ex-Hauptstadt Bonn lohnt sich für diejenigen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen. Dort gibt es weiterhin mehr Ausbildungsplätze als Bewerber.

Erstmals sind auch in Duisburg mehr offene Stellen zu verzeichnen als noch unversorgte Bewerber. Im Gegensatz zum restlichen Ruhrgebiet, wo auf 100 Bewerber lediglich 68 Stellen kommen, so dass viele Jugendliche immer noch auf eine Lehrstelle hoffen und um eine Chance bangen müssen.